Die Dialogwerkstatt bildet das „Herzstück“ der Beteiligung. 250 zufällig ausgeloste Einwohnerinnen und Einwohner mit Erstwohnsitz in Berlin sollen an insgesamt drei Wochenenden (7.– 8. und 21. – 22. eptember 2024 sowie 12. – 13. Juli 2025) zu einer vertieften Beschäftigung mit dem Tempelhofer Feld und der Frage einer möglichen Änderung des ThF-Gesetzes zusammengebracht werden.
Die Dialogwerkstatt ist bewusst als geschlossenes Format konzipiert, an dem die 250 gelosten Personen teilnehmen. Es soll ein geschützter Diskursraum geschaffen werden, der maßgeblich von den Teilnehmenden in ihrer Rolle als Einwohnerin oder Einwohner Berlins gestaltet werden kann. Dieser Diskursraum soll die fortlaufende öffentliche Debatte über das Tempelhofer Feld nicht ersetzen. Sie ist vielmehr als Ergänzung zu verstehen, die den vorherrschenden medial vermittelten Diskurs der organisierten Interessen ergänzt.
Die Dialogwerkstatt ist nicht vom laufenden Diskurs abgeschottet. Fachliche Expertise zu den stadtentwicklungspolitischen Fragestellungen über das Tempelhofer Feld, aber auch die in zehn Jahren mit dem Tempelhofer Feld gesammelten Erfahrungen sollen in die Dialogwerkstatt einfließen. Dort sollen alle Sichtweisen, Einschätzungen und Erfahrungen in einer sortierten, zielgerichteten, inklusiven, von Respekt und Wertschätzung geprägten Atmosphäre diskutiert werden können.
Die zentrale Fragestellung für die Dialogwerkstatt ist, welche gesamtstädtischen Bedarfe bestehen und ob das geltende ThF-Gesetz mit Blick auf diese ggf. geändert werden soll oder nicht. Hierzu sollen vor dem Hintergrund:
- der aktuellen Nutzungsentwicklung,
- der prognostizierten gesamtstädtischen Bedarfe sowie diejenigen der Nachbarschaften für bauliche Nutzungen, der Flächenpotenziale für den Wohnungsbau und einer integrierten Quartiersentwicklung, darunter auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Nutzungen,
- der unmittelbaren Verknüpfung von Flughafengebäude (inkl. umgebender Flächen) und Flugfeld als historisches Gesamtensemble und den gegenseitigen Auswirkungen und Abhängigkeiten von Entwicklung und Nutzung,
- grundlegender Rahmenbedingungen wie Klimawandel und Verkehrswende und ihre Auswirkungen auch auf die angrenzenden Nachbarschaften,
- sowie der Bedarfe und Nutzungswünsche der Teilnehmenden selbst (in Stellvertretung einer gesamtstädtischen Öffentlichkeit)
verschiedene, fachlich-sachlich gestützte Thesen für eine zukünftige Entwicklung aufgestellt werden. Diese Thesen sollen geclustert und verschiedene, in sich schlüssige Entwicklungsperspektiven daraus abgeleitet werden. Die Ergebnisse der ersten Dialogwerkstätten sollen in die Aufgabenstellung des sich anschließenden internationalen planerischen Ideenwettbewerb einfließen.