Charlottenburger Norden: Wie man Fördergelder in Quartieren bündelt

Waldspielplatz in der Jungfernheide

Eröffnung des sanierten Waldspielplatzes

Die Stadtteilzeitung CHARLIE präsentiert Projekte aus europäischen, nationalen und kommunalen Fördertöpfen

Die 23. Ausgabe des Magazins fragt nach dem Woher von Fördermitteln. Anlass ist der Abschluss der „Nachhaltigen ökologischen Aufwertung des Naturraums Volkspark Jungfernheide“. Die 2,3 Millionen Euro für die ökologische Gewässersanierung, den Waldspielplatz und die Renaturierung der Wiesen kamen aus dem Programm BENE, das aus Landes- und EU-Mitteln finanziert wird. Da wir uns gerade in einem besonderen europäischen Jahr befinden (Stichwort: Europa-Wahl, Europameisterschaft im Fußball), ist die Redaktion der Frage nachgegangen, welche Investitionen mit Mitteln der EU auf kleinräumlicher Ebene ermöglicht wurden und werden.

Das Förderprogramm „Europa im Quartier“ zielt auf eine integrierte Stadtentwicklung. Die Mittel kommen allerdings im Charlottenburger Norden nicht zum Einsatz, was sich der Europabeauftragte des Bezirks, Gunnar Betz, zukünftig aber durchaus vorstellen könnte. Weiterhin betonte er im Interview, dass sich der Fokus bei der EU-Förderung deutlich in Richtung Nachhaltigkeit verschoben hat, sodass sich diese mit der Städtebauförderung „Nachhaltige Erneuerung“ sinnvoll ergänzen würde.

Ökologische Gewässersanierung mit Truxor T40

Ökologische Gewässersanierung mit Truxor T40

Das lässt sich im Konkreten auch im zweitgrößten Volkspark Berlins beobachten. Über das Programm Stadtumbau entstand dort 2018 in einer ehemaligen Revierunterkunft des Grünflächenamtes ein beliebtes Familienzentrum. Kurze Zeit später wurden dank dieses Programms noch dessen Außengelände und der Fußweg sowie die Beleuchtung zum Waldkindergarten auf den heutigen Stand gebracht. Die in moderner Holzbauweise entstandene Kita (Eröffnung 2021) wiederum arbeitet eng mit der benachbarten „Erlebniswelt Tier & Natur zusammen, wo Menschen mit Beeinträchtigung eine sinnstiftende Beschäftigung im Grünen gefunden haben. Auch dieses Projekt wurde gefördert, und zwar mit Mitteln aus dem europäischen Sozialfonds.

CHARLIE 23 - Über Europa im Quartier

Dieses Zusammenspiel ließe sich fortführen, denn die weitere Anpassung an den Klimawandel, an veränderte Nutzungen und die Bewahrung des Gartendenkmals (im Umfeld der UNESCO-Welterbestätte „Siedlungen der Moderne“) sind kostspielig, bleiben aber wichtigen Aufgaben für die Gesamtstadt. Zumal der Volkspark am Schnittpunkt von drei Fördergebieten der Nachhaltigen Erneuerung (Haselhorst-Siemensstadt, Umfeld TXL, Tiergarten-Nordring/Heidestraße) liegt. In allen drei werden in den nächsten Jahren Wohnungen, Gewerbeareale und Verkehrswege neu-, um- und ausgebaut, was in der Frühjahrsausgabe 2024 erneut thematisiert wird.
Doch zurück in die Gegenwart: Jetzt wird gefeiert! Und zwar zweimal: Am 21. März eröffnet Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger den Waldspielplatz in der Jungfernheide und am 31. Mai sind alle zum Europafest an der „Grünverbindung Popitz–Halemweg“ eingeladen. Diese wurde finanziert über das Programm Nachhaltige Erneuerung und wird ab 15. März als beispielhaftes Freiraumprojekt in der diesjährigen Ausstellung der Architektenkammer vorgestellt.

Download: Europa-Ausgabe 2024