Frau Kono, Sushi ist aus der deutschen Esskultur nicht mehr wegzudenken, so beliebt ist das japanische Gericht, das Mitte der 1990er Jahre in Berlin ankam. Gibt es da noch Geheimnisse bei der Sushi-Zubereitung?
➥ Sushi in Japan und Sushi in Deutschland sind nicht identisch. In Japan werden gerne frische Fische wie verschiedene Weißfischsorten, Tintenfische, Muscheln, Aale, verschiedene Garnelensorten usw. genommen, und beim Filettieren von Fisch und Meeresfrüchten braucht es Kenntnisse und Erfahrung.
In Deutschland gibt es nicht sehr viele Fischsorten, deshalb verwendet man neben rohem Fisch auch gegarten Fisch, Fleisch, Gemüse wie Avocado und Würzmittel wie Mayonnaise und süße Teriyakisoße. Hier muss man aber trotzdem wissen, wie der Sushi-Reis zubereitet wird und wie Sushis geformt werden – das erkläre ich in meinem Sushi-Kochkurs ausführlich.
Die asiatische Küche in Deutschland ist im Allgemeinen sehr beliebt. Weltweit betrachtet, sind die chinesische und die japanische Küche sogar auf Platz 2 und 3 der beliebtesten kulinarischen Richtungen 1. Welchen Trend greifen Sie aktuell in Ihren Kochkursen auf?
➥ Früher wollte man vor allem die Sushi-Zubereitung lernen, mittlerweile haben viele Leute Interesse für japanisches Soul-Food und authentische Speisen gezeigt. Jetzt verzichten viele Leute auf Fleisch oder Fisch, deshalb biete ich neben Fleisch- und Fischkochkursen auch vegetarische Kochkurse an.
Asien ist der größte Kontinent der Erde. Welche Besonderheit, unter anderen, hebt die japanische von der europäischen Küche ab?
➥ In der europäischen Küche werden beinahe jedem Gericht Kräuter und Gewürze zugefügt. In der japanischen Küche ist dagegen der Eigengeschmack von Hauptzutaten sehr wichtig.
Würze spielt dennoch eine wichtige Rolle: Wir nehmen alltäglich fermentierte und gesunde Würzmittelsorten wie Sojasoße, Miso, Mirin, Sake, Koji usw., die den natürlichen Geschmack umami enthalten. Sie geben den Speisen eine herzhafte, kräftige Note. Es muss einfach, natürlich, gesund und lecker sein.