Robert Crouch

Rob Crouch und Teilnehmende im Bridge-Kurs
  • Kursleiter für Englisch
Rob Crouch

BIRD WATCHING AND BRIDGE

Die etwas anderen Konversationskurse

Die Grafschaft Cornwall ist nicht nur für ihre Klippen, langen Strände und zahlreichen heimischen Vögel bekannt, hier landen auch immer wieder exotische Arten, die durch einen harten Wind vom Kurs abgekommen oder übers Ziel hinausgeschossen sind.

Rob Crouch, seit 24 Jahren Dozent an der VHS, beobachtete oft als Kind mit seinem Vater die Vögel, bevor es ihn mit Mitte 30 raus aus dem beschaulichen Cornwall mitten ins Berlin der 1990er Jahre zog. Aufregend war das hier: viel Brachland, viel Freiraum, viele schräge Vögel.

Genau das Richtige für einen Freigeist wie ihn. Der Handwerker beschloss den Kurswechsel seines Lebens. Zurück in England absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Englischdozenten, um im Anschluss ein recht exotisches Nest in Berlin zu beziehen: ein besetztes Haus in Schöneberg. Da lebt er noch heute gern, und hat sich auf Kurse spezialisiert, die ein gutes Sprachniveau voraussetzen. Warum das?

Rob, wie er gern nur genannt wird, liebt die Konversation über alle möglichen Themen und sieht hier den größten Lernbedarf. Während viele gut Englisch lesen und schreiben können, hapert es in der Regel am aktiven Reden. „Use the English you know, with the rest I help you”, ermutigt er die Teilnehmenden, die meist zwischen 30 und 60 vor allem aus beruflichen Gründen das freie Sprechen in seinem C1-Kurs „Let’s practise conversation“ üben.

Rob Crouch erklärt die Regeln im Bridge-Kurs

Eine Klassenraumatmosphäre vermeidet Rob. Aus seiner Schulzeit habe man doch vor allem Lehrpersonen mit prüfenden Fragen im Kopf. Da antworten die meisten aus Angst vor Fehlern nur kurz und knapp, im Deutschen mit Ja oder Nein. Im Englischen klinge das aber zu schroff. Es ist eine Sprache der Halbsätze. Auf ein „Did you have a nice weekend?“ folgt im Englischen zumindest: „Yes, I did. / No, I didn‘t.“ Die typische englische Nachfrage darauf lautet: „Oh, you did? / Oh, you didn‘t?“
Schon ist man inmitten einer englischsprachigen Konversation. Und da schätzt Rob es, wenn sie lebendig ist. „Wenn Menschen über Themen reden, die sie interessieren, lernen sie am schnellsten. Mein Ziel ist es, Anreize für die Konversation zu geben, im Hintergrund zu bleiben und Patzer nebenbei zu korrigieren.“

In zwei weiteren Kursen setzt Rob mit seinem* „Out of the Classroom“-Konzept* zum Höhenflug an. In seinen Bridge-Kursen wird das britische Kartenspiel gelernt, das in seiner Raffinesse vergleichbar mit Schach ist. Das Spiel lockert den Umgang, die englische Konversation wird spielerischer.

Birdwatching mit Rob Crouch

Richtig raus aus dem Klassenraum geht es bei Robs „Bird Watching in English“-Spaziergängen in Parks oder Randgebieten von Berlin, um bedrohte Vogelarten zu beobachten. Die Pestizide der Landwirtschaft, das Mähen von Getreide während der Brutzeiten treibe die Vögel aus dem Umland in die Randgebiete der Städte.

Freiheit und Lebensräume – in seiner Vielfalt bietet Berlin viel Anlass für Diskussionen. Einfach auf Englisch losreden, wie einem der Schnabel gewachsen ist, so lautet die Erfolgsformel von Rob, dessen wacher Geist und feiner Humor für lebendige Kurse sorgt.