Michael Hegewald

Herbstlicht, 2021, Öl auf Leinwand
Porträt Michael Hegewald

Zur Person

Michael Hegewald (geb. 1955) ist diplomierter Maler und Grafiker. Er ist bekannt für seine Ölbilder, die Küsten, Häfen und Schiffe zeigen und unter anderem im Märkischen Museum, in der Kunstsammlung der Humboldt-Universität, ausgestellt sind.

Herr Hegewald besuchte 1972 bis 1974 im Abendstudium die Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Danach ging er für zwei Jahre in die Lehre als Schrift- und Grafikmaler. 1978 folgte ein reguläres Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, das er mit dem Diplom im Jahr 1983 abschloss. Er gründete den Kunsthaus e.V., lehrte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war als Dozent an der BEST-Sabel-Berufsfachschule für Design tätig. Aktuell wirkt er als Lehrbeauftragter an der HTW im Fachbereich Modedesign und an der TU Berlin im Masterstudium “Bühnenbild und szenischer Raum”.

Seit 1986 leitet Herr Hegewald Mal- und Zeichenkurse an der Volkshochschule und ist damit einer der am längsten tätigen Kursleitenden in Pankow. In seinen Kursen widmet er sich hauptsächlich der Königsdisziplin des Aktzeichnens.

Michael Hegewald sitzend, im Vordergrund seine Zeichnungen.

Einblicke in die persönliche (Kunst-)Geschichte

“Drei Jahre nach dem Diplom der Malerei besuchte mich mein ehemaliger Kommilitone im Atelier und berichtete davon, dass man im neuen Kulturhaus Kurse geben könne. Im dortigen Büro erfuhr ich, dass die Räume abends schon ausgebucht wären. Als ich mich daraufhin umdrehte, rief man mir hinterher, dass ja auch Kurse für Schichtarbeiter geplant wären, an Vormittagen! Und so begann ich meinen Kurs für Aktzeichnen am Donnerstagvormittag von 9.30 bis 12.30 Uhr.

Natürlich sammelten sich in den Kursen schon damals die Kunstverliebten und Staatsenttäuschten, die Musikbegeisterten und die Theaterleute. Aber vor allem die künftigen Kunststudenten, die aus den Kursarbeiten ihre Bewerbungsmappen entwickelten und mit strahlenden Augen in den Kurs kamen, wenn es dann mit einem Studienplatz geklappt hatte; wir waren und hatten aber auch einige „Schichtarbeiter“.

Das war im April 1986, diesen Kurs gibt es an der VHS Pankow noch heute.
Im Laufe meiner künstlerischen Lehre merkte ich, dass die Arbeit in und mit größeren Gruppen ein guter Ausgleich zur – natürlich für die künstlerische Produktion unerlässlichen – Einsamkeit im Atelier war. Bald kamen andere Kurse hinzu und ich war glücklich darüber, mit dieser sympathischen Tätigkeit den größten Teil meines Lebensunterhaltes bestreiten zu können.

Nun, mit der Zeit ergaben sich viele weitere Anfragen und Unterrichtsorte und so habe ich für verschiedene Volkshochschulen, Kunstvereine, Hochschulen und im eigenen Auftrag künstlerische Lehre betrieben und es gab Malfahrten ins Latium, ins Brandenburgische und an die Ostsee.

Meine künstlerische Arbeit und rege Ausstellungstätigkeit liefen all die Jahre parallel dazu und beide Bereiche ergänzen einander. So bin ich froh, wenn ich in der hellen Jahreszeit keine Kurse gebe und von Mai bis September im Atelier stehe. Kommt aber der Herbst, sehe ich den Gruppen voller Freude entgegen.”