Christian Schodos

Christian Schodos

Zur Person

Christian Schodos’ Teilnehmende sind aus unterschiedlichen Gründen nach Berlin gekommen und wollen sich hier einleben und bleiben, er dagegen ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Lange wusste er nicht, welchen Weg er einschlagen sollte, und war auf der Suche.

Nach seinem Studium an der Universität der Künste Berlin wurde er Schauspieler und Sänger und trat 20 Jahre lang in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Es folgten einige Jahre als Schauspiellehrer für Kinder und vier Jahre Theaterarbeit in Berliner Haftanstalten. Daneben drehte er unzählige Werbespots und arbeitete zehn Jahre als Coach für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.

Das Fragenstellen war in seiner Kindheit unerwünscht, weil unbequem. Seine Eltern, am Ende des Zweiten Weltkriegs geboren, hatten selber gelernt, den Mund zu halten und gaben das an ihn weiter. Er fügte sich und war danach oft selbst sprachlos.

Diese Erfahrung war wohl der Grund, warum Christian Schodos sich auf den Weg machte und übertrieben nach Worten suchte, Fragen stellte und Antworten forderte. Wie ein roter Faden zieht sich dieses Suchen durch sein Leben und führte ihn, sozusagen folgerichtig, zum Unterrichten an die Berliner VHS. Hier fordert er Menschen heraus und bringt sie dazu, Mut zu fassen und drauf loszureden.

„Um neue Wege zu beschreiten, muss man losgehen und Widerstand, Scham, Angst, Ungeduld und Zweifel überwinden. Denn das führt zu persönlichem Wachstum und zu einer persönlichen Geschichte, die wir erzählen möchten“, ist Schodos überzeugt.

Und dazu brauchen wir Worte!

Christian Schodos über seine Art, Sprache zu vermitteln

Was ist eigentlich eine gute Konversation, ob in der Muttersprache oder in einer Fremdsprache? Es gibt offenbar Gespräche, die uns erfüllen, weil wir viele Gemeinsamkeiten entdecken; wir finden uns im Gegenüber, teilen Fachwissen, oder es macht einfach Freude und der Moment stimmt. Aber welche Fertigkeiten brauchen wir, wenn ein Gespräch einfach nicht gut läuft?

Wir brauchen Interesse, Neugierde und die Fähigkeit, uns aufeinander einzulassen und, wie so oft im Leben, eine große Portion Geduld!
In meinen Kursen geht es nicht um Grammatik, sondern um Spontanität, die Möglichkeit sich einzulassen, loszulassen und draufloszureden. Eine Haltung zu finden und sie zu formulieren, sie auszuprobieren.

In den ersten Bühnenjahren liebte ich es, Texte auswendig zu lernen, um Figuren lebendig werden zu lassen. Später entdeckte ich die Improvisation, das auszusprechen, was mir in den Kopf kam und mich nicht an Vorgaben zu halten.

Auch in meinen Kursen geht es darum, sich auf die Suche zu machen, den Moment zu nutzen, mit den eigenen Gedanken und Worten zu improvisieren und zu spielen. Das kann gelingen, aber auch misslingen. Gut so! Denn so ist das Leben. Mal gelingt es, mal nicht. Keine Sorge vor dem zu haben, was „falsch“ sein könnte, sondern neugierig zu sein auf das, was herauszufinden ist.

Mit Leuten aus unterschiedlichen Ländern und auf einem ähnlichen Sprachniveau Erfahrungen austauschen, und Erlebnisse und Erkenntnisse teilen. Über das Leben reden, über Freiheit, Vertrauen, Gleichberechtigung, Vielfalt, Kunst, Medien und so weiter.
Lasst uns „jetzt“ reden!