Menschen in Grundbildungskursen haben mitunter vielfältige Formen von gesellschaftlicher Benachteiligung und Diskriminierung erlebt. Sie blicken nicht selten auf Gewalterfahrungen und Traumatisierung zurück. Gleichzeitig bieten Grundbildungskurse keine therapeutischen Maßnahmen. Dennoch ist es wünschenswert und sinnvoll, möglichst gut auf die Voraussetzungen und Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen zu können.
Im Rahmen des RESET-Projekts sollten deswegen Instrumente und Methoden entwickelt werden, deren Anwendung die Resilienz der Kursteilnehmer*innen fördern kann: als Beitrag zur Stressreduktion, zum Aufbau von Selbstachtung und Selbstbewusstsein sowie zur Stärkung der Selbstfürsorge. Zugleich soll auch die Resilienz der in der Grundbildung Tätigen gestärkt werden: Durch geeignete Strategien zur Selbstfürsorge beizutragen und qualifiziert und einfühlsam mit den TeilnehmerInnen zu arbeiten.
RESET unterscheidet zwischen pädagogischen Ansätzen, die die Resilienz fördern, und psychotherapeutischen Interventionen, die in einem Grundbildungskurs weder möglich noch erstrebenswert wären. Bei der Anwendung von ressourcenorientierten Übungen in der Grundbildung geht es nicht um Traumakonfrontation, sondern um die Stärkung individueller und kollektiver Handlungsspielräume, der Selbstwirksamkeit und der Selbsteinschätzung.