➥ Das Angebot an Deutschkursen ist sehr vielfältig. Neben den klassischen Kursen zu Grammatik, Konversation etc. gibt es spezielle Integrationskurse. Für wen sind sie gedacht und was sind ihre Inhalte?
Frau Sonntag: Jede Person, die in Deutschland länger bleiben darf – EU-Bürger:innen, Menschen mit einer Aufenthaltserlaubnis, einer Aufenthaltsgestattung und manchmal auch mit einer Duldung –, kann einen Antrag stellen und eine Zulassung zum Integrationskurs bekommen.
Frau Kaminski: Die Integrationskurse sind Deutschkurse, die das Ziel haben, auf die B1-Prüfung vorzubereiten. Wenn man alle Teile des Integrationskurses erfolgreich absolviert, bekommt man von Bundesamt von Migration und Flüchtlinge (BAMF) – das die Kurse finanziert – ein Zertifikat „Integrationskurs“, ein Zertifikat B1 und ein Zertifikat „Test Leben in Deutschland“.
➥ Alle Sprachkurse sind nach Stufen aufgebaut. Was bedeutet A1 oder B1.2?
Frau Kaminski: Die Stufen richten sich nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER). A1 ist das Anfänger-Niveau, B1 und B2 sind mittlere Niveaus. C1 und C2 bilden die höchste Sprachkompetenz ab.
Frau Goldack: Die Integrationskurse bedeuten sicherlich mehr „Bürokratie“ für die Teilnehmenden …
Frau Sonntag: … aber man muss unbedingt darauf hinweisen, dass die Kurse sehr günstig sind.
Frau Goldack: Gleichzeitig haben die Kurse eine hohe Qualität: Die Kursleiter:innen dürfen nur mit einer speziellen Qualifikation unterrichten, Fortbildungen finden regelmäßig statt.
Frau Kaminski: Dank der Intensität der Kurse und der Vielfalt der Teilnehmenden haben die Kursleiter:innen häufig interkulturelle Expertise. Wichtig ist auch: In den Kursen sind Menschen, die in Deutschland lange, vielleicht ihr ganzes Leben bleiben. Die Sprache zu lernen bedeutet, auch zum Arzt gehen zu können, eine Wohnung und eine Arbeit zu finden und das Leben der Familie und der Kinder zu organisieren.