Regen sollte besser versickern, als in der Kanalisation zu landen. Doch in der Stadt versperren ihm oft Asphalt und Beton den Weg. Versickerungsanlagen helfen, diesen Missstand auszugleichen. Sie können die Form einer begrünten Mulde, einer große Rasenfläche oder von Gittersteinen auf Parkplätzen annehmen.
Der Bau solcher Anlagen entscheidet aber nicht allein darüber, dass der Regen gut in den Untergrund kommt. Durch Sand oder grobes Gestein sickert er wesentlich leichter als etwa durch Geschiebemergel. Wer eine Versickerungsanlage plant, muss daher auch über den Zustand unter der Geländeoberfläche Bescheid wissen.
Berlin hat dafür die Wasserdurchlässigkeit seines Untergrunds bis in eine Tiefe von fünf Metern abgeschätzt. Entlang des Urstromtals sowie fast im kompletten Westen gelten die Schichten bis zu dieser Tiefe als stark bis mittel wasserdurchlässig. Die Hälfte Berlins ist damit vermutlich gut geeignet für die Versickerung von Niederschlag.
Die genaue Beschaffenheit des Untergrunds zu bestimmen, ist sehr aufwändig. Die Stadt konnte dafür zwar die Ergebnisse von 160.000 Bohrungen auswerten. Schon ein paar Meter vom Bohrloch entfernt kann jedoch statt Sand schlechter wasserdurchlässiges Sediment lagern oder umgekehrt. Die Karten dienen daher in erster Linie der Übersicht zur planerischen Umsetzung und Durchführbarkeit möglicher Maßnahmen zur dezentralen Versickerung von Niederschlagswasser. Sie entbinden nicht von der Pflicht von Vorort-Untersuchungen durch die Vorhabenträgerinnen und Vorhabenträger.