Der Mensch kann nicht verhindern, dass die Natur ab und an tut, was sie will. Aber er kann sich darauf vorbereiten. Berlin ist gewappnet, falls aufgrund von sehr starkem oder sehr lang anhaltendem Regen Hochwasser droht.
Zum einen gibt es dafür Hochwassergefahrenkarten. In ihnen ist eingetragen, wo genau wie starke Überschwemmungen zu erwarten sind sowie die mögliche Wassertiefe. Drei Szenarien sind vorgesehen: Eine niedrige Wahrscheinlichkeit gilt überall, wo nur alle 200 Jahre mit Höchstständen zu rechnen ist. Als mittelwahrscheinlich gelten Gebiete die im Durchschnitt alle 100 Jahre betroffen sind, bei noch häufigerer Betroffenheit gilt eine hohe Wahrscheinlichkeit. In Berlin sind die Uferbereiche von Tegeler Fließ, Panke, Erpe, Wuhle, Untere Havel/Untere Spree und Müggelspree gefährdet. Dort sind Überschwemmungsgebiete definiert, in denen beispielsweise die Möglichkeit zur Bebauung eingeschränkt ist.
Zum anderen existieren Hochwasserrisikokarten, in denen die betroffenen Gebiete für die unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten verzeichnet sind. Hier ist vermerkt, wie viele Menschen dort leben und ob z. B. ein UNESCO-Weltkulturerbe oder ein Trinkwasserschutzgebiet in Gefahr wären.
Mithilfe dieser Karten können sich die verantwortlichen Behörden und Planer, aber auch alle Einwohnerinnen und Einwohner auf den Ernstfall vorbereiten. Berücksichtigt sind in den Karten allerdings nur Überflutungen, die durch den hohen Wasserstand eines Flusses oder Sees selbst entstehen. Ein Versagen von Stauanlagen oder nach oben drückendes Grundwasser sind nicht einkalkuliert.