Grundwasser steigt, sinkt und steigt wieder. Das liegt einerseits an den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen im Laufe eines Jahres. Andererseits beeinflusst der Mensch den Grundwasserstand seit vielen Jahrzehnten, indem er Kanäle und Tunnel gräbt sowie Wasser zum Trinken und für die Industrie abzweigt.
Für die Versickerung von Niederschlagswasser auf Grundstücken ist die Prognose des zu erwartenden mittleren höchsten Grundwasserstands (zeMHGW) notwendig. Dieser gibt den vermutlichen durchschnittlichen Jahreshöchstwert an. In seine Berechnung fließt ein, in welche Höhen das Grundwasser in der Vergangenheit vordrang und welchen Weg es unter der Erde nimmt. Nicht mit einkalkuliert sind neue, langfristige Eingriffe durch den Menschen, etwa durch einen U-Bahn-Bau oder die Grundwasserentnahme für die Trinkwassergewinnung in den Wasserwerken.
Bislang ist der zeMHGW für das Berliner Urstromtal und das Panketal definiert. Das entspricht fast 50 Prozent der Fläche Berlins. In beiden Arealen steht das Grundwasser berlinweit betrachtet vergleichsweise hoch an. Der prognostizierte Wert kann daher teilweise auch über der Erdoberfläche liegen, das heißt, hier ist die Bildung kleiner Grundwasserseen nicht auszuschließen. Außerdem sind lokal kurzfristige Überschwemmungen entlang der Oberflächengewässer möglich.
Welche zeMHGW-Werte im Berliner Urstromtal und im Panketal vorkommen und welche Regelungen es für die Planung von Versickerungsanlagen im Bereich der Wasserschutzgebiete gibt erfahren Sie auf der folgenden Seite. Den z. B. für den Bau eines Kellers benötigten zeHGW-Wert finden Sie hier.