Wenn es in Berlin regnet, landet ein Teil des Wassers in der Kanalisation, ein Teil verdunstet und ein weiterer Teil versickert im Boden. Dort bahnt es sich dann unterirdisch einen Weg Richtung Grundwasser. Durch undurchlässiges Gestein wird der Weg zum Teil versperrt und das Wasser umleitet. Was unten ankommt, wird als Grundwasserneubildung bezeichnet.
Wie gut dieser Prozess klappt, hängt von vielen Faktoren ab. Ist der Boden asphaltiert? Was für Gesteinsschichten warten im Untergrund? Wie groß ist der Flurabstand, also die Strecke zwischen Erdoberfläche und Grundwasser? Und wieviel regnet es überhaupt? In Berlin schwankt der Grad der Neubildung gewaltig und welche Anteile des Niederschlages zur Versickerung gelangen, ist vor allem abhängig von der Vegetation, dem Boden und dem Flurabstand, der Versiegelung und dem Anschlussgrad an die Kanalisation.
Etwa ein Fünftel des Niederschlags in Berlin gelangen ins Grundwasser. Aktuell werden pro Jahr 118 Millionen Kubikmeter Grundwasser neu gebildet. 2003 waren es noch 130 Millionen. Solche Veränderungen im Blick zu behalten ist wichtig, weil sich mit dem Klimawandel auch der Wasserhaushalt ändert. Wo sich am besten neues Grundwasser bildet und von welchen Faktoren dies im Detail abhängt erfahren Sie im Folgenden.