Im Warschau-Berliner Urstromtal (Abbildung 12a) ist vor allem das Trockenjahr 2018 für die niedrigen Grundwasserstände im gesamten Betrachtungszeitraum verantwortlich. Während des Jahres 2018 sanken die Grundwasserstände um circa 0,20 m ab. Das damit verbundene Defizit konnte in den Jahren 2019 und 2020 nicht wieder aufgefüllt werden, weshalb auch in diesen Jahren unterdurchschnittliche Grundwasserstände gemessen wurden.
Auf der Barnim-Hochfläche (Abbildung 12b) sind die Grundwasserstände im Sommerhalbjahr 2018 dreimal so stark beziehungsweise im Jahr 2020 doppelt so stark abgesunken, wie im Mittel. Dies führte dazu, dass auch hier die Grundwasserstände in den letzten Jahren extrem niedrig waren, obwohl Grundwasseranstiege in den Winterhalbjahren zu beobachten waren.
Auf der Teltow-Hochfläche (Abbildung 12c) werden für das hydrologische Jahr 2018 noch überwiegend Grundwasserstände gemessen, die circa 0,10 bis 0,30 m oberhalb des langjährigen Mittels lagen. Ab dem hydrologischen Jahr 2019 sind stetig fallende Grundwasserstände erkennbar, die ab Juli 2020 unter den 20jährigen minimalen Grundwasserstand fallen. Im Oktober 2020 lagen die Grundwasserstände 0,42 m unter dem Mittel und somit 0,14 m tiefer als die im gesamten Referenzzeitraum gemessenen Tiefstwerte.
Im hydrogeologischen Teilraum Nauener Platte/Grunewald (Abbildung 12d) ist ebenso ein stark negativer Trend der Grundwasserstände zu verzeichnen. Diese lagen am Ende des hydrologischen Jahres 2018 circa 0,20 m unter dem langjährigen Mittel, am Ende des hydrologischen Jahres 2019 bereits circa 0,40 m unter dem langjährigen Mittel und am Ende des hydrologischen Jahres 2020 ca. 0,50 m unter dem langjährigen Mittel. Ab Januar 2020 lagen die Werte hier 0,12 m tiefer, als die im gesamten Referenzzeitraum gemessenen Tiefstwerte.
Für das Jahr 2018 ist der jahreszeitlich bedingte Gang mit ansteigenden Grundwasserständen im Winterhalbjahr und fallenden Grundwasserständen im Sommer erkennbar, der allerdings noch durch die Niederschläge des Vorjahres geprägt ist. Die ausbleibenden Niederschläge der Jahre 2018 und 2019 spiegeln sich als verzögerte Reaktion in den negativen Trends der Grundwasserstände der Jahre 2019 und 2020 wider. Infolge der Trockenjahre kam es in den hydrogeologischen Teilräumen der Teltow-Hochfläche und der
Nauener Platte/Grunewald (Abbildung 12d) in den Winterhalbjahren 2019 und 2020 entgegen des normalen jahreszeitlichen Ganges zu keinem Anstieg der Grundwasserstände zwischen November und April. Entsprechend ist davon auszugehen, dass in diesen Bereichen keine signifikante Grundwasserneubildung in den Trockenjahren stattfand.
Der Grundwasserstand und die Ganglinien einzelner Grundwassermessstellen sind auf den Seiten des Wasserportals veröffentlicht.
Die Rohwasserförderung der Berliner Wasserbetriebe zur öffentlichen Wasserversorgung ist von 2000 bis 2007 zunächst abgesunken. In den Jahren 2007 bis 2014 wurde zwischen 202 und 207 Mio. m³ Rohwasser pro Jahr gefördert. Seit 2015 ist wieder eine Steigerung der Rohwasserförderung zu verzeichnen. (Abb. 13)