Gewässerstrukturgüte – Gesamtbewertung (WRRL) 2011

Kartenbeschreibung

Fließgewässer

Entsprechend der urbanen Überprägung weiter Flächen des Landes Berlins ist die Struktur der Berliner Fließgewässer zumal im Innenstadtbereich zumeist „stark verändert" bis „vollständig verändert" (siehe Tabelle 2).

Tab. 2: Strukturgüte der untersuchten Fließgewässer im Land Berlin

Tab. 2: Strukturgüte der untersuchten Fließgewässer im Land Berlin

Insgesamt am besten bewertet wurde die Kuhlake im Spandauer Forst. Die Kuhlake ist auch das einzige Berliner Fließgewässer mit mehreren Abschnitten der Strukturklasse 1. Obwohl sie vom Menschen „nachmodelliert" wurde, bietet sie so viele naturnahe Habitate, dass auch die Fauna den guten ökologischen Zustand erfüllt.

Unter den natürlichen EU-WRRL relevanten Fließgewässern weist das Tegeler Fließ im Durchschnitt die beste Gewässerstruktur auf. Günstigere Bewertungen der Gewässerstruktur von Fließgewässern außerhalb des Innenstadtbereichs werden mehrheitlich durch die ungünstige Bewertung der Struktur der Gewässersohle verhindert. Zwei Beispiele eher naturnaher und sehr naturferner Fließgewässerabschnitte sind in Abb. 2 dargestellt.

Abb. 2a: Tegeler Fließ, Abschnitt 85 im Bereich der Ortslage Lübars mit „gering veränderter“ Gewässerstruktur

Abb. 2a: Tegeler Fließ, Abschnitt 85 im Bereich der Ortslage Lübars mit „gering veränderter“ Gewässerstruktur

Abb. 2b: Panke, Abschnitt 22 in der Ortslage Wedding (Badstraße), mit „vollständig veränderter“ Gewässerstruktur

Abb. 2b: Panke, Abschnitt 22 in der Ortslage Wedding (Badstraße), mit „vollständig veränderter“ Gewässerstruktur

Seeufer

Die Struktur der Berliner Seeufer ist zumeist „mäßig verändert" bis „deutlich verändert" (siehe Tabelle 3) und wird damit signifikant besser bewertet als die Struktur der Fließgewässer. Die Berliner Seeufer befinden sich oftmals außerhalb des innerstädtischen Kerngebietes und zu einem nicht unerheblichen Teil auch in Schutzgebieten. Sie weisen daher einen im Vergleich zu den Fließgewässern im Durchschnitt geringeren Verbau von Ufer und Flachwasserzone (entspricht im Prinzip der Sohle bei Fließgewässern) auf. Ein strukturverschlechterndes Phänomen stellt der Wellenschlag durch Schiffsverkehr dar, dem jedoch durch das langjährige Schilfschutzprogramm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung so erfolgreich wie möglich entgegen gewirkt wird.

Tab. 3: Strukturgüte der untersuchten Seeufer im Land Berlin. Die Kartierung erfolgte entsprechend der im Gewässeratlas Berlin (SenStadt, 2002) vorgegebenen Einteilung

Tab. 3: Strukturgüte der untersuchten Seeufer im Land Berlin. Die Kartierung erfolgte entsprechend der im Gewässeratlas Berlin (SenStadt, 2002) vorgegebenen Einteilung

Zusammenhängende Bereiche „gering veränderter" Seeuferabschnitte finden sich vor allem an der Unterhavel im Bereich der Pfaueninsel, in dem sich auch der einzige „unveränderte" Seeuferabschnitt befindet, darüber hinaus im nördlichen Seddinsee und am Südufer des Großen Müggelsees. Zwei Beispiele eher naturnaher und sehr naturferner Seeuferabschnitte sind in Abb. 3 dargestellt.

Abb. 3a: Seddinsee, Abschnitt 98 am Südostufer, mit „gering veränderter“ Seeuferstruktur

Abb. 3a: Seddinsee, Abschnitt 98 am Südostufer, mit „gering veränderter“ Seeuferstruktur

Abb. 3b: Müggelsee, Abschnitt 5 in der Ortslage Friedrichshagen mit „vollständig veränderter“ Seeuferstruktur

Abb. 3b: Müggelsee, Abschnitt 5 in der Ortslage Friedrichshagen mit „vollständig veränderter“ Seeuferstruktur