Weg von Gas und Öl, hin zu nachhaltiger Energie: Das will auch Berlin und trotzdem will niemand kalt duschen oder zu Hause frieren. Daher nutzen immer mehr Menschen die Erdwärme. 2004 gab es 132 Geothermie-Anlagen in der Stadt, 2018 waren es schon rund 3.500.
Dabei wird ein Rohrsystem senkrecht in der Erde installiert, oft bis zu einer Tiefe von 100 Metern. Durch dieses fließt ein Wasser-Sole-Gemisch, das dem umliegenden Gestein bzw. Grundwasser die Wärme entzieht. Zwar ist es im Berliner Untergrund in dieser Tiefe mit ca. 10 bis 12°C recht kalt. Doch mithilfe einer Wärmepumpe kommt man auf angenehme Raumtemperaturen. Durch diesen Prozess werden allerdings der Untergrund und damit auch das Grundwasser abgekühlt. Das gilt es bei der Planung der Anlagen zu berücksichtigen.
Wie viel Energie kann Geothermie für mein durchschnittliches Einfamilienhaus zur Verfügung stellen? Und wie schnell gleicht der Untergrund die entnommene Wärme wieder aus? Berlin hat aus den Ergebnissen von fast 15.000 Bohrungen, Daten zur Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität der unterschiedlichen Gesteine und dem Grundwasserstand Karten zum geothermischen Potenzial berechnet. Anhand der Karten ist eine Abschätzung über die Eignung eines Standortes für die Nutzung von geothermischer Energie und die Planung der Anlagen möglich.