Die Ermittlung der Grundwasseroberfläche basiert auf Daten von 1.496 Grundwassermessstellen des Landesgrundwasserdienstes von Berlin und von den Berliner Wasserbetrieben vom Mai 2009. Zusätzlich wurden Messwerte des Landesumweltamtes Brandenburg sowie von Versorgungsunternehmen aus dem Umland in die Arbeiten integriert.
Gebiete mit gespannter Grundwasseroberfläche in Berlin wurden unter Verwendung der digital vorliegenden Informationen zu den hydrogeologischen Schnitten des Geologischen Atlas (SenStadt 2002) von Berlin sowie ausgewählter Bohrungen des Bohrarchivs ermittelt (s. Abb. 6). In diesen Gebieten wurden nicht die Wasserstände der Messstellen, sondern die Unterflächen der Grundwasserhemmer digital ermittelt. Im brandenburgischen Umland innerhalb des “Sonderblattschnittes Berlin” wurden hierfür ebenfalls Bohrungen und zusätzlich teufenbezogene Informationen aus dem hydrogeologischen Kartenwerk verwendet (ZGI 1983).
Des Weiteren wurden zahlreiche Hilfspunkte zu den Gewässerhöhen entlang der Oberflächenwasser in die Ermittlung der regionalen Verteilung der Grundwasseroberfläche einbezogen. Diese Hilfspunkte wurden ausschließlich in Gebieten ohne wasserwirtschaftlich induzierte Störung des Wasserhaushaltes verwendet, die sich in Berlin lediglich in den Außenbereichen (z. B. Dahme, Obere Havel) befinden. Hintergrund der Einbeziehung dieser Stützpunkte ist die angestrebte Vermeidung von errechneten Grundwasserständen über Flur entlang der Gewässer. Auch kleinere Fließgewässer, wie die Große Kuhlake im Spandauer Forst oder das Tegeler sowie das Neuenhagener Mühlenfließ (Erpe) wurden hierbei berücksichtigt.
Die beschriebene Herleitung der flächenhaften Informationen zur Grundwasserspannung basiert einerseits auf den zeitlich “invariant” vorliegenden Daten zur räumlichen Verteilung der Grundwasserleiter und -hemmer im Untergrund und andererseits auf den zeitlich varianten Daten zur freien Grundwasseroberfläche in Gebieten ohne hemmende Deckschichten des oberflächennahen Grundwassers. Da die Höhe der freien Grundwasseroberfläche in den zuletzt genannten Gebieten in Abhängigkeit von den Zeiträumen, zwischen denen verglichen wird, in Berlin um mehrere Dezimeter variieren kann, ist es auch möglich, dass ein als “ungespannt” für den Zeitraum Mai 2006 markiertes Gebiet im Mai 2009 “gespannt” vorliegt und umgekehrt.
Aus diesem Grund musste die o. g. Analyse der räumlichen Verteilung der Grundwasserspannung mit Hilfe der Informationen zum Grundwasserstand im Mai 2009 überprüft bzw. wiederholt werden. Das Ergebnis zeigt Abb. 6.