Im Urstromtal liegen die Flurabstände überwiegend im Bereich von 2 bis 4 Meter unter Gelände. Flurnahe Flächen mit weniger als 2 Meter Abstand des Grundwassers zur Geländeoberkante finden sich generell in der Nähe derjenigen Oberflächengewässer, deren Uferlinien als Hilfspunkte bei der Berechnung verwendet wurden (z. B. Erpe, Panke und Wuhle). Relativ große Flächen mit einem Flurabstand zwischen 1 und 2 Meter finden sich auch in den südlichen Ortsteilen des Bezirkes Köpenick (nördlich und südlich des Langen Sees) sowie im gesamten Spandauer Forst und nördlich sowie südlich der Rummelsburger Bucht.
Höhere Flurabstände als etwa 5 Meter haben innerhalb des Urstromtals entweder morphologische Ursachen (z. B. Dünen innerhalb des Tegeler Forstes oder in den Rehbergen) oder sie liegen im Einflussbereich der Wasserwerksbrunnen (z. B. Spandau, Tegel, Friedrichshagen). Kleinflächig finden sich auch Bereiche mit erhöhten Flurabständen innerhalb des Urstromtales, in denen gespannte Grundwasserverhältnisse auftreten. Hier werden die Flurabstände durch die Unterkanten der Weichselmoräne gebildet.
In den Hochflächenbereichen steigen die Flurabstände generell stark an. Sie liegen hier zumeist oberhalb von 10 Meter. Sehr markant zeichnet sich insbesondere der südliche Rand der Barnim-Hochfläche ab. Innerhalb des östlichen Bereichs der Barnim-Hochfläche treten vereinzelt in lokalen Senken Flurabstände von weniger als 10 Meter auf (z. B. im Gebiet um den Malchower See oder im Quellgebiet der Wuhle). Ansonsten dominieren hier jedoch Flurabstände oberhalb von 20 Meter, lokal auch oberhalb von 30 bzw. 40 Meter. Der nördliche Bereich des Barnims – getrennt durch den Taleinschnitt der Panke mit sehr niedrigen Flurabständen des oberflächennahen Grundwasserleiter 1 – ist durch z. T. sehr hohe Flurabstände von bis zu mehr als 50 Meter geprägt. Hier erreicht die Grundmoräne sehr große Mächtigkeiten. Unterhalb der Moränenbildungen (stellenweise liegt die Weichsel- direkt auf der Saale-Grundmoräne) steht hier z. T. bereits der Grundwasserleiter 4 an. Im Nordwesten (Frohnau) liegen die Flurabstände hingegen zumeist im Bereich von maximal 20 bis 30 Meter, oftmals auch unterhalb von 20 Meter im hier ungespannten Bereich.
Im Süden des Urstromtals zeigen sich großflächig Flurabstände von mehr als 20 Meter innerhalb des Grunewalds sowie auch überwiegend westlich der Havel in Kladow und Gatow. Hier bestehen überwiegend ungespannte Verhältnisse innerhalb der anstehenden Hochflächensande, die hohen Beträge werden durch morphologische Hochlagen verursacht (Teufelsberg, Schäferberg, Havelberge am Grunewaldturm), ebenso wie in den Müggelbergen.
Der westliche Bereich der Teltow-Hochfläche zwischen der Grunewaldseenkette sowie dem Teltowkanal ist durch stark wechselnde Flurabstände zwischen 5 Meter und 30 Meter geprägt. Hier bestehen auch heterogene regionale Verhältnisse in Bezug auf den Spannungszustand des Grundwassers. Südöstlich des Teltowkanals hingegen zeigen sich überwiegend Flurabstände oberhalb von 20 Meter in Gebieten mit gespanntem Grundwasser. Gegliedert wird dieser Bereich nochmals durch den Taleinschnitt des Rudower Fließes. Östlich hiervon finden sich in Bohnsdorf wieder Flurabstände von mehr als 20 Meter.
Im Vergleich der Flurabstände vom Mai 2002 mit denjenigen der letzten Flurabstandskarte des Umweltatlas mit Daten vom Mai 1995 zeigen sich aktuell Bereiche mit mehr als 10 Meter höheren Flurabständen. Dies sind ganz überwiegend Gebiete mit gespanntem Grundwasser innerhalb des Barnims und des Teltow, in denen sich durch die detailliertere Einbeziehung der Schichtunterflächen die Flurabstände deutlich erhöht haben.
Innerhalb des Urstromtales liegen die Flurabstände in der aktuellen Übersicht zumeist um einen halben bis einen Meter höher. Dies kann durch klimatische Unterschiede erklärt werden und findet sich auch punktuell anhand von Ganglinienbetrachtungen ausgewählter Messstellen des Landesgrundwasserdienstes. Gebiete mit z. T. um mehr als einen Meter geringeren Flurabständen im Vergleich von 1995 zu 2002 finden sich in den Einzugsgebieten von (mittlerweile stillgelegten oder in der Förderrate stark zurückgefahrenen) Brunnengalerien der Wasserwerke (z. B. WW Jungfernheide, WW Tegel, einzelne Galerien des WW Friedrichshagen).