Der Mensch hat es den Fischen in Berliner Seen und Flüssen nie leicht gemacht. Wegen des träge fließenden Wassers wurde bereits im Mittelalter das Wasser gestaut, um Mühlen zu betreiben. Schiffe kamen vom 17. Jahrhundert an schneller voran, weil Flüsse begradigt wurden. Hierfür benötigte Stau- und Wehranlagen konnten Wanderfische nun aber nicht mehr überwinden. Und als vom 19. Jahrhundert an Abwässer aus Fabriken und der Kanalisation in Havel und Spree eingeleitet wurden, verloren in der Folge viele Fischarten ihren Lebens- und Laichraum. Bachneunauge, Zährte oder Barte starben aus.
Seitdem durch wachsendes Umweltbewusstsein sich langsam die Wasserqualität wieder verbessert, erholen sich entsprechend auch die Fischbestände. Zuletzt wurden bei der Auswertung von 153 Berliner Gewässern 40 Fischarten nachgewiesen. Die artenreichsten Gewässer waren zwischen 2014 und 2022 erwartungsgemäß die durchflossenen Seen, wie der Große Müggelsee und der Griebnitzsee. Besonders verbreitet sind Plötze, Rotfeder, Barsch und Hecht. Hier können Sie die Bestandsaufnahmen aus den Jahren 1993, 2002, 2013 und 2022 nachvollziehen.
Die rechtlichen Bedingungen für die Verbesserungen setzte im Jahr 2000 die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Sie strebt an, dass sich die ökologische Qualität von Flüssen und Seen in der EU wieder verbessert.