Die Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung kommen nur auf Blöcken oder Blockteilflächen vor, die in der Karte Reale Nutzung der bebauten Flächen als Wohngebiet oder Mischgebiet I ausgewiesen wurden. Die Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie gibt es nur auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Kerngebiet, Mischgebiet II, Gewerbe- und Industriegebiet, Flächen der Ver- und Entsorgung und in einzelnen Fällen Mischgebiet I. Die Strukturtypen mit anderen Nutzungen kommen auf Blöcken oder Blockteilflächen mit den Kategorien Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, Verkehrsflächen, Baustellen und allen Kategorien der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand vor.
Aktualisierung der Flächentypen auf Grundlage der digitalen Arbeitskarte des ISU
Alle Informationen über den Flächentyp bzw. die reale Flächennutzung werden im Informationssystem Stadt und Umwelt (ISU) verwaltet und bearbeitet. Es ermöglicht die graphische Verarbeitung der Sachdaten auf Grundlage eines einheitlichen räumlichen Bezugssystems.
Als räumliches Bezugssystem dient eine digitale topographische Grundkarte im Maßstab 1:50 000, die Arbeitskarte ISU50 des ISU. Darin ist der einzelne statistische Block, der in der Regel durch Straßen begrenzt wird, mit seiner Blocknummer dargestellt. Die Nummerierung und Abgrenzung der Blöcke werden vom Statistischen Landesamt geführt.
Das einheitliche Bezugssystem ermöglicht eine eindeutige räumliche Identifikation aller Sachdaten. Über einen gemeinsamen Schlüssel, der unter anderem Bezirks-, Block- und Blockteilflächennummern enthält, werden diese Daten dem räumlichen Bezugssystem zugeordnet.
Straßen haben im räumlichen Bezugssystem des ISU keine Fläche und sind somit datentechnisch nicht ansprechbar. Der Straßenverlauf ergibt sich durch die Grenzen der einzelnen statistischen Blöcke.
Die Daten der realen Flächennutzung sind in einer Nutzungsdatei gespeichert. Diese Datei enthält zusätzlich zur Angabe der realen Flächennutzung eines Blocks bzw. einer Blockteilfläche weitere Informationen über die Flächengröße, den Flächentyp, den Versiegelungsgrad, die Verteilung unterschiedlich durchlässiger Oberflächenbeläge sowie vertiefende Informationen zu Mischgebieten und Brachflächen.
Die Digitale Grundkarte Berlin 1:50.000 (ISU50) und die dazu gehörige Datenbank mit den Angaben zu den Flächentypen (Stand 2000) wurden mit Hilfe der angegebenen Grundlagendaten in folgenden Arbeitsschritten auf den Stand 31.12.2001 aktualisiert.
Nach der graphischen Überlagerung mit der “Digitalen Grundkarte Berlin 1:5.000” und den entsprechenden Luftbildern wurden die seit 1990 veränderten Blockabgrenzungen einschließlich der aktuellen Flächenschlüssel des Statistischen Landesamtes Berlin (Stand 2001) im Darstellungsduktus der Digitalen Grundkarte Berlin 1:50.000 (ISU50) übernommen.
Insgesamt wurden 1.427 neue Block/Blockteilflächen gebildet. Anhand der bei SenStadt IA 1 geführten digitalen Karte “Flächen mit gesamtstädtischen Veränderungspotentialen” wurden die Hauptnutzungsarten (Wohnen, Gemeinbedarf, Dienstleistung, Einzelhandel, Gewerbe, Technische Infrastruktur, Parlament und Regierung, Grünflächen u.a.) und der entsprechende Flächentyp ermittelt.
Einer Block- bzw. Blockteilfläche wurde grundsätzlich nur ein Flächentyp zugeordnet. Bei unterschiedlichen Flächentypen innerhalb einer Block- bzw. Blockteilfläche, z.B. Garten und Zeile seit den 50er Jahren, wurde der dominante Flächentyp vergeben. Im Folgenden werden die wesentlichen Strukturmerkmale der einzelnen Flächentypen beschrieben.
Strukturtypen mit überwiegender Wohnnutzung
Blockbebauung der Gründerzeit mit Seitenflügeln und Hinterhäusern
Die Baustruktur ist gekennzeichnet durch eine geschlossene bis fast geschlossene, überwiegend fünf bis sechsgeschossige Blockrandbebauung. Je nach Flächentyp sind die einzelnen Grundstücke mit Vorderhaus, Seitenflügeln und Hinterhaus allseitig oder mehrseitig bebaut. Die Bebauung stammt aus den Jahren 1870-1918. Im Rahmen der behutsamen Sanierung wurden Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren ehemalige Baulücken durch Neubauten geschlossen sowie die Altbauten modernisiert. Abrisse wurden nur vereinzelt durchgeführt. In Ost-Berlin wurden die Anfang der 70er Jahre sanierten Gebiete erfasst, bei denen relativ großzügig Hintergebäude abgerissen und Hofflächen zusammengelegt wurden.
Die Freiraumstruktur ist geprägt von verwinkelten Blockinnenräumen. Sie entstehen durch allseitig oder mehrseitig geschlossene, enge Hinterhöfe, von denen z.T. mehrere hintereinander liegen und durch Hofdurchfahrten miteinander verbunden sind. Die Hofflächen sind meist betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Zum Teil findet man Anpflanzungen an den Gebäudeseiten, Schmuckbeete oder einen vereinzelten Baum im Hof.
Blockrandbebauung der Gründerzeit mit geringem Anteil von Seiten- und Hintergebäuden
Die Baustruktur zeigt überwiegend eine viergeschossige, fast geschlossene Blockrandbebauung. Die einzelnen Grundstücke sind mit Vorderhaus und Seitenflügeln oder Hinterhaus bebaut. Die Bebauung entstand hauptsächlich zwischen 1892 und 1918; z.T. sind ältere Gebäude integriert. Dabei nimmt der Anteil des Typs Schuppenhof zu, eine vor 1892 entstandene, meist zwei- bis dreigeschossige, zum Teil dörfliche Bebauung. Der Blockrand ist nur noch teilweise geschlossen. Die einzelnen Grundstücke sind im hinteren Bereich mit ein- bis zweigeschossigen Schuppen bebaut.
Die Freiraumstruktur zeichnet sich durch Vorgärten aus. Der Blockinnenraum ist gezahnt (nur Seitenflügel) oder lang gestreckt (nur Hinterhäuser) und an den nicht bebauten Grundstücksgrenzen durch Zäune untergliedert. Der Blockinnenraum des Typs “Schuppenhof” ist durch geschlossene Hinterhöfe, die durch Mauern und Schuppen gebildet werden, kleinteiliger untergliedert. Als Oberflächenbelag herrscht Kopfsteinpflaster vor. An den Rändern der Hoffläche überwiegt Spontanvegetation. Gewerbliche Nutzung ist häufiger als Gemüse- und Obstgartennutzung. Beim Typ Schmuck- und Gartenhof dominiert allerdings die gärtnerische Gestaltung mit Obstbäumen, Beeten und Sitzplätzen.
Blockrandbebauung der Gründerzeit mit massiven Veränderungen
Die Baustruktur wird durch eine fünf- bis sechsgeschossige weitgehend geschlossene Blockrandbebauung gebildet, die z.T. unterbrochen ist durch Einfahrten, Parkplätze und einzelne Baulücken. Entwickelt hat sich diese Struktur aus ehemaliger Hinterhofbebauung der Gründerzeit. Der hohe Neubauanteil im Blockrand mit Gebäuden, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden, resultiert aus der Schließung kriegsbedingter Baulücken (Nachkriegsblockrand) oder ist eine Folge von Sanierungsmaßnahmen, bei denen Gebäude mit schlechter Bausubstanz abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurden. Die Hinterhofstruktur wurde durch Abriss einzelner Hinterhäuser beim Nachkriegsblockrand und durch Abriss nahezu aller Hintergebäude beim Typ Sanierung durch Entkernung verändert.
Die Freiraumstruktur zeigt gegenüber der ehemaligen Hinterhofbebauung einen relativ offenen, zusammenhängenden Blockinnenraum. Bei dem Flächentyp Nachkriegsblockrand wird der Blockinnenraum durch Zäune entlang der nicht bebauten Grundstücksseiten gegliedert. Man findet neben den alten gründerzeitlichen Hofgestaltungen in den neuen oder erneuerten Höfen gepflasterte Parkplatzflächen, z.T mit Randbegrünung. Beim Typ Sanierung durch Entkernung ist der Blockinnenraum als gemeinsamer Aufenthaltsraum für Bewohner mit Spielplätzen, Wegen, pflegeleichtem Grün und Rasenflächen gestaltet.
Blockrand- und Zeilenbebauung der 20er und 30er Jahre
Die Baustruktur weist eine meist drei- bis viergeschossige, geschlossene oder fast geschlossene Blockrandbebauung bzw. eine offene Bebauung mit parallel zueinander aufgereihten lang gestreckten Häuserzeilen auf. Die Zeilen erstrecken sich wegen der Belichtung hauptsächlich in Ost-West-Richtung. Zum Teil wird die strenge Zeilenbebauung durch abschließende Quergebäude oder durch die Mischung von Zeilen- und Randbebauung aufgelockert. Dieser Flächentyp entstand hauptsächlich in den 20er und zu Anfang der 30er Jahre.
Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch große, zusammenhängende Blockinnenhöfe bzw. durch lang gestreckte, nicht geschlossene Zeilenzwischenräume. Typisch ist die ausgeprägte Grüngestaltung mit Rasenflächen und locker verteilten Bäumen sowie Hecken entlang der Eingangsbereiche und um vorhandene Spielbereiche und Mülleimerstellplätze, teilweise werden die Höfe als Mietergärten genutzt. Der geringe Anteil an Erschließungsflächen ist typisch, da die Blockinnenräume nicht als Parkplätze zu nutzen sind.
Zeilenbebauung seit den 50er Jahren
In der Baustruktur überwiegen viergeschossige Häuserzeilen. Sie sind anfangs hauptsächlich in Ost-West-Richtung angelegt, später auch gestaffelt in versetzter Anordnung oder entlang geschwungener Straßenräume.
Relativ große, lang gestreckte, nicht abgeschlossene Freiflächen zwischen den Häuserzeilen charakterisieren die Freiraumstruktur. Etwa ein Drittel der Freifläche wird als Parkplatz und für Erschließungswege genutzt. Dominant ist Zierrasen mit locker verteilten Bäumen und Gebüsch. Spielbereiche, Mülleimerecken und Parkplätze sind meist durch Gebüsch und Bäume abgegrenzt. In den Siedlungen der 70er Jahre geht der Anteil des Rasens zu Gunsten von Hochbeeten an breiten Erschließungswegen zurück.
Hohe Bebauung der Nachkriegszeit
Große, hohe Zeilen- und Punkthäuser unterschiedlicher Geschosshöhe kennzeichnen die Baustruktur. Der Typ Hochhaus besitzt in West-Berlin mindestens acht, in Ost-Berlin mindestens sechs Geschosse. Die Anordnung der Gebäude innerhalb des Blocks erscheint für die in West-Berlin liegenden Typen Ungeordneter Wiederaufbau und Hochhaus offen, ohne erkennbare Regeln. Die in Ost-Berlin als Großsiedlungen angelegten Plattenbauten sind z.T. in halboffener Blockrandbebauung errichtet worden, teilweise mit Zeilenbebauung gemischt. Der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entstand nach 1945 auf Blöcken ehemaliger gründerzeitlicher Blockrandbebauung, während der Typ Hochhaus in West-Berlin vorwiegend in den 60er und 70er und in Ost-Berlin in den 70er und Anfang der 80er Jahre meist in Form einer Großsiedlung angelegt wurde.
Die Freiraumstruktur der in Ost-Berlin in halboffener Blockrandbebauung angelegten Großsiedlungen des Typs Hochhaus weist einen relativ großen Blockinnenraum auf, der z.T. durch Hauszeilen im Blockinnern gegliedert ist. Beim Typ Ungeordneter Wiederaufbau werden die relativ sparsam dimensionierten unbebauten Flächen meist als Parkplatzfläche genutzt, die verbleibenden Flächen sind Abstandsgrünflächen. Der Anteil der nicht bebauten Flächen ist beim Typ Hochhaus relativ groß. Sie sind zur Hälfte durch groß dimensionierte Erschließungswege und Parkplätze versiegelt. Die andere Hälfte ist als Zierrasen mit geometrisch angelegten Gehölzpflanzungen gestaltet.
Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre in Ost-Berlin
Drei- bis fünfgeschossige, halboffene bis geschlossene Blockrandbebauung oder eine Mischung von Zeilen- und Blockrandbebauung in Plattenbauweise machen die Baustruktur aus. Errichtet wurden diese Großsiedlungen in Ost-Berlin in den 80er und 90er Jahren.
Die Freiraumstruktur wird durch relativ große Freiflächen gebildet. Der Blockinnenraum ist z.T. durch Hauszeilen untergliedert. Ca. ein Drittel der nicht bebauten Fläche wird als Parkplatz oder für Erschließungswege genutzt, sonst dominieren Zierrasen mit angelegten Gehölzpflanzungen.
Kompakte, hohe Siedlungsbebauung und aufgelockerte, niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre
Die seit Anfang der 90er Jahre entstandenen Großsiedlungen unterscheiden sich erheblich von den typischen bis Anfang der 90er Jahre fast ausschließlich in Ost-Berlin errichteten Großsiedlungen in Plattenbauweise. Sie umfassen eine weite Spanne von städtebaulichen Strukturen (z.B. Blockrandbebauung, Zeilenbebauung, Reihenhaussiedlung, Stadtvillensiedlung). Um eine Unterscheidung der Plattenbausiedlungen von den jüngeren Neubaugebieten über die Flächentypen zu ermöglichen, wurden anhand der Bauhöhe zwei neue Flächentypen definiert. Es handelt sich dabei meist um größere Wohnungsbauprojekte die im Rahmen städtebaulicher Entwicklungsvorhaben realisiert wurden (Wasserstadt Spandau, Rummelsburger Bucht, Karow Nord, Buchholz, etc.).
Der Flächentyp kompakte, hohe Siedlungsbebauung der 90er Jahre ist durch Geschosswohnungsbau mit Gebäuden über 4 Geschossen mit geschlossenen oder halboffenen Höfen, zum Teil auch mit Zeilenbebauung, gekennzeichnet. Die mit Gemeinschaftsanlagen der Infrastruktur (Einkaufszentrum, Schule, Kita, Energieversorgung, Entsorgung etc.)ausgestatteten Wohngebiete sind zum Teil in flächensparender und ökologischer Bauweise errichtet. Die Freiraumstruktur besteht aus großen öffentlich nutzbaren Grünanlagen mit Regenwasserrückhalteanlagen und Regenwasserversickerung, zum Teil mit Dach- und Fassadenbegrünung der Gebäude und kleinen privat nutzbaren Terrassen-Gärten. Der durchschnittliche Versiegelungsgrad bei rd. 250 Flächen im Stadtgebiet liegt bei etwa 54 % (Spanne 20 % bis 90 %), der durchschnittliche Bebauungsgrad bei 33 % (Spanne 10 % bis 75 %).
Der Flächentyp aufgelockerte niedrige Siedlungsbebauung der 90er Jahre besteht aus Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern mit weniger als 4 Geschossen die vor allem am Stadtrand errichtet wurden. Parkplätze (Carports/Garagen) und private Gärten etc. befinden sich auf den meist kleinen Privatgrundstücken, bei Blockstrukturen in den Blockinnenbereichen. Der Anteil an Gemeinschaftsanlagen und öffentlich nutzbaren Grünanlagen ist eher gering. Der durchschnittliche Versiegelungsgrad bei rd. 80 ausgewerteten Flächen im Stadtgebiet liegt bei 50 % (Spanne 25 % bis 80 %), der durchschnittliche Bebauungsgrad bei 30 % (Spanne 10 % bis 60 %) Die Einwohnerdichte ist gegenüber der kompakten Siedlungsbebauung deutlich geringer.
Niedrige Bebauung mit Hausgärten
Eine meist ein- bis zweigeschossige Bebauung mit Reihenhäusern und eng stehenden Doppelhäusern, mit Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern oder mit Wochenendhäusern prägt die Baustruktur. Bis 1945 wurden die Gebäude um dem Blockrand in einheitlicher Baufluchtlinie gebaut. Nach dem Krieg wurden die Reihenhäuser häufig entlang von Stichstraßen und Zuwegen ins Blockinnere gestaffelt, und die Einfamilienhäuser wurden in unregelmäßigen Abständen zur Straße und immer häufiger im hinteren Bereich des Grundstücks als zweites Haus (Hammergrundstück) errichtet. Bei dem Typ Offene Siedlungsbebauung entstanden Einfamilienhäuser, Werkstätten, Garagen und Gartenlauben zu verschiedenen Zeiten ohne geplante Anordnung.
Die Freiraumstruktur der vor dem Krieg errichteten Siedlungen des Typs Reihengarten und Garten ist gekennzeichnet durch einheitlich breite Vorgärten und einen großen Blockinnenraum, der nur durch Grundstückseinfassungen gegliedert ist. Bei allen anderen Siedlungen dieses Typs ist der Blockinnenraum von Häusern durchsetzt. Die nicht bebauten Flächen werden in der Regel als Obst-, Gemüse-, oder Ziergärten genutzt.
Villenbebauung mit parkartigen Gärten
Überwiegend zweigeschossige, offene Blockrandbebauung mit Villen hinter einer einheitlichen Baufluchtlinie gliedern die Baustruktur. Für die Gebäude, die zwischen 1890 und 1930 entstanden, ist ein großes Gebäudevolumen typisch.
Die Freiraumstruktur ist charakterisiert durch die einheitlich breiten Vorgärten und den großen Blockinnenraum, der durch Grundstückseinfassungen mit dichtem Gebüsch oder altem Mauerwerk gegliedert ist. Die großen Gartengrundstücke besitzen einen alten Baumbestand auf Rasenflächen, z.T. auch Gemüse- und Blumenbeete.
Bebauung mit Gärten und halbprivater Umgrünung
Die Baustruktur kennzeichnet eine offene, mehrgeschossige Blockbebauung mit Miet- und Appartementhäusern zwischen Einfamilienhäusern und Villen. Entstanden ist dieser Typ seit 1950 durch Abriss und Verdichtung der Bebauung der Typen Garten und Parkartiger Garten.
Ein von größeren Gebäuden durchsetzter Blockinnenraum charakterisiert die Freiraumstruktur. Die nicht bebauten Flächen werden als Hausgärten genutzt oder sind durch eine einheitliche Umgrünung mit Bodendeckern und Ziersträuchern, durch mit Betonpflaster befestigte Wege und Parkplätze sowie durch die Häuser umgebende Kieselstreifen gestaltet.
Dörfliche Bebauung
Die Baustruktur lässt sich mit einer meist ein- bis zweigeschossigen, in Stadtnähe auch mehrgeschossigen Bebauung beschreiben. Zwischen den Häusern des ehemaligen Dorfkerns entstanden neue Gebäude unterschiedlicher Größe.
Die Freiraumstruktur machen noch erhaltene dörfliche Elemente wie Straßenführung, Anger, Dorfteich, Gutspark oder Friedhof an der Kirche aus. Die Freiflächen werden als Gemüse- oder Obstgärten, Gartencafés, als Lagerflächen für Handels- und Handwerksbetriebe u.ä. genutzt.
Strukturtypen mit überwiegender Nutzung durch Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie
Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Handel und Dienstleistung
Typisch ist der mit 75 – 100 % hohe Anteil an Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Der Flächentyp Kerngebiet ist in der Regel sehr kompakt gebaut und kommt hauptsächlich im Zentrum Berlins vor. Die nicht bebauten Flächen der Kerngebiete werden meist als Flächen für Zulieferung und als PKW-Stellplätze für Mitarbeiter, Kunden und Besucher intensiv genutzt und sind entsprechend oft mit Asphalt, Beton oder Verbundsteinpflaster befestigt. Der Flächentyp Ausflugsgaststätten erfasst größere Ausflugsgaststätten in Erholungsgebieten. Für die nicht bebauten Flächen dieses Flächentyps sind große Terrassen, Gartenanlagen und Erschließungswege sowie viele Stellplätze für PKW’s typisch.
Geringe Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie
Diese Gebiete sind geprägt durch gewerbliche Bebauung mit überwiegend ein- bis zweigeschossigen Hallen- und Gebäudekomplexen und großzügigen Abstandsflächen. Als Flächen der Ver- und Entsorgung sind hier auch die Gebäude und Grundstücksflächen der Elektrizitäts-, Gas-, Wasser- und Entwässerungswerke, der Stadtreinigung u.a. erfasst. Die Wohnnutzung tritt im äußeren Erscheinungsbild weitgehend zurück. Die Grundstücksfläche ist bis höchstens 50 % bebaut. Die großen, nicht bebauten Flächen dienen der Lagerung, als Güterumschlagplatz oder als PKW- und LKW-Stellplatz. Es kommen auch größere ungenutzte, meist vegetationsbedeckte Bereiche vor.
Dichte Bebauung mit überwiegender Nutzung durch Gewerbe und Industrie
Prägendes Merkmal dieser Gebiete ist die gewerbliche Nutzung. Die Grundstücksflächen sind zu mehr als 50 % mit mehrgeschossigen, überwiegend gewerblich und industriell genutzten Gebäuden bebaut. Man findet Gewerbehöfe mit Fabriketagen, Fabriketagen in Hinterhäusern und Seitenflügeln oder Grundstücke mit Industriegebäuden. Die nicht bebaute Fläche wird intensiv für Lieferverkehr genutzt und ist entsprechend sehr stark versiegelt. Diese dicht bebauten gewerblich genutzten Gebiete sind häufig während der Gründerzeit entstanden.
Strukturtypen mit anderen Nutzungen (Gemeinbedarf, Verkehrsfläche, Baustelle oder Grün- und Freifläche)
Diese Strukturtypen fassen die in der Karte 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen als Gemeinbedarfsflächen / Sondernutzung, als Verkehrsflächen oder als Baustellen ausgewiesenen Blöcke bzw. Blockteilflächen zu einem Strukturtyp und alle in der Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand erfassten Nutzungskategorien zu einem weiteren Strukturtyp zusammen (vgl. Tab 2).
Manche Flächentypen treten nur in Ost- oder nur in West-Berlin auf. Der Flächentyp Geschlossener Hinterhof ist in Ost-Berlin mit unter dem Flächentyp Hinterhof erfasst. Den Typ Sanierung durch Entkernung gibt es nur in West-Berlin, da in Ost-Berlin weniger Hofgebäude abgerissen wurden. Auch der Flächentyp Ungeordneter Wiederaufbau entwickelte sich nur in West Berlin. Dagegen entstand der Typ Blockrand- oder Zeilenbebauung der 80er und 90er Jahre (Plattenbausiedlung) nur in Ost-Berlin.