Aufgrund der Zusammenlegung der ehemals 24 Berliner Bezirke zu 12 haben sich die Nutzungsanteile in den neuen Großbezirken gegenüber 1990 zwar verändert, die historisch gewachsenen Nutzungsstrukturen lassen sich aber nach wie vor ablesen. Beispiele für die charakteristische Nutzungsverteilung im Stadtrandbereich sind die Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf mit 63 % bzw. 60 % Wohnnutzung und 14 % bzw. 10 % industrieller Nutzung, während sich im Bezirk Mitte mit nur 32 % Wohnnutzung, aber 5 % Kerngebiets- und 14 % Mischgebietsnutzung und einem hohen Anteil an Gemeinbedarfstandorten (30 %) deutlich seine seit je her vorhandene zentrale Funktion widerspiegelt. Das West-Berliner Zentrum um Kurfürstendamm / Tauentzienstraße weist diese Funktion mit einem Kerngebietsanteil von bis zu 2 % nicht so deutlich auf, da sich das Kerngebiet auf drei Bezirke – Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Schöneberg-Tempelhof – verteilt. Die Innenstadtbezirke
Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf weisen mit 42 % und 47 % einen relativ niedrigen Anteil an Wohnfläche auf. Dafür ist der Anteil an Gemeinbedarfsflächen mit 21 % bzw. 24 % hier sehr hoch. Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte sind die Bezirke mit den größten Mischgebietsanteilen (19 %und 14 %). Die ursprünglich vorhandene Nutzungsmischung ist in den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg noch am deutlichsten zu erkennen.
Als Wohnbezirk mit geringer gewerblicher Nutzung (5 %) fällt Zehlendorf-Steglitz (64 % Wohnnutzung) auf.
Beschreibung Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand
Die Karte 06.02 Grün- und Freiflächenbestand zeigt die verschiedenen Nutzungsarten in ihren Anteilen an der nicht bebauten Fläche Berlins sowie ihre Verteilung über die Stadt.
Der größte Teil des Grün- und Freiflächenbestands liegt im Stadtrandbereich. Insbesondere fallen die großen Waldflächen des Grunewalds und der Forst Düppel im Südwesten, der Spandauer und Tegeler Forst im Nordwesten und die großen Waldgebiete im Bezirk Köpenick im Südosten von Berlin auf. 45 % aller Grün- und Freiflächen (ohne Gewässer) sind Wald (vgl. Abb. 4).