Als Datengrundlage wurden die REGNIE-Raster der 30-jährigen mittleren Niederschlagshöhe für Deutschland im Zeitraum 1981-2010 verwendet (abgerufen am 29.09.2020). Diese werden durch den DWD als öffentlich zugängliche Daten im Climate Data Center (CDC) bereitgestellt.
Die REGNIE-Daten liegen in einem geografischen Raster vor, die räumliche Auflösung beträgt 60 geogr. Sekunden längenparallel und 30 geogr. Sekunden breitenparallel. In der Projektion ETRS 1989 UTM Zone 33N entspricht dies ungefähr einem Raster von 1 km x 1 km.
Die Niederschlagshöhen liegen für verschiedene Bezugszeiträume (1961-1990, 1971-2000, 1981-2010) vor und beschreiben jeweils das 30-jährige Mittel der Niederschlagshöhe für jeden Kalendermonat, die vier Jahreszeiten und das Gesamtjahr in Millimeter. Um die Niederschlagshöhen für die Wasserwirtschaftsjahre 1981-2010 bilanzieren zu können (siehe unten) wurde zusätzlich auf die monatlichen REGNIE-Raster für November und Dezember der Jahre 1980 und 2010 zurückgegriffen.
Die im REGNIE-Verfahren verwendeten Niederschlagsdaten sind vom DWD hinsichtlich Vollständigkeit und Konsistenz geprüft und korrigiert. Die REGNIE-Raster beinhalten allerdings keine Korrektur der systematischen Niederschlagsverluste aufgrund von Benetzungs-, Verdunstungs- und Überwehungseffekten. Der Messfehler ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von der Stationsart, dem Aufstellungsort, dem Niederschlagsgeschehen und der Niederschlagsart. Für konventionelle Niederschlagsmesser (Hellmann) und das Nordostdeutsche Tiefland beträgt der Niederschlagsmessfehler im Jahresmittel je nach Windexposition zwischen 8,6 und 16,6 % (vgl. Richter 1995).
Das Regionalisierungsverfahren REGNIE basiert im Wesentlichen auf der Interpolation von Anomalien in Bezug auf langjährige Mittelwerte. Hierzu werden zunächst Hintergrundfelder der Niederschlagsverteilungen ermittelt und darauf basierend dann die Niederschlagshöhen berechnet. Die Hintergrundfelder werden durch eine Multiple-Lineare-Regression berechnet und berücksichtigen die Einflüsse aus der geographischen Lage, der Höhe, dem Gefälle und der Neigungsrichtung auf die Niederschlagshöhe bzw. -verteilung. Im nächsten Schritt werden die gemessenen Stationsniederschläge über dem Hintergrundfeld interpoliert und so die regionalisierten Niederschlagshöhen berechnet.
Das REGNIE-Verfahren ist in Rauthe et. al. 2013 ausführlich beschrieben. Eine Kurzfassung mit Fokus auf die Datenbereitstellung und Nutzung findet sich in DWD 2017.