Karte 04.08.2: Langjährige Niederschlagsverteilung 1961 — 1990 / Sommerhalbjahr
Die Verteilung der sommerlichen Niederschläge (Monate Mai bis Oktober) ist der Verteilung des Gesamtjahres sehr ähnlich. Auch hier bestimmen die Höhenzüge des Grunewaldes einerseits sowie die Bebauungswirkung der Stadt andererseits die Maxima der Regenhöhen. Demgegenüber sind in den jeweils östlich und südlich angrenzenden Räumen Minima bis unter 300 mm zu erkennen. Im Vergleich zum Winterhalbjahr (Karte 04.08.1) fallen in den Sommermonaten durchschnittlich 80 mm mehr Niederschläge, was auf den in diesen Monaten prägenden Einfluss maritimer West-Wind-Wetterlagen zurückzuführen ist.
Karte 04.08.3: Langjährige Niederschlagsverteilung 1961 — 1990
Deutlich treten die höchsten Werte (>600 mm) im westlichen Stadtgebiet im Bereich des Grunewaldes und des Tegeler Forstes hervor. Obwohl nur schwach ausgeprägt, erzeugen die hier vorhandenen Höhenzüge im Verlauf der im Mittel vorherrschenden westlichen Strömungen Steigungsregen. Im Lee der Höhenzüge im Bereich der Spreeniederung in den zentralen Stadtbezirken Charlottenburg, Tiergarten, Wedding, Mitte, Kreuzberg und Schöneberg werden geringere Niederschlagshöhen bis unter 540 mm registriert. Diese Leewirkung setzt sich im südlichen Bereich der Stadt und im angrenzenden Umland fort, wo im Bereich Großziethen/Waßmannsdorf ebenfalls Werte unter 540 mm erreicht werden. Östlich der Linie Prenzlauer Berg, Lichtenberg, nördliche Bereiche Treptow und Köpenick zeigt sich deutlich der Einfluss der städtischen Struktur. Durch die erhöhte Reibungswirkung der Baumassen kommt es zu einem ähnlichen Effekt wie bei den Höhenzügen des Grunewaldes, so dass auch hier die
Regenmengen auf Werte bis knapp 600 mm ansteigen. Außerdem macht sich der bereits beschriebene Wärmeinsel-Effekt der Stadt mit Konvektionsniederschlag bemerkbar. Die Leewirkung der Stadt ist dann wieder im östlich angrenzenden Umland mit sinkenden Niederschlagshöhen zu beobachten.