Mitte des 20. Jahrhunderts lebte nur etwa jeder dritte Mensch in einer Stadt. Im Jahr 2050 werden mehr als zwei Drittel der gesamten Bevölkerung in Städten wohnen – so die Prognose (United Nations 2018). Diese sogenannte Urbanisierung hat auch Nachteile: Je mehr Menschen in Städten wohnen, desto mehr Wohnraum ist nötig. Wir bauen, fahren Autos und heizen – all das wirkt sich negativ auf das Stadtklima aus.
Um dies in Planungen einzubeziehen stellt das Klimamodell Berlin die notwendigen Informationen und Bewertungen bereit. Für die gesamte Stadtfläche und für einen Ausschnitt des Umlands wurde die Untersuchung der Klimaparameter – wie etwa das bodennahe Windfeld oder die Strahlungstemperatur – in einer hohen räumlichen Auflösung von 10 m x 10 m Rastern durchgeführt. Damit wird neben einer aktuellen Bestandsaufnahme des Stadtklimas auch eine Genauigkeit erreicht, die geeignet ist, Planungsprojekte bis zur Ebene der konkreten Bauleitplanung zu unterstützen.
Die dargestellten Parameter umfassen darüber hinaus nicht nur die wichtigsten klimatischen Größen wie Luft- und Strahlungstemperatur, Windfeld und bodennahe Strömungen, sondern auch den thermischen Bewertungsindex PET und Kenngrößen wie die Anzahl der Hitzetage bzw. der Tropennächte. Neben den Daten auf Rasterebene werden alle Informationen auch für ca. 25.000 Block- und Blockteilflächen aufbereitet. Die Zusammenfassung der Erkenntnisse in einer Klimaanalysekarte ermöglicht es, die einzelnen Bereiche der Stadt nach ihren unterschiedlichen klimatischen Funktionen, d.h. ihrer Wirkung auf andere Räume, abzugrenzen.