Langjährige Entwicklung ausgewählter Klimaparameter 2013

Berlin-Grunewald

Standort

Tab. 4.1: Kenndaten der Klimastation Berlin-Grunewald

Tab. 4.1: Kenndaten der Klimastation Berlin-Grunewald

Foto 4.1: Lage der Station Berlin-Grunewald (siehe Pfeil-Markierung)

Foto 4.1: Lage der Station Berlin-Grunewald (siehe Pfeil-Markierung)

Foto 4.2: Ansicht der BLUME-Station MC 032 Forst Grunewald Jagen 91

Foto 4.2: Ansicht der BLUME-Station MC 032 Forst Grunewald Jagen 91

Die Messstation Grunewald nimmt unter den hier ausgewerteten Berliner Stationen eine Sonderstellung ein. Die Station des Berliner Luftgüte-Messnetzes BLUME befindet sich innerhalb eines etwa 20 m hohen, lichten Kiefernbestandes im Forst Grunewald. Lufttemperatur und -feuchtigkeit werden in Höhen von 2 und 18 m über Grund registriert, die Windmessungen erfolgen in einer Höhe von 27 m über Grund und damit in etwa 7 m über dem Kronenniveau der Bäume. Die Messungen der meteorologischen Parameter spiegeln somit das lokale Klima des angrenzenden Waldes wider. Aufgrund des Standortes weist das langjährige Jahresmittel der Lufttemperatur die niedrigsten Werte der hier betrachteten Berliner Stationen auf. Abweichend von den anderen Auswertungen beziehen sich die ausgewiesenen Monatsmittelwerte auf den 25-jährigen Zeitraum von 1988 bis 2012.

Langjährige Mittelwerte

Die Tabelle 4.2 zeigt im Überblick die langjährigen Monatsmittelwerte ausgewählter Klimaparameter an der Station Grunewald im betrachteten 25-Jahreszeitraum 1988-2012.

Tab. 4.2: Monatsmittelwerte von Klimaparametern an der Station Berlin-Grunewald (1988 bis 2012)

Tab. 4.2: Monatsmittelwerte von Klimaparametern an der Station Berlin-Grunewald (1988 bis 2012)

Für das Klimadiagramm sind auch an der Station Berlin-Grunewald die Messwerte von 1988 bis 2010 berücksichtigt worden. Dadurch, dass innerhalb des Berliner Luftgüte-Messnetzes vorrangig Aerosole gemessen und nur einige meteorologische Kenngrößen zusätzlich erfasst werden, fehlt für die Station Berlin-Grunewald eine Niederschlagsmessreihe (vgl. Tab. 4.2).

Abb. 4.1: Klimadiagramm für die Station Berlin-Grunewald für den Zeitraum 1988 bis 2010

Abb. 4.1: Klimadiagramm für die Station Berlin-Grunewald für den Zeitraum 1988 bis 2010

Die folgenden Abbildungen zeigen Windrichtungsverteilungen an der Messstation Berlin-Grunewald im Zeitraum von 2001 bis 2010. Neben der mittleren langjährigen Windrichtungsverteilung wurden Verteilungen für Schwachwindsituationen mit Geschwindigkeiten bis zu 2 m/s sowie Situationen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 2 m/s ausgewertet. Windschwache Situationen traten in dem betrachteten Zeitraum in 38,1 % der Fälle auf. Windgeschwindigkeiten von mehr als 2 m/s traten in 61,9 % der Zeit auf. Aufgrund der Messungen in einer Höhe von nur etwa 7 m über dem 20 m hohen Baumbestand wurden von den ausgewerteten Stationen hier die niedrigsten Windgeschwindigkeiten registriert. Die roten Ringlinien in den Diagrammen kennzeichnen die mittleren Häufigkeiten des Auftretens der Windrichtung in dem betrachteten Zeitraum in Prozent. Der Abstand der Ringlinien beträgt jeweils 1 %.

Abb. 4.2: Mittlere Windrichtungsverteilung im Zeitraum 2001 bis 2010 an der Messstation Berlin-Grunewald (Messhöhe 27 m, ca. 7 m über 20 m hohem Baumbestand)

Abb. 4.2: Mittlere Windrichtungsverteilung im Zeitraum 2001 bis 2010 an der Messstation Berlin-Grunewald (Messhöhe 27 m, ca. 7 m über 20 m hohem Baumbestand)

Abb. 4.3: Häufigkeiten der Windrichtungen im Jahresmittel im Zeitraum 2001 bis 2010 an der Messstation Berlin-Grunewald in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit

Abb. 4.3: Häufigkeiten der Windrichtungen im Jahresmittel im Zeitraum 2001 bis 2010 an der Messstation Berlin-Grunewald in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit

Entwicklungen, Trends

Abbildung 4.4 zeigt den Verlauf der Jahresmitteltemperatur der Jahre 1988 bis 2012. Der Trend ist wie bei allen anderen Stationen im Verlauf der Messreihe zunehmend. In Berlin-Grunewald liegt er bei über einem Kelvin. Im Jahre 1993 kam es zu einem mehrwöchigen Messausfall zwischen dem 4. Juni und 12. September.

Abb. 4.4: Verlauf der Jahresmitteltemperatur am Standort Berlin-Grunewald im Messzeitraum 1988 bis 2012

Abb. 4.4: Verlauf der Jahresmitteltemperatur am Standort Berlin-Grunewald im Messzeitraum 1988 bis 2012

Die Anzahl der Sommer- und Hitzetage steigt auch an der Station Berlin-Grunewald. Mit einem Plus von ca. sieben Sommertagen und vier Hitzetagen ist der Anstieg nicht ganz so stark wie an anderen untersuchten Stationen (vgl. Abb. 4.5). Auch bei dieser Darstellung muss beachtet werden, dass es im Jahre 1993 zu einem mehrwöchigen Messausfall zwischen dem 4. Juni und 12. September kam.

Abb. 4.5: Verlauf der Kenntage Sommertag, Hitzetag und Tropennacht für die Station Berlin-Grunewald im Messzeitraum 1988 bis 2012

Abb. 4.5: Verlauf der Kenntage Sommertag, Hitzetag und Tropennacht für die Station Berlin-Grunewald im Messzeitraum 1988 bis 2012

Bei den Jahren mit einer stark positiv abweichenden Kenntagszahl fällt zum einen das Jahr 2003 auf, bei dem über einen längeren Zeitraum sehr warme Bedingungen herrschten, was zu einer hohen Zahl an Sommertagen führt. Im Jahr 2006 wurden über einen kürzeren Zeitraum jedoch deutlich höhere Temperaturen als im Jahr 2003 gemessen, was zu dem Maximum an Hitzetagen während des gesamten Messzeitraumes führte.

An der Station Berlin-Grunewald werden aufgrund der für Berliner Verhältnisse peripheren Lage in einem Waldgebiet die mit Abstand wenigsten sommerlichen Kenntage gemessen.

Der um mindestens 7 Jahre verkürzte Messzeitraum spielt in diesem Zusammenhang wohl nur eine untergeordnete Rolle, da die vorgehenden Jahre deutlich weniger Kenntage aufwiesen (vgl. Abb. 3.6 für Dahlem).

Abb. 4.6: Häufigkeit für das Auftreten von aufeinanderfolgenden Sommertagen, Hitzetagen und Tropennächten für den 23-jährigen Zeitraum 1988 bis 2010 an der Station Berlin-Grunewald

Abb. 4.6: Häufigkeit für das Auftreten von aufeinanderfolgenden Sommertagen, Hitzetagen und Tropennächten für den 23-jährigen Zeitraum 1988 bis 2010 an der Station Berlin-Grunewald

An der Messstation im Berliner Grunewald sank komplementär zum Anstieg der Sommer-Kenntage im Trend die Zahl der Frosttage, wenn auch nur um etwa 6 Tage. Die Zahl der Tage mit einer Maximaltemperatur von unter 0 °C (Eistage) stieg dagegen um denselben Wert an (vgl. Abb. 4.7).

Abb. 4.7: Verlauf der Winter-Kenntage Frosttag und Eistag an der Station Berlin-Grunewald im Messzeitraum 1988 bis 2012

Abb. 4.7: Verlauf der Winter-Kenntage Frosttag und Eistag an der Station Berlin-Grunewald im Messzeitraum 1988 bis 2012