Aufgrund der unterschiedlichen Datenlage wurde die Berechnung des langjährigen Temperaturmittels für West-Berlin und Ost-Berlin/Umland getrennt, aber mit weitgehend entsprechenden Berechnungsschritten durchgeführt. Da für Ost-Berlin und Umland alle Berechnungsschritte durchlaufen werden mussten, soll die Vorgehensweise an diesem Beispiel kurz geschildert werden.
Von zentraler Bedeutung bei den verschiedenen Berechnungsschritten ist die Zuordnung der einzelnen Messpunkte nach der (Bebauungs-) Struktur ihrer Umgebung zu kontinuierlich messenden Klimastationen und die Annahme, daß sich der Temperaturverlauf an der Klimastation auf den Messpunkt abbilden lässt.
Anhand dieser Zuordnung konnten in einem ersten Schritt die verschiedenen Messungen einer Fahrt synchronisiert, d. h. auf einen Zeitpunkt bezogen werden (von Stülpnagel 1987). Anschließend wurden die Ergebnisse der Messfahrten messpunktweise gemittelt. Zur Gewichtung der einzelnen Fahrten ging dabei die langjährige Windstatistik von 1950 bis 1970 von Berlin-Dahlem ein (Riemer 1971): Über die Windrichtung zum Bezugszeitpunkt jeder Fahrt und ihrem Anteil an allen Windrichtungen im langjährigen Mittel wurde die dazugehörige Lufttemperatur bei der Mittelwertbildung gewichtet.
Auch die Hochrechnung dieser Ergebnisse auf das Jahresmittel 1991/92 erfolgte wieder über die den Messpunkten zugeordneten Klimastationen. Da an den Klimastationen die Temperaturmessung 1991/92 kontinuierlich erfolgte, war hier für jeden beliebigen Zeitraum eine Mittelwertbildung möglich. Für die Hochrechnung der Mittelwerte an den Messpunkten wurden für die Klimastationen jeweils ihr Jahresmittel und der den Messpunkten zeitlich entsprechende Mittelwert benötigt. Unter der Annahme, dass die Standorte der Messpunkte sich wie die zugeordneten Klimastationen verhalten, wurde die an der Station zwischen diesen beiden Werten ermittelte Differenz auf die zugeordneten Messpunkte übertragen. In Abbildung 3 ist diese Vorgehensweise schematisch wiedergegeben.