Die grafische Darstellung der ausgewerteten Daten über die Beheizungsstruktur der Wohn- und Arbeitsstätten in Berlin liefern Erkenntnisse sowohl über großräumig zusammenhängende Gebiete als auch über Blockteilflächen.
Karte 08.01 Versorgungsbereiche Gebäudewärme
Die Abhängigkeit des Brennstoffeinsatzes von Baustruktur und Lage im Stadtgebiet wird bereits auf der Ebene der 23 Stadtbezirke deutlich. Es ergeben sich deutliche Verwendungsschwerpunkte der Kohle in den Innenstadtbezirken oder etwa der Fernwärme in den Ost-Berliner Bezirken mit hohem Anteil an Großsiedlungen (vgl. Tab. 4).
Die Karte 08.01.1 Versorgungsbereich Fernwärme spiegelt deutlich die örtliche Nähe von Heizwerken und Heizkraftwerken zum jeweiligen Versorgungsgebiet wider. Größten Anteil an der gesamten Fernwärmeversorgung in Berlin hat die BEWAG mit einem Leitungsnetz von zusammen etwa 1 000 km. Der überwiegende Anteil der 2 208 mit Fernwärme versorgten Blöcke weist eine prozentual hohe Fernwärmeversorgung aus (größer 60 %). In den Stadtrand- und Neubausiedlungen Hohenschönhausen, Marzahn, Märkisches Viertel u. a. werden zusammenhängende Wohngebiete vollständig durch Fernwärme versorgt. Insgesamt unterstreicht die Darstellung die Spitzenstellung Berlins beim Anteil der Fernwärmeversorgung im europäischen Vergleich. Jedoch besteht beispielsweise im kohlebeheizten Altbaubestand am Rande fernwärmeversorgter Areale ein hohes Anschlußpotential für Fernwärmeversorgung.
Die Karte 08.01.2 Versorgungsbereich Gasheizung zeigt die feinmaschige Verteilung des Leitungsnetzes über das gesamte Berliner Siedlungsgebiet. Die prozentualen Anteile an der gesamten beheizten Fläche in den jeweiligen statistischen Blöcken bewegen sich überwiegend zwischen 10 und 40 %. Hohe Gasversorgungsanteile weisen nur wenige Blöcke auf, z. B. Wohnblöcke in Spandau, Zehlendorf, Britz, Reinickendorf, Pankow und Köpenick, sowie verteilt über das Stadtgebiet einzelne Gewerbe-, Verwaltungs- und Dienstleistungsstandorte. Durch die großräumige Verteilung der Erdgasleitungen im Stadtgebiet besteht analog zur Fernwärme ein großes Erweiterungspotential.
Bis zur Wiedervereinigung beider Stadthälften gab es im Ostteil Berlins praktisch keine ölversorgte Gebäudebeheizung. Der in der Karte 08.01.3 Versorgungsbereich Ölheizung dargestellte Versorgungsstand 1993/94 drückt diesen Umstand noch sehr deutlich aus. Während im Westteil der ölbeheizten Gebäudeversorgung eine sehr dominierende Rolle zukommt (ca. 42 % der gesamten beheizten Fläche in West-Berlin), ist im Ostteil (ca. 3,5 % der gesamten beheizten Fläche Ost-Berlins) bisher nur eine deutliche Zunahme in den Ein- und Zweifamilienhaus-Gebieten zu erkennen (vgl. Tab. 4 und Abb. 3).