Das im Geoportal als Karte „Versiegelung 2016 (unkorrigierte Versiegelungsgrade, Rasterdaten)“ veröffentlichte Zwischenergebnis zeigt die Verteilung der Versiegelung innerhalb des Blocks bzw. Teilblocks. Ebenso wird der Einfluss des Schattens in den verschiedenen Blöcken sichtbar. Es handelt sich dabei jedoch um eine Rasterkarte und ein unkorrigiertes Zwischenergebnis der Versiegelungskartierung, das Ergebnis der regelbasierten Klassifizierung der Satellitendaten. Auf der Rasterebene von 2,5m x 2,5m werden für die unbebaute Fläche zwölf Versiegelungsklassen gezeigt. Des Weiteren werden die Gebäude aus den verschiedenen Gebäudedaten, also die bebaut versiegelte Fläche, sowie Gleisschotterflächen und Schattenflächen abgebildet.
Die Informationen auf Rasterebene wurden für die Versiegelungskarte des Umweltatlas auf Blockflächenebene aggregiert und z.T. weiter bearbeitet und korrigiert. Den hier vorliegenden schwarzen Schattenflächen wurden z.B. anhand ihrer Umgebung und ihrer Flächentypen ein Versiegelungsgrad zugewiesen (s.u.).
Die Karte „Versiegelung“ (01.02) stellt dagegen den mittleren Versiegelungsgrad pro Blockfläche dar.
Berechnung der Versiegelungsgrade auf Block- und Teilblockebene
Ziel der Versiegelungskartierung ist die Ableitung des Versiegelungsgrades auf Block- und Teilblockebene als absolute und relative Flächenangaben. Es wurden drei Versiegelungsgrade (VG) unterschieden:
- VG – bebaut versiegelte Fläche (Berechnung aus Gebäudedaten),
- VG – unbebaut versiegelte Fläche (Satellitenbilddatenauswertung),
- VG – gesamt (Summe aus 1+2).
Für die Berechnungen wurden die Ergebnisse der pixelbasierten Satellitenbildklassifizierung mit den Flächen der Blockkarte ISU5 2015 verschnitten.
Hierzu wurde zunächst eine Summierung je Versiegelungsgrad-Kategorie und Block(teil)fläche durchgeführt. Für weiterführende Analysen konnte somit auf die Rasterdaten der Klassifizierung verzichtet werden.
Nun lagen für jeden Block und Teilblock insgesamt 15 Flächenangaben vor (m²):
- bebaute Fläche (aus Gebäudedaten),
- 12 Versiegelungsgrad-Kategorien der unbebauten Fläche (entsprechend den NDVI-Kategorien),
- Flächen mit Gleisschotter (optional 0 oder 100 % versiegelt) und
- Schattenflächen (unklassifiziert).
Zur weiteren Verbesserung der Kartierungsergebnisse wurden die folgenden Zusatzberechnungen vorgenommen.
Optionale Zuweisung des Versiegelungswerts für Gleisschotter
Die Klasse “Gleisschotter” wurde als eigenes Datenfeld mitgeführt und konnte wahlweise als unbebaut versiegelte (100 %) oder unbebaut unversiegelte Fläche (0 %) in die Berechnungen einfließen. Dies gewährleistet die unterschiedliche Bewertung von Schotter in Abhängigkeit von der jeweiligen thematischen Fragestellung. In der dargestellten Karte geht Gleisschotter zu 100 % versiegelt ein.
Klassifizierung der Schattenflächen
Den Schattenflächen wurden in einer nachträglichen Klassifizierung auf Block(teil)flächenebene anhand der ISU- bzw. der BWB-Daten Versiegelungswerte zugewiesen.
Dazu wurden die Schattenflächen in Abhängigkeit vom Flächentyp bewertet. Für Flächentypen mit überwiegender Wohnnutzung und ausreichenden BWB-Daten wurden letztere für die Klassifizierung der Schattenfläche genutzt. Für alle übrigen Flächentypen wurde die Schattenfläche anhand ihrer blockspezifischen Umgebung klassifiziert.
Abschätzung der bebaut und unbebaut versiegelten Fläche in der Kategorie “Kleingartenanlagen”
Aufgrund der verbesserten Datengrundlage für Gebäude konnte der Anteil der bebaut versiegelten Fläche genauer aufgenommen werden als das noch bei den Kartierungen 2005 und 2011 der Fall war. Da jedoch vor allem in dieser Kategorie weiterhin Lücken in den Gebäudedaten, z.B. durch nicht kartierte Lauben und Schuppen, vorhanden sind, wurden auch in der aktuellen Versiegelungskartierung Anteile der unbebaut versiegelten Fläche mit Hilfe von Durchschnittswerten des Bundeskleingartengesetzes und berlinspezifischer Werte (SenStadtUm, I C 2009) zu der bebaut versiegelten Fläche hinzugerechnet. Dabei wurde für den Westteil der Stadt ein Versiegelungsgrad der bebauten Fläche von 9,6 % und für den Ostteil von 8,6 % angenommen.
Anwendung von Korrekturfaktoren
Zur weiteren Verbesserung der Kartierungsergebnisse wurden für einzelne Flächentypen sog. Korrekturfaktoren angewandt. Hierzu wurden die Versiegelungsdaten der BWB herangezogen. Das Prinzip der auf den Flächentyp bezogenen Korrekturen basierte auf folgenden begründeten Annahmen:
- die BWB-Daten waren zur Zeit der Entwicklung der Korrekturfaktoren noch weitgehend aktuell,
- die BWB-Daten waren aufgrund der Erfassungsmethode (terrestrische Begehung, Luftbildinterpretation, Eigentümerangaben) hinreichend genau,
- die einmalig berechneten Korrekturwerte sind auf zukünftige Auswertungen übertragbar, da sie systematische Tendenzen im gesamtstädtischen Vergleich beschreiben.
Aufgrund der mangelnden Aktualität, der Überschneidungsproblematik, unterschiedlicher Versiegelungsdefinitionen und der fehlenden Versiegelungsermittlung einiger Nutzungstypen durch die BWB konnten nur für fünf Flächentypen Korrekturfaktoren berechnet werden (vgl. Tabelle 3).
Die Korrekturfaktoren wurden auf die unbebaute Fläche angewendet.