Versiegelung 2001

Methode

Die Karte stellt den Grad der Versiegelung, dh. die Bedeckung der Erdoberfläche mit undurchlässigen Materialien in % der Bezugsfläche dar.

Ausführliche Methodenbeschreibung siehe (Methode Ausgabe 1993).

Aus den angegebenen Datengrundlagen wurde pro Blockfläche der Bebauungsgrad (Bebauung mit Gebäuden) und der unbebaut versiegelte Anteil (befestigte Flächen ohne Gebäude) ermittelt. Die Addition beider Angaben ergibt den Versiegelungsgrad einer Fläche, dh. auch die unbebaut versiegelten Anteile einer Fläche gehen zu 100% in den Gesamtversiegelungsgrad ein.

So erklärt sich zum Beispiel der auf den ersten Blick sehr hohe Versiegelungsgrad der Bahnflächen von 73 %, der sich aus 7 % Bebauung und 66 % unbebaut versiegelten Flächen zusammensetzt. Diese wiederum wurden mit einem Anteil von 90 % der “durchlässigsten” Belagsklasse 4 bestimmt (siehe Belagsklassen).

Da der Bebauungsgrad die genauer ermittelbare Größe ist, sind tendenziell die Angaben des Versiegelungsgrades um so genauer, je höher der Anteil der bebauten Fläche ist. Durch terrestrische Stichprobenerhebungen wurde eine statistische Absicherung der Daten vorgenommen.

Für die Nutzungskategorien Wald und Landwirtschaft wurde pauschal von einem Versiegelungsgrad von 2 bzw. 2 %, für Ruderalflächen von 7 % und für Parkanlagen von 10 % ausgegangen. Wenn der tatsächliche erkennbare Versiegelungsgrad deutlich vom pauschal zugeordneten abwich, wurde die reale Versiegelung bestimmt. Für Straßen und Gleisanlagen wird kein Versiegelungsgrad dargestellt.

Die Bestimmung der Versiegelung erfolgte nur für Flächen ab einer Mindestgröße von einem Hektar; für lineare Flächenstrukturen gilt eine Mindestbreite von 20 Metern.

Alle Informationen über zur Versiegelung werden im Informationssystem Stadt und Umwelt (ISU) verwaltet und bearbeitet. Als räumliches Bezugssystem dient die digitale topographische Grundkarte (ISU 50) im Maßstab 1:50 000 des ISU. Darin ist der einzelne statistische Block, der in der Regel durch Straßen begrenzt wird, mit seiner Blocknummer dargestellt. Die Nummerierung und Abgrenzung der Blöcke werden vom Statistischen Landesamt geführt. Die kleinste Bezugsfläche wird von den Blockteilflächen gebildet, die bei unterschiedlicher Flächennutzung innerhalb eines statistischen Blocks abgegrenzt wurden.

Für die vorliegende Karte entstehen so 24 690 Blockflächen. Die Darstellung ist generalisiert und nicht lagegetreu. Straßen haben im räumlichen Bezugssystem des ISU keine Fläche und sind somit datentechnisch nicht ansprechbar. Der Straßenverlauf ergibt sich durch die Grenzen der einzelnen statistischen Blöcke.

Belagsklassen

Um die Auswirkungen von Versiegelung auf den Naturhaushalt möglichst differenziert zu erfassen, sind unterschiedliche Betrachtungswinkel vorstellbar. Die klimatischen Auswirkungen sind beispielsweise besser interpretierbar, wenn bekannt ist, ob die versiegelte Fläche bebaut oder unbebaut ist, und wie hoch die Bebauung ist. Die spezielle Betrachtung der Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung und das Abflußverhalten von Niederschlägen führt zu der Überlegung, daß nicht alle künstlichen Oberflächenbeläge die gleichen ökologischen Eigenschaften haben. So ist z. B. ein breitfugiges Mosaikpflaster im Verhältnis zu einer Betonfläche sehr viel wasserdurchlässiger; oder ein Parkplatz, der mit Rasengittersteinen bestückt ist, hat eine andere mikroklimatische Wirkung als ein asphaltierter Parkplatz.

Die vorkommenden Arten von Oberflächenbelägen wurden zu vier Belagsklassen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den Naturhaushalt zusammengefasst (vgl. Tab. 1).

Tab. 1: Übersicht über die Belagsklassen

Tab. 1: Übersicht über die Belagsklassen

Über die Typisierung der Bezugsflächen und die repräsentative Bestimmung der Belagsklassenverteilung für jeden Flächentyp (vgl. Tab. 2) wurde für jede Bezugsfläche die Belagsklassenverteilung der unbebaut versiegelten Fläche abgeleitet (AGU 1988). Für neu erhobene Flächentypen wurde die Belagsartenverteilung vergleichbarer Flächentypen herangezogen. Diese Daten werden auch zur Umsetzung weiterführender Methoden verwendet (wie z. B. die Berechnung der Versickerung, Karte 02.13).

Tab. 2: Durchschnittlicher flächengewichteter Versiegelungsgrad, bebaut und unbebaut versiegelte Fläche und Belagsklassenverteilung der unbebaut versiegelten Fläche nach Flächentypen

Tab. 2: Durchschnittlicher flächengewichteter Versiegelungsgrad, bebaut und unbebaut versiegelte Fläche und Belagsklassenverteilung der unbebaut versiegelten Fläche nach Flächentypen

Die durchschnittlichen Versiegelungswerte der einzelnen Flächentypen haben sich im Vergleich zur Ausgabe 1993 nur unwesentlich verändert. Lediglich beim Flächentyp sonstige Verkehrsfläche hat sich der durchschnittliche Versiegelungsgrad etwa um die Hälfte reduziert. Ursache hierfür ist die Neuaufnahme zahlreicher begrünter unversiegelter Verkehrsinseln und Mittelstreifen.