Es ist ein bekanntes Sommer-Phänomen: Auf asphaltierten Flächen flirrt die Luft vor Hitze, im Park ist sie spürbar kühler. Dieser Temperaturunterschied erklärt sich auch durch die Beschaffenheit der Bodenoberfläche. Die Pflanzen im Park speichern Wasser, geben es als Dampf an die Atmosphäre ab und kühlen so die Luft herunter. Auf Asphalt, Beton und Pflastersteinen hat die Natur jedoch keine Chance – die Luft bleibt heiß. Wasser, vor allem nach Starkregen versickert in versiegelten Böden nicht, wodurch das Risiko für Überschwemmungen steigt. Auch Schadstoffe aus Luft und Niederschlägen werden hier nicht aufgenommen und so zumindest teilweise in die Oberflächengewässer gespült.
Die Bodenversiegelung wirkt sich also negativ auf Natur und Klima aus. Deswegen soll der Flächenverbrauch bundesweit reduziert werden – etwa durch gebündelte Infrastruktur oder Ausgleichsflächen. Im Land Berlin lag der gesamte Versiegelungsgrad der Stadt 2016 bei 33,9 Prozent, dabei entfällt jeweils rund ein Drittel auf die Bebauung, die unbebaut versiegelte Fläche sowie die Straßen.
Hier finden Sie alle Arbeitsergebnisse zu den Versiegelungsdaten für Berlin. Sie werden seit Anfang der 80er Jahre erhoben und liegen im Umweltatlas vor. Damit lassen sich die Versiegelungsgrade für diverse Flächentypen und Bebauungsarten nachvollziehen. Für die Erhebungen 2005, 2011 und 2016 wurde ein neues Verfahren genutzt, das einen flächendeckenden Vergleich der Jahre ermöglicht. Die Daten zur Versiegelung aus den Jahren 1990 und 2001 beruhen auf uneinheitlichen Methoden, deshalb ist ein direkter Vergleich nicht möglich.