Die locker bebauten Gebiete am Stadtrand haben einen unterschiedlichen Versiegelungsgrad. Die geringste Verdichtung mit Versiegelungsgraden zwischen 10 und 30 % weisen die abgelegenen Ortsteile wie z.B. Heiligensee, Frohnau, Kladow oder Müggelheim auf. Die klassischen Einzel- und Reihenhausgebiete, z.B. in Lichterfelde, Marienfelde, Kaulsdorf, Mahlsdorf, Karow oder Blankenburg liegen bei 20 – 40 % Versiegelung; Gebiete, die mehr mit städtischen Funktionen durchsetzt sind, wie z. B. Dahlem, Westend oder Friedrichshagen sind bis 60 % versiegelt.
Die Wälder und landwirtschaftlichen Nutzflächen sind in der Regel unversiegelt. Dennoch gibt es auch hier Nutzungen, die durch hohe Versiegelung auffallen. Gerade der Grunewald erscheint durch vielfältige Nutzungen auf der Karte wie ein bunter Flickenteppich. Militärisch und ehemals militärisch genutzte Flächen (Teufelsberg, Schießstand und Munitionslager), eine Baumschule, Kleingärten und Reitsportanlagen haben teilweise hohe Versiegelungsgrade. Im Forst Düppel fallen der Fernmeldeturm am Schäferberg und in der Köpenicker Bürgerheide die beiden großen Ausflugsgaststätten mit großdimensioniertem Parkplatz am südlichen Ufer des Müggelsees mit hohen Versiegelungsgraden auf.
Verkehrsflächen nehmen einen Anteil von 9,1 % der versiegelten Gesamtfläche Berlins ein. Im Innenstadtbezirk Kreuzberg sind dies immerhin 20 % der Bezirksfläche. Im Außenstadtbezirk Köpenick sind es nur 4 % gegenüber 5 % der bebauten und 6 % der unbebauten Fläche, insgesamt ein Ausdruck der wesentlich geringeren Siedlungsdichte diese Bezirkes.
Gesamtbetrachtung
Berlin ist zu 34,3% versiegelt, mit 14,6 % etwas weniger als die Hälfte davon unbebaut versiegelt (vgl. Abb.2). Der bebaut versiegelte Anteil beträgt 10,6 %, der Strassenanteil bezogen auf die Gesamtfläche Berlins 9,1 %. Der angegebene durchschnittliche Versiegelungsgrad bezieht sich jeweils auf die Gesamtfläche eines Bezirkes. Darüberhinaus wird der Anteil der bebauten und der Anteil der Straßenfläche an der Gesamtfläche eines Bezirkes abgebildet.
Köpenick ist mit 15% der am geringsten versiegelte Bezirk, während Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg mit 72 bzw. 73 % und 69 % die höchsten Versiegelungsgrade aufweisen. Auch der Anteil der bebauten Fläche ist in diesen Bezirken am höchsten.
Innerhalb der nächsten zwanzig Jahre wird für Berlin und den entstehenden Ballungsraum ein starker Wachstumsschub vorausgesagt. Bedingt durch die sprunghaft gestiegene Attraktivität des Standortes Berlin nach der Vereinigung Deutschlands und als zukünftiger Knotenpunkt des Ost-West-Handels wird ein enormer Flächenbedarf entstehen, der unter anderem zu einer weiteren Zunahme der Versiegelung führen wird.