Geologische Karte 1 : 25.000 (Historische GK25) 1937

Einleitung

Für das aus Lockergesteinen aufgebaute Norddeutsche Tiefland, also auch für das gesamte Land Brandenburg einschließlich Berlin, ist die Geologische Karte im Maßstab 1 : 25.000 (GK25) eine Karte der an der Oberfläche anstehenden geologischen Bildungen (Gesteine) mit einer Abbildungstiefe der geologischen Verhältnisse bis 2 m unter Gelände. Sie ist die Grundkarte für alle geologischen Fragestellungen und alle darauf aufbauenden Ableitungskarten (LBGR 2017).

Die Preußische Geologische Landesanstalt führte die erste geologische Gesamtaufnahme der Fläche des heutigen Landes Brandenburg einschließlich der Berlin betreffenden Blätter der GK25 von 1874 bis 1939 durch. Es wurden 230 Blätter geologisch und bis etwa 1924 geologisch-agronomisch aufgenommen und ab 1875 in Lieferungen zu jeweils 3 bis 9 Blättern herausgegeben. Die Fläche des heutigen Landes Berlin wurde in den Jahren 1875 bis 1883 kartiert. Weitere Bearbeitungen, in der Regel die zweite Auflage, erschienen in den Jahren 1899 bis 1937.

Die Bedeutung dieses z.T. mehr als 100 Jahre alten Kartenwerkes für die Nutzung in den Bereichen der geowissenschaftlichen Auswertung sowie dem Boden- und Naturschutz ist nach wie vor groß. Dies liegt einerseits daran, dass ein aktuelles Kartenwerk im Maßstab 1 : 25.000 nicht vorliegt. Die Geologische Skizze von Berlin im Maßstab 1 : 50.000 ist zwar aktueller, kommt aber in der Detailliertheit an die Historische GK25 bei weitem nicht heran (Limberg 1995, Lippstreu 2003).

Darüber hinaus lassen sich in der damals noch wenig urbanisierten Region aus den Karten noch — vor allem holozäne, also nacheiszeitliche — Strukturen und Standorte ablesen, die im Zuge der nachfolgenden Stadtentwicklung beseitigt wurden. Pfuhle und Feuchtgebiete aus moorigen und anmoorigen Bildungen oder Dünen wurden überformt, ausgeräumt oder zugeschüttet. Die Informationen der GK25 liefern hier noch Hinweise auf nicht mehr vorhandene Strukturen, deren Kenntnis für zukünftige Projekte der Wiedervernässung von Mooren, der Wiederherstellung von Pfuhlen oder der Renaturierung von Grundwasser beeinflussten Böden von Interesse sein könnten. Landschaftszusammenhänge werden deutlich, die im Stadtbild zum Teil schon seit Jahrzehnten nicht mehr sichtbar sind.