Biotoptypen 2013

Kartenbeschreibung

Biotoptypen

Nach dem die Ersterfassung der Biotope Berlins (Primärdaten) abgeschlossen ist wurden die Ergebnisse mit den Sekundärdaten zu einer flächendeckende Karte der Biotoptypen zusammengeführt. Es liegen für über 80.000 Biotope Informationen vor.

Die GIS- und Sachdaten können für verschiedenste Bilanzierungsabfragen genutzt werden. Zusammengefasst in 12 Klassen der wichtigsten Biotoptypen ergibt sich für Berlin folgendes Bild:

Tab. 4: Aufteilung der Biotoptypenklassen, Stand 2013

Tab. 4: Aufteilung der Biotoptypenklassen, Stand 2013

Moore, Sümpfe, Röhrichte, Seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quellbereiche, naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte, Verlandungsbereiche stehender Gewässer, offene Binnendünen, Zwergstrauchheiden, Bruch-, Sumpf- und Auwälder, Kiefern-Eichenwälder, Eichen-Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, Mager- und Trockenrasen, Feuchtwiesen, Frischwiesen, Kies-, Sand- und Mergelgruben, Feldhecken und Obstgehölze in der freien Landschaft sind in Berlin gesetzlich geschützte Biotope. Sie sind die bedeutendsten aber gleichzeitig auch die gefährdetsten Biotoptypen.

Die vorhandenen Gebiete werden detailliert anhand ihres Lebensraumes, der Flora und Fauna – Ausstattung sowie Gefährdungen und Beeinträchtigungen beschrieben. Zusätzlich werden Hinweise zu Pflege und Biotoperhalt gegeben.

Karte „Biotoptypen – gesetzlich geschützte Biotope“

Die Karte der gesetzlich geschützten Biotope enthält nur Daten für die als Primärdaten erhobenen Flächen. Sie zeigt alle Biotope, die nach fachlicher Einschätzung des Gutachters (Kartierer) unter den gesetzlichen Schutz gemäß § 30 BNatSchG in Verbindung mit §28 des NatSchGBln fallen. Ob diese gutachterliche Bewertung tatsächlich anzuwenden ist, bedarf allerdings der Entscheidung durch die örtlich zuständige Naturschutzbehörde. Bei nicht eindeutiger rechtlicher Zuordnung durch den Kartierer/Gutachter bzw. nicht einzeln vor Ort untersuchten Biotopen wird der unsichere Schutzstatus mit dem Symbol §? dargestellt. Dies betrifft 4.000 Fälle. Mit der Kennzeichnung dieser Flächen soll aber auch auf dort noch vorhandenen Potenziale hingewiesen werden.

Die verwendeten Farben und Signaturen entsprechen den Biotoptypen der “Karte 05.08.1 Biotoptypen”. Flächen ohne gesetzlichen Schutzstatus und Flächen die nur über Sekundärdaten erfasst wurden sind in der Karte nicht dargestellt.

Die Bilanzierung der Primärdaten ergibt nachfolgende Flächenbilanz der gesetzlich geschützten Biotope. Weitere gesetzlich geschützte Biotope sind bei den Flächen der Sekundärdaten zu erwarten.

Tab. 5: Biotoptypen mit gesetzlichem Schutzstatus, Stand 2013

Tab. 5: Biotoptypen mit gesetzlichem Schutzstatus, Stand 2013

Lebensraumtypen gemäß FFH-Richtlinie

Die Karte der FFH-Lebensraumtypen zeigt alle Biotope, die nach fachlicher Einschätzung des Gutachters (Kartierers) auf Grundlage des “Handbuches zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie” (Ssymank u.a. 1998) bzw. des “Kataloges der natürlichen Lebensräume und Arten der Anhänge I und II der FFH-Richtlinie in Brandenburg” (LUA 2002) einem FFH-Lebensraumtyp (LRT) entsprechen oder einem Komplex mit einem LRT zuzurechnen sind. Lebensraumty vollflächigen Farben, LRT-Komplexe in farbigen Schraffuren dargestellt. Biotope ohne FFH-Zugehörigkeit sind in dieser Karte eierschalenfarbig (Flächen) bzw. grau (Linien und Punkte) dargestellt. Flächen wo nur Sekundärdaten vorliegen sind in der Karte nicht enthalten.

Als LRT-Komplexe werden Biotoptypen bezeichnet, die mit den eigentlichen FFH-Lebensraumtypen in Zusammenhang (Komplexen) einen Lebensraum bilden aber nicht die erforderliche Qualität aufweisen. Ziel ist es die Komplexe zu Lebensraumtypen zu verbessern, daher unterliegen diese ebenfalls den Zielen der FFH-Richtlinie.

Zur besseren Unterscheidung der FFH-Lebensraumtypen wurde eine eigene Farb- und Signaturdarstellung entwickelt, welche die in Berlin vorkommenden LRT zu Gruppen zusammenfasst, denen jeweils eine Farbsignatur gemäß Legende FFH-LRT zugeordnet ist. Biotope, die LRT-Komplexen zugerechnet werden, sind mit schraffiert (Flächen) bzw. gepunktet (Linien) bzw. umrandet (Punkte) dargestellt. Zur Erkennbarkeit der einzelnen LRT ist bei Flächenbiotopen der jeweilige LRT-Code dargestellt (rote Schrift).

Biotoptypen Datenquellen

Um die Karten des Projektes “Flächendeckende Biotoptypenkartierung” interpretieren zu können ist es unverzichtbar die Erhebungsmethode jeder einzelnen Fläche zu kennen. Diesem Zweck dient die Karte Biotoptypen-Datenquelle. Die Karte der Datenquellen lokalisiert die Abgrenzung und Einordnung der Biotoptypen gemäß Berliner Biotoptypenliste. Sie stellt die Primär- und Sekundärdaten anhand ihrer Erhebungsmethodik dar. Primärdaten sind Erhebungen auf Basis von Gelände- und Luftbild-Kartierungen. Sekundärdaten sind umgeschlüsselte Daten des Umweltatlas (Stadtstruktur), der Grünflächen-, Friedhofs- und Kleingartenkataster sowie der Gewässerkarte (Kleingewässer).

1. Biotopkartierungen (Primärdaten, terrestrisch erhoben) – alle Wälder, Natura-2000Gebiete, NSG/LSG und naturschutzfachlich wertvolle Flächen (Außenbereich)

2. Biotoptypen (Primärdaten Luftbilderhebung) die mit aktuellen Luftbildern erhoben wurden

3. Stadtstrukturdaten aus dem Umweltatlas Berlin, welche in Biotoptypen umgeschlüsselt wurden (Sekundärdaten) – insbesondere bebaute Bereich, Industrie und Gewerbeflächen

4. Umschlüsselung vorhandener Daten aus dem Grünflächen-, Friedhofs- und Kleingartenkataster

Etwa 38.500 ha Fläche der “Biotoptypenkarte Berlin” wurde auf der Grundlage von Primärdaten kartiert und 50.500 ha auf der Grundlage von Sekundärdaten erfasst.

Biotoptypen Biotopwerte

Erwartungsgemäß spiegeln die in der Karte der Biotopwerte mit den höchsten Werten (extrem hoch) dargestellten Flächen, die gesetzlich geschü;tzten Biotope und die nach der FFH-Richtlinie ausgewiesenen Gebiete wieder. Da es sich hierbei meist um noch relativ naturnahe Flächen der Wald-, Gewässer- und Uferbereiche handelt, befinden sich die überwiegende Zahl in den stadtferneren Gebieten von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinikendorf und Treptow-Köpenick. Flächen mit sehr hohen oder hohen Biotopwerten finden sich aber auch in stärker genutzten Gebieten wie zB. dem Flughafen Tegel, im Schloßpark Charlottenburg oder in der Jungfernheide oder der Wuhlheide.

Über die Sachdatenanzeige kann zu jeder selektierten Fläche die Punktezahl der Biotopbewertung bzw. des Konfliktpotenziales bei möglichen Umnutzungen eingesehen werden.