Die Berliner Bezirke sind ein zentraler Akteur, wenn es um Klimawandel bzw. den Klimaschutz geht. Zum einen sind Städte einer der Hauptverursacher des anthropogenen Klimawandels. Mehr als die Hälfte der Menschen wohnen weltweit in Städten. Sie verbrauchen durch die räumliche Konzentration, die komplexen Strukturen und die unterschiedlichen Nutzungen den größten Anteil an Energieressourcen und emittieren 80% der anthropogenen Treibhausgas-Emissionen. Zum anderen sind Städte von den Folgen des Klimawandels, z. B. durch Starkregen, Überschwemmungen und Hitzebelastung besonders betroffen. Zudem sind die Bezirke die bürgernächste Politik- und Verwaltungsebene in Berlin, diese Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern und lokalen Organisationen erleichtert die direkte Ansprache.
Der Klimawandel ist ein globales Problem, für das im Land Berlin und den Bezirken lokale Lösungen gefunden werden müssen. Das Land Berlin hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt: Bis 2050 möchte Berlin 95% seines Kohlendioxidausstoßes (CO2-Ausstoß) bezogen auf 1990 reduzieren.
Das Berliner Energiewendegesetz (EWG Bln) verpflichtet die öffentliche Verwaltung als Vorbild zu wirken. Die Bezirke sind gehalten eigene Energie- und Klimaschutzbilanzen und Sanierungspläne für öffentliche Gebäude zu erstellen sowie möglichst die Nutzung von erneuerbaren Energien auf öffentlichen Dächern zu erhöhen. Sie sollen mit den Klimaschutzmaßnahmen somit einen Beitrag zur CO2-neutralen Landesverwaltung 2030 leisten.
Das Abgeordnetenhaus hat mit dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm ein Maßnahmenbündel beschlossen, das für den Umsetzungszeitraum 2017 bis 2021 konkrete Maßnahmenvorschläge zu den Handlungsfeldern Energieversorgung, Gebäude- und Stadtentwicklung, Wirtschaft, Verkehr, Private Haushalte, Konsum sowie Anpassung an den Klimawandel benennt. Ein Teil der Maßnahmen erfordert die Mitwirkung – einige Maßnahmen auch die Federführung – der Bezirke.
Die Reduktion des CO2-Ausstoßes kann nur gelingen, wenn alle dabei mithelfen: Verwaltung, Gewerbe und Dienstleister, Energieversorger und natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger, die u.a. mit ihrem Verkehrsverhalten und Konsum einen großen Einfluss auf das aktuelle CO2-Aufkommen haben. Daher ist eine wichtige Aufgabe der Klimaschutzbeauftragten der Bezirke zahlreiche Beratungsangebote für externe Akteure (z.B. Wirtschaft, Bewohnerschaft) zu initiieren.