Einen Tag im Neuköllner Süden

Das eine Neukölln gibt es nicht! Neukölln hat ganz unterschiedliche Seiten. Etwas ländlicher aber gleichzeitig auch voller Geschichte wird es im Neuköllner Süden. Wir begeben uns auf Entdeckungsreise durch historische Dorfkerne, ein UNESCO-Welterbe und zu einer noch funktionsfähigen Windmühle. Übrigens: Diese Tour lässt sich auch super per Rad abfahren, also nichts wie los.

Im Vordergrund eine Straßenkreuzung. Auf der Ecke steht ein Straßenschild. Nach links zeigt das Schild "Alt-Rudow" nach rechts das Schild "Köpenicker Straße". Im Hintergrund ein rotes Backsteinhaus- die alte Dorfschule Rudow. Daneben ein Haus mit Flachdach in orange. Der Himmel ist blau mit leichten Schleierwolken.

Der Tag beginnt in Alt-Rudow. Hier ist es entspannt, es lässt sich hervorragend Bummeln und Schlemmen und ein bisschen Geschichte gibt’s noch gratis dazu.

Also stärken wir uns erstmal bei einem guten Frühstück im Simit Haus (Alt-Rudow 19). Hier gibt’s auch richtig leckere türkische Spezialitäten für den perfekten Start in den Tag. Anschließend geht es in Richtung Gropiusstadt.

Gemeinschaftshaus

Die Gropiusstadt entstand in den 1960er/70er Jahren als Großwohnsiedlung. Zugegeben, so richtig viel zu sehen gibt es hier auf den ersten Blick nicht. Dafür ist es diese ganz besondere Atmosphäre, die man hier erleben kann- irgendwie shabby aber dann doch auch wieder total urban. Hier treffen die verschiedensten Kulturen und Weltanschauungen aufeinander und ganz nebenbei gibt es hier mit dem IDEAL-Wohnhaus auch noch eines der höchsten Wohngebäude Deutschlands. Einen Abstecher lohnen auch die Jungfernmühle (Goldammerstraße 34) und die Dreieinigkeitskirche (Lipschitzallee 7), die in ihrer äußeren Erscheinungsform so gar nicht einer herkömmlichen Kirche ähnelt. Immer einen Besuch wert ist das Gemeinschaftshaus Gropiusstadt (Bat-Yam-Platz 1): Es ist das größte Kulturzentrum im Süden Neuköllns und bietet ein abwechslungsreiches Kulturprogramm – auch für Kinder.

Im Vordergrund dunkelgrüne Büsche, die eine Hecke bilden. Dahinter ein Haus mit einer orangenen Fassade und weißen Akzenten

Immer entlang der Rudower Straße und dann der Buschkrugallee machen wir uns auf zu dem riesigen Hufeisen-Gebäude mitten in Neukölln. Das ist das namensgebende Gebäude der umliegenden Siedlung: Das UNESCO-Welterbe Hufeisensiedlung. Die Hufeisensiedlung wurde in den 1920er/30er Jahren nach Plänen von Bruno Taut wegen der massiven Wohnungsknappheit in Berlin erbaut. Doch es sollten keine Mietskasernen entstehen, wie es sie damals zuhauf gab, sondern schöne, lichtdurchflutet Räume in denen die Bewohner sich nach ihrer Arbeit erholen konnten. So entstand ein einzigartiges Ensemble aus unterschiedlichen Gebäudeformen und Farben, die man bei einem Spaziergang durch die Siedlung entdecken kann. Mit dem neuen Audio-Walk gibt es die passenden Informationen direkt für unterwegs aufs Ohr.

Im Vordergrund ein aus hellen Kopfsteinen gepflasterter Vorplatz. Auf der rechten Bildseite ein Haus aus hellem Backstein mit einem Turm auf der linken Seite. Die Front des Gebäudes ist großzügig von Efeu bewachsen. Die Efeublätter haben sich schon rötlich verfärbt. Links neben dem Turm steht in etwas Entfernung ein Laubbaum, dessen Blätter orange sind. Auf der linken Bildseite ein weiteres Gebäude aus hellem Backstein. Man sieht nur die langgestreckte Häuserfront. Der Himmel ist blau mit leichten weißen Wolken

Von der Hufeisensiedlung ist es nicht mehr weit bis zum Schloss & Gutshof Britz. Hier heißt es definitiv erstmal rasten und diese Schönheit in sich aufnehmen. Das Schloss Britz ist schon über 300 Jahre alt und im Inneren kann man einiges zur Gründerzeit erfahren. Wer noch mehr über Neukölln erfahren will, besucht hier auf dem Gutshof das Museum Neukölln. An interaktiven, kurzweiligen Stationen kann man eintauchen in die Vergangenheit des Bezirks. Ansonsten genießt einfach die Ruhe, die euch auf dem Gutshof umgibt und lasst euch die Sonne ins Gesicht scheinen, bevor wir uns noch ein letztes Mal auf den Weg machen.

Britzer Mühle- Braune Mühle auf einer grünen Wiese und blauer HImmel. Davor laufen Kinder herum

Unser letztes Ziel ist die Britzer Mühle: Ja, mitten in Neukölln gibt es sogar noch eine zweite Holländerwindmühle aus dem 19. Jahrhundert. Doch keine Sorge, die Mühle wurde gerade wieder restauriert, sodass sie in voller Pracht erstrahlt. Bei gutem Wind wird sogar noch Mehl gemahlen und daraus knuspriges Brot gebacken. Unsere Entdeckungstour lassen wir bei leckerem Essen im angeschlossenen Restaurant Britzer Mühle“ ausklingen. Wer jetzt noch nicht genug hat, der geht noch mal auf einen Abstecher in den Britzer Garten. Ein Eingang befindet sich unweit der Britzer Mühle.