Am 17. Juni 2017 nimmt der Bezirk Reinickendorf erstmals am internationalen Poesiefestival teil. Im Rahmen der Reihe „Poet’s Corner“ stellen Lea Schneider, Marlen Pelny und Rajvinder Singh ihre aktuelle Lyrik von 14 bis 16 Uhr in der Humboldt-Bibliothek in Tegel vor. Herr Dr. Wissen, Leiter der Bibliotheken Reinickendorfs und Kenner der jungen deutschen Lyrikszene, moderiert die Veranstaltung.
„Lyrik ist in den letzten Jahren gerade bei Jugendlichen wieder im Kommen. Deshalb freue ich mich, dass mit Lea Schneider und Marlen Pelny zwei junge Lyrikerinnen zu uns kommen, die ihre Lyrik inszenieren und zu einem Erlebnis werden lassen. Ich hoffe, wir können unseren Beitrag dazu leisten, der Lyrik mehr Gewicht zu verleihen“, so Bildungsstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU).
Der dritte im Bunde, Rajvinder Singh, lebt seit über 30 Jahren in Reinickendorf und ist für seine Lyrik und Prosa bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Seit 1985 schreibt er auf Deutsch, in seiner, wie er liebevoll sagt, „Stiefmuttersprache“. „Damit bestätigt Rajvinder Singh das diesjährige Motto der Reinickendorfer Sprach- und Lesetage, das wir uns im 250. Geburtstagsjahr von Wilhelm von Humboldt entliehen haben „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache““, erklärt Katrin Schultze-Berndt.
Die Lyrik-Veranstaltung wird unterstützt mit Mitteln der Initiative Reinickendorf und stimmt schon mal auf die Reinickendorfer Sprach- und Lesetage ein, die vom 10. bis 16. Juli stattfinden.
Veranstaltungsdetails: 14.00–16.00 Uhr, Jugendbereich der Humboldt-Bibliothek, 1. OG, Karolinenstraße 19, 13507 Berlin (U Alt-Tegel), Eintritt frei
Kurz-Viten der Lyrikerinnen und des Lyrikers:
Marlen Pelny (* 1981) studierte von 2012 bis 2016 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und ist Autorin und Musikerin. Ihr erster eigener Lyrikband Auftakt erschien 2007. Es folgte 2011 „Wir müssen nur noch die Tiere erschlagen“. Gemeinsam mit Ulrike Almut Sandig veröffentlichte sie zwei musikalische Hörbücher.
Lea Schneider (* 1989) studierte Soziologie, Komparatistik, Sinologie und Linguistik in Berlin, Shanghai, Taipei und Frankfurt/Oder. Sie ist Mitglied des Berliner Lyrikkollektivs G13 und übersetzt zeitgenössische chinesische Lyrik ins Deutsche. Ihr Debütband „Invasion Rückwarts“ kam 2014 heraus und zeichnet sich durch einen zugänglichen, lakonisch-saloppen Ton aus, in den auch große Fragen und philosophische Reflexionen spielerisch eingebettet wurden. 2016 war sie Herausgeberin einer Anthologie von chinesischer Gegenwartslyrik, die unter dem Titel „Chinabox“ veröffentlicht wurde.
Rajvinder Singh (*1956 in Kapurthala) ist Dichter, Sänger eigener Lyrik und Dramatiker. Seit 1980 lebt er in Deutschland. Seit 1985 schreibt und veröffentlicht er auf Deutsch. Zuletzt erschienen „Vögel und andere Fische des Windmeers“, „Fremdwörtliches Dasein“ und „Wort und Körper: Remscheider Gedichte“ auf Deutsch. Gelegentlich schreibt er in Punjabi, Hindi, Urdu und Englisch. Für sein Werk wurde er mehrfach national und international ausgezeichnet. Seit über 20 Jahren engagiert er sich an Schulen mit Vorträgen und interkulturellen Schreibwerkstätten an Schulen.