Themenwoche: 23.- 27.04.18 – Berliner Straße 120 – Ein Haus schreibt Geschichte
Pankow – ehemals ein kleines Dorf ist heute ein pulsierender, junger und offener Bezirk. Mittendrin das Gebäude des ehemaligen Zweiten Jüdischen Waisenhauses. Seit 2001 beherbergt das Haus in der Berliner Str. 120 die Janusz-Korczak-Bibliothek. Ein Ort und ein Haus voller Geschichte und Geschichten .
Unsere Themenwoche zur 105 jährigen Geschichte des Ehemaligen Jüdischen Waisenhauses beginnt mit der Frage: Kennen Sie einen Juden? Nein?! Es gibt über 200.000 Juden in Deutschland, doch die Wenigsten hierzulande kennen einen Juden persönlich. Das möchten wir ändern, indem wir Begegnungen zwischen Juden und Nichtjuden ermöglichen – und zwar fern von Klischees und Stereotypen. Mit Rent a Jew wird es möglich, miteinander statt übereinander zu reden, Fragen auf beiden Seiten zu beantworten und Vorurteile abzubauen, am Montag, den 23. April 2018 um 18:00 Uhr. Beim Besuch des Theaterstückes der Theatergruppe OfW „OPDAKH“ erleben Sie die Geschichte des Hauses in der Berliner Strasse 120, das ein Spielball der politischen Weltbühne des 20. Jahrhunderts wurde, hautnah. Die Premiere des Stückes findet am Dienstag, den 24.4. um 20.00 Uhr unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Thierse, MdB statt.
Das Projekt begleitet eine theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung für Pankower Oberschulen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie geht eine Gesellschaft mit Minderheiten um? Welche Minderheiten nehmen Sie im eigenen Leben wahr und zählen sich Einzelne vielleicht selbst zu einer Minderheit?
Schüler*innen des „Sprachcafe Polnisch“ gestalten am Mittwoch, den 25.4. um 18:00 Uhr für Familien eine szenische Lesung aus dem Buch: „Blumkas Tagebuch“ von Iwona Chmielewska. Es erzählt vom Leben im Warschauer Waisenhaus des polnisch-jüdischen Kinderarztes und Pädagogen Janusz Korczak in Form eines Tagebuchs.
„Zurück in das Land, das uns töten wollte – Jüdische Remigrantinnen erzählen ihr Leben“ und „Erben des Holocaust – Leben zwischen Schweigen und Erinnerung“ sind die Titel der Bücher aus denen die Autorin Andrea von Treuenfeld am Mittwoch, den 25.4. um 20:00 Uhr liest. In berührenden Erzählungen schildern 16 jüdische Frauen ihre Lebenswege. Prominente Söhne und Töchter berichten von der Herausforderung, mit dem Ungeheuerlichen leben zu müssen.
Zum Schluss begeben wir uns in die Nachbarschaft. In Prenzlauer Berg steht das „Weiszheithaus“, der Roman von Holger Siemann erzählt von einem skurrilen Archiv, in dem jemand jahrzehntelang die Werke, Tagebücher, Manuskripte und Briefe des berühmten DDR-Schriftstellers Kurt Weiszheit und der Bewohner gesammelt hat. Die Lesung findet am Freitag, den 27.4. um 19:30 Uhr statt.
Wir möchten Sie einladen, gemeinsam Altes und Neues zu entdecken. Die Geschichte des Hauses in der vom Museum Pankow gestalteten Ausstellung im Eingangsbereich der Bibliothek, in unserer Hausführung und in den Veranstaltungsangeboten zu erkunden. Dafür wünschen wir Ihnen eine spannende und interessante Woche!