Die Lebensader des Ortsteils Tempelhof ist der Tempelhofer Damm. Die im Volksmund auch Te-Damm genannte Bundesstraße durchquert Tempelhof fast gerade von Nord nach Süd. Von West nach Ost verlaufen Stadtautobahn und Bahnlinie durch den Ortsteil. Etwas aufregender ist das Leben in Tempelhof nördlich der Autobahn, unweit der Grenze zu Kreuzberg und in Nachbarschaft des ehemaligen Flughafens Tempelhof.
Tempelhof
In Tempelhof wechseln sich Gründerzeit-Altbauten, Mehrfamilienhäuser jüngeren Datums und Einfamilienhäuser ab. Und dann ist da noch das Tempelhofer Feld.
Manfred-von-Richthofen-Kiez
Um den nördlichen Teil der Manfred-von-Richthofen-Straße, mit seinen zum Großteil sanierten Altbauten, entwickelt sich das Kiezleben. Seit der Schließung des Flughafens Tempelhof ist die Gegend attraktiver geworden. Es gibt hippe Cafés, Restaurants und kleine Läden. Aber eben auch alte Kneipen und Spätis. Das Hippe trifft hier auf die Bodenständigkeit, die so typisch ist für Tempelhof. Die unmittelbare Nachbarschaft zu Kreuzberg tut für die Beliebtheit des Viertels ihr Übriges.
Fliegerviertel in Tempelhof
Die Gartenstadt Neu-Tempelhof um den südlichen Teil der Manfred-von-Richthofen-Straße, wegen der Benennung der Straßen nach Kampffliegern des Ersten Weltkriegs auch als "Fliegerviertel" bezeichnet, ist die größte von mehreren gemeinnützigen Wohnsiedlungen der 1920er Jahre in Tempelhof. Die vorherrschende Doppel- und Reihenhausbebauung ist aufgelockert und mit Gärten durchsetzt und trifft auf eine vier- bis fünfgeschossige Randbebauung. Viele Straßen sind ringförmig angeordnet, einen zentralen Grünzug bildet der Bäumerplan.
Oberlandstraße und Bärensiedlung
Das Viertel zwischen Oberlandstraße und Stadtautobahn an der Grenze zu Neukölln, hat eine Insellage, wie auch die Rote Insel in Schöneberg. Allerdings gibt es hier keine kieztypischen Kneipen und Läden. Zwischen Schaffhausener- und Bacharacher Straße liegt die als Gartendenkmal geschützte Bärensiedlung aus den 1930er Jahren. Im restlichen Gebiet findet man eine aufgelockerte Bebauung mit Einfamilienhäusern, öffentlichen Einrichtungen und einer Kirche, Wohnblöcken aus den 1950er Jahren, kleinere Gewerbebetriebe und Verbrauchermärkte.
Alt-Tempelhof
Im Gebiet südlich der Stadtautobahn und östlich des Tempelhofer Damms findet man Siedlungsbauten aller Jahrzehnte. Vor allem um den Bosepark, Franckepark, Lehnepark und den Alten Park bestimmen sanierte Altbauten und Pflastersteinstraßen mit alten Straßenbäumen das Bild. Francketeich, Klarensee und Wilhelmsteich sind Überbleibsel der Eiszeit. Ehemalige, eiszeitliche Toteisseen gibt es auch am Alboinplatz und auf dem Friedhof Eythstraße. Noch weiter südwestlich, Richtung Steglitz, erhebt sich die Marienhöhe. Der alte Trümmerberg ist längst begrünt, die umliegende Einfamilienhaussiedlung schmückt sich mit gepflegten Gärten.
Tempelhofer Feld
Einen großen Teil von Tempelhof nimmt das Tempelhofer Feld ein. Das ehemalige Flughafengelände ist längst zum Erholungspark geworden. Radfahrer:innen, Skater:innen und Jogger:innen nutzen den asphaltierten Rundkurs, die Landebahnen werden von Kitesurfer:innen und Drachenlenker:innen erobert. Auf den Wiesen brütet die selten gewordene Feldlerche. Saisonal werden Schafe zur Landschaftspflege eingesetzt. Und wenn im Spätsommer das Gras gemäht und zu prächtigen Heuballen gepresst wird, fühlt sich das Leben hier manchmal an wie Dorf. Zuverlässig zurück holt einen nur das Donnern der Autobahn.