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Lichtenberg im Portrait: Ortsteile, Wohnviertel, Freizeittipps
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Im Kaskelkiez, auch Victoriastadt genannt, steht ein sanierter Gründerzeitbau neben dem anderen - eine beschauliche, urbane Idylle direkt hinter dem Ostkreuz.
Am prächtigsten ist der Kaskelkiez wohl in der Pfarrstraße. Hier stehen die meisten denmalgeschützten Häuser des Viertels, mit hübschen Stuckfassaden und alten Wirtschaftsgebäuden in den Hinterhöfen. Aber auch im Rest der Victoriastadt wird die Idylle eines gut erhaltenen und denkmalgerecht sanierten Gründerzeitviertels kaum gebrochen.
Der linsenförmige Kaskelkiez liegt im Ortsteil Rummelsburg im Südosten des Bezirks Lichtenberg. Namensgebend für den Kiez ist die Kaskelstraße. Benannt nach dem Kommunalpolitiker Walter Kaskel, zieht sie sich etwa von Ost nach West durch das durch sanierte Gründerzeitbauten geprägte Wohnviertel. Die Grenzen der Victoriastadt bilden zu allen Seiten Gleisanlagen. Einst auf Straßenniveau, liegen sie heute auf Bahndämmen. Der Kaskelkiez ist daher heute hauptsächlich durch Unterführungen erreichbar. Der Kaskelkiez gehört zu den kleineren in Berlin: Nur rund 4000 Menschen leben hier. Östlich an den Kaskelkiez schließt sich der Weitlingkiez an.
In den Wohnungen leben zunehmend junge Familien. Mit dem Zuzug steigt auch die Zahl der Kitas und Spielplätze im Viertel - man flüstert inzwischen, der Kaskelkiez wäre ein bisschen wie Prenzlauer Berg, nur weniger voll. Die Gehwege sind breit, dazwischen liegen historische Kopfsteinpflasterstraßen. In den Hinterhöfen stehen teils noch alte Remisen - manche mit Werkstätten und kleinen Manufakturen darin - und alte Bäume, die Schatten spenden. Unter die Familien mischen sich Studenten, Künstler, Kreative und Alteingesessene.
Dass sie hier so gerne wohnen, liegt nicht nur an den Wohnungen an sich, sondern auch an den Anschluss an den ÖPNV, den Restaurants und Cafés und der Nähe zu Wasser, Grün und Friedrichshain. Denn, so sagt man, der Kaskelkiez ist auch ein bisschen wie Friedrichshain - nur ruhiger. Obwohl es in der Victoriastadt nicht wenige Möglichkeiten gibt, einzukehren, ist die Auswahl rund um den Bahnhof Ostkreuz am Südwestzipfel des Kiezes doch ungemein größer. Auch zum Feiern zieht man eher Richtung Westen, in die Clubs und Bars am Ufer der Spree.
Durch die Straßenbäume, begrünten Innenhöfe, die zwei kleinen Parks in der Türrschmidtstraße und eine Kleingartenanlage ist die Victoriastadt recht grün. Wer mehr braucht, läuft zur Rummelsburger Bucht mit Uferpromenade, Sitzbänken und Bootsanlegeplätzen, guckt aufs glitzernde Nass und beobachtet Ausflugsdampfer, Hausboote und Wasservögel. Der Treptower Park ist dann nicht mehr weit.
Sehenswert im Kaskelkiez selbst sind neben den schönen Gründerzeitbauten vor allem der Tuchollaplatz mit freitäglichem Wochenmarkt und das Museum Lichtenberg, die Hartungschen Säulen in der Stadthaustraße, die Erlöserkirche und der Schrotkugelturm, in dem früher nahtlose Gewehrkugeln hergestellt wurden. Der Turm steht zwar ein paar Meter außerhalb des Kaskelkiezes, gilt aber trotzdem als dessen Wahrzeichen. Noch im Kiez drin und auch besonders sind die B.L.O.-Ateliers, die ihren Platz im ehemaligen Bahn-Betriebswerk Lichtenberg Ost am Nöldnerplatz gefunden haben. Künstler und Handwerker arbeiten hier nicht nur, sondern laden auch zu Workshops, Jamsessions und Veranstaltungen ein.
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