Gestehungskosten

Verwandte Begriffe: Stromgestehungskosten

Unter Gestehungskosten (engl. Levelized Cost of Energy, LCOE) werden alle Kosten, die bei der Erzeugung von elektrischem Strom entstehen, zusammengefasst. Um die verschiedenen Generatortechniken zu vergleichen, werden die Gestehungskosten in der Regel eine Kliowattstunde (in Cent) bzw. eine Megawattstunden (in Euro) bezogen.
Die Stromgestehungskosten ergeben sich aus den Kapitalkosten (auch zur Finanzierung von Fremdkapital), der Verzinsung des Kapitals, den Betriebskosten (inklusive Abschreibung der Errichtung, Wartung, Anlagenbetrieb, Reserven für Notfälle usw.) und den Kosten für Brennstoffe, gerechnet über den Betriebszeitraum des Generators.

Es ist leicht ersichtlich, dass Photovoltaiksysteme und Windenergie an Land die geringsten Gestehungskosten aufweisen. Denn sie brauchen keine Brennstoffe und lassen sich mit vergleichsweise geringem Kapitalaufwand errichten. Außerdem kann ein Solarpark in mehreren Abschnitten in Betrieb genommen werden, um die Finanzierungskosten zu minimieren. Auch hat die Photovoltaik im Unterschied zu anderen Systemen keine bewegten Teile oder Prozesse mit hohen Temperaturen. Dadurch ist der Aufwand für Wartung und Reparaturen bezogen auf die Betriebsdauer vergleichsweise gering.

Mittlerweile hat Solarstrom aus neuen, großen Freilandanlagen in Deutschland geringere Gestehungskosten als der Strom aus abgeschriebenen Kohlekraftwerken. Dabei steht die Solartechnik noch ganz am Anfang ihrer technologischen Entwicklung, während die Technik der fossilen und nuklearen Kraftwerke faktisch ausgereizt ist.

Das sind die Gründe, warum die weltweit meisten neuen Kraftwerke im Jahr mittlerweile mit Photovoltaik errichtet werden (2021: ca. 168 GW). Photovoltaische Systeme sind bereits heute die wichtigste Generatortechnik im Neubau von Kraftwerken.