Mann auf Dach neben Solarpanelen, hinter ihm die Stadt Berlin. Auf dem Foto das Logo des Solarcity Berlin Masterplans.

Der Masterplan Solarcity: auf dem Weg zur solaren Stadt Berlin

Was ist der Masterplan und wo stehen wir?

Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Die umfangreiche Nutzung von Solarenergie ist dabei ein wichtiger Baustein, da sie einen wesentlichen Teil des Potenzials an erneuerbaren Energien in der Stadt ausmacht.
25 Prozent des erzeugten Stroms können in Berlin aus Photovoltaikanlagen gewonnen werden. Dies zeigen die Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE im Rahmen des Masterplans Solarcity. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Solaranlagen mit einer Leistung von etwa 4.400 Megawatt auf Berlins Dächer gebracht werden: auf Ein- und Zweifamilienhäuser, auf Gewerbegebäude, Mietshäuser und öffentliche Gebäude. Dafür braucht es kreative Ansätze vor Ort und einen Instrumentenmix, um die vorhandenen Spielräume im Land Berlin zu nutzen. Der Masterplan Solarcity bündelt diese Ansätze in neun Handlungsfeldern und 27 Maßnahmen, die bis 2024 umgesetzt werden sollen. 2024 wird der Masterplan für den Umsetzungszeitraum ab 2025 weiterentwickelt.
Es wird ein umfassendes Monitoring zur Umsetzung des Masterplans Solarcity durchgeführt. Die Umsetzung des Masterplans Solarcity wurde von der Arepo GmbH evaluiert. Diese hat festgestellt, dass die Ziele des Masterplans fast vollständig erreicht wurden.

Der Masterplan zum Download

  • Expertenempfehlung Masterplan

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  • Zusammenfassung

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Standort Solarzentrum Berlin

Das Wichtigste zuerst: das SolarZentrum Berlin

Eines der wichtigsten Instrumente für die Solarwende in Berlin ist zweifellos das SolarZentrum Berlin. Jede:r Berliner:in kann sich dort unabhängig beraten lassen und erhält umfangreiche Informationen zu allen Fragen rund um die Solarenergie. Weitere Informationen

Kommunikation für eine sonnige Zukunft

Klimaneutral kann Berlin nur gemeinsam werden. Deswegen ist für den Masterplan Solarcity die gezielte Kommunikation mit möglichst vielen Menschen, Unternehmen und Institutionen von zentraler Bedeutung.

Um mehr Bewusstsein für die Chancen der Solarenergie zu schaffen, wurden unterschiedliche Kampagnen entwickelt. Die «Solar zahlt sich aus« motiviert Berlinerinnen und Berliner an den vielfältigsten Orten in ganz Berlin und auf Social Media sich mit den Vorteilen der Solarenergie auseinanderzusetzen und zu handeln. Mit der Recruitment Kampagne »Leuchtende Zukunft« wird auf die Bedeutung des Solarhandwerks eingegangen und auf dessen Zukunftschancen aufmerksam gemacht.

Individuell aufbereitete und unabhängige Informationen zur Solarenergie stellt darüber hinaus das Berliner SolarZentrum bereit.

Video zur Solarcity Pressekonferenz "Solar zahlt sich aus"
Franziska Giffey und weitere Personen bei der Solarcity Pressekonferenz.

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Formate: video/youtube

Entstehung

Von November 2018 bis September 2019 haben rund 30 Berliner Schlüsselakteur:innen aus der Energie- und Solarwirtschaft, der Wohnungswirtschaft, aus Verbänden, den Kammern, der Wissenschaft und dem Verbraucher:innenschutz (der Expert:innenkreis zum Masterplan Solarcity) gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE 27 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern erarbeitet. Die sollen bis 2024 umgesetzt werden, um der solaren Stadt Berlin ein gutes Stück näher zu kommen. Dieser Maßnahmenkatalog stellt gemeinsam mit der Studie des Fraunhofer ISE die Expert:innenempfehlung zum Masterplan Solarcity dar. Die fachliche Begleitung des Prozesses erfolgte über das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Der Prozess wurde koordiniert und moderiert durch die Zebralog GmbH, eine Agentur für Dialog und Beteiligung mit Sitz in Berlin und Bonn.
Mit der Übergabe des Dokuments an die Energiesenatorin Ramona Pop wurde am 4. September 2019 der zehnmonatige Beteiligungsprozess zur Erstellung des Masterplans Solarcity abgeschlossen. Nach dem Beschluss des Umsetzungskonzepts durch den Berliner Senat im März 2020 begann die eigentliche Aufgabe: die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen mit den Berliner Akteur:innen. Dabei betont die Expert:innenempfehlung, dass die Solarwende nur gemeinsam mit dem aktiven Beitrag von Gebäudeeigentümer:innen, Unternehmen, Verbänden, Planer:innen und Umsetzer:innen gelingen kann. Die Expert:innen empfehlen, 2024 eine Evaluation der Umsetzung zur Fortschreibung der Maßnahmen und Ziele vorzunehmen, um den Solarausbau in Berlin weiter zielgerichtet und effektiv zu steigern. Die Evaluierung wurde bereits 2023 durchgeführt, um den Masterplan auf dieser Grundlage im Jahr 2024 weiterentwickeln zu können.

Handlungsfelder

  • 1) Information, Beratung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

    Das Handlungsfeld 1 enthält Maßnahmen im Bereich Information, Beratung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Voraussetzung für die Investition in eine Solaranlage ist, dass sich die zukünftigen Eigentümer:innen damit beschäftigen und eine fundierte Beratung erhalten. 2024 wird eine Solarcity-Kampagne starten, die die Berliner:innen über verschiedene Medien analog und digital anspricht und motiviert. Das SolarZentrum Berlin bietet Beratung zum Thema Solarenergie und auf den Internetseiten Berlins wird umfassend informiert. Ergänzende digitale Werkzeuge sind in Planung.
    Darüber hinaus sind Schulen nicht nur als Standorte für Solaranlagen wichtig. Photovoltaik kann auch Gegenstand des Unterrichts werden, um das Interesse für erneuerbare Energien zu wecken, das Wissen um die Solarenergie zu stärken und die Schüler:innen als Multiplikator:innen zu gewinnen.

    Zum Handlungsfeld 1 gehören folgende Maßnahmen:

    • Solarberatung für alle Zielgruppen durch das SolarZentrum Berlin
    • Solarcity-Kampagne Berlin
    • Webportal Solarwende Berlin und weitere digitale Werkzeuge. Das Webportal wurde zum 1. März 2024 in den Internetauftritt des Landes Berlin integriert
    • Integration von Solarenergie in den Schulunterricht
    • Solarinformationen bei geeigneten Investitionsanlässen
  • 2) Barrieren abbauen

    Handlungsfeld 2 hat das Ziel, konkrete Barrieren abzubauen. Dies betrifft die Erleichterungen beim Anschluss von Photovoltaikanlagen an das Stromnetz wie auch den Abbau von Barrieren bei der Installation von Solaranlagen auf geschützten Denkmalen sowie den Abbau von Vorbehalten in Behörden. Die Entwicklung von Maßnahmen zur verstärkten Nutzung der Solarwärme wird empfohlen, da die Wärmewende einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann.

    Das Handlungsfeld 2 umfasst folgende Maßnahmen:

  • 3) Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen aufzeigen und verbessern

    Die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen aufzuzeigen und zu verbessern, ist Ziel von Handlungsfeld 3. Hier geht es einerseits darum, Investor:innen bei der wirtschaftlichen Beurteilung einer Solaranlage zu unterstützen, und andererseits, durch Solarförderprogramme spezielle Hemmnisse zu überwinden und die Nachfrage zu stimulieren.

    Im dritten Handlungsfeld werden folgende Maßnahmen empfohlen:

  • 4) Marktinitiativen unterstützen

    In Handlungsfeld 4 wird empfohlen, Marktinitiativen zu unterstützen. Dies kann durch die Einrichtung einer Solardachbörse erfolgen, die Dachbesitzer:innen und interessierte Investor:innen zusammenbringt. Ebenso sollten Mieter:innen bei der Initiierung von Mieter:innenstromanlagen und Wohneigentümer:innengemeinschaften bei der Realisierung von Solaranlagen auf ihrem Gebäude unterstützt werden. Hierfür eignen sich die Bereitstellung zielgruppenspezifischer Materialien sowie eine entsprechende Beratung.

    Handlungsfeld 4 besteht aus folgenden Maßnahmen:

  • 5) Marktakteur:innen stärken

    Um das entsprechende Marktwachstum zu erreichen, müssen die Anbieter:innen, Planer:innen und Installateur:innen ihre Kapazitäten stark ausbauen. Deshalb ist in Handlungsfeld 5 vorgesehen, die Solarwirtschaft, das Handwerk und die Architekt:innen im Bereich Solartechnik zu stärken. Insbesondere im Handwerk ist es wichtig, Nachwuchs zu gewinnen, damit ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen, um die Solaranlagen installieren zu können. Auch Forschung und Bildung im Bereich nachhaltige Energieversorgung sollen nach Meinung der Expert:innen unterstützt werden. Die Weiterentwicklung der Solartechnologie zum Beispiel bei der architektonischen Integration von Solaranlagen wird als mittelfristig wichtig für die Akzeptanz der Bevölkerung eingestuft.

    Konkret empfehlen die Expert:innen folgende Maßnahmen:

  • 6) Partnerschaftsvereinbarungen

    Die Aktivierung von Akteur:innen und Akteur:innengruppen zur Umsetzung des Masterplans Solarcity ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung. Deshalb zielen die Maßnahmen des Handlungsfelds 6 darauf ab, dass das Land Berlin Partner:innen für eine aktive Beteiligung gewinnt. Hierzu sollen entsprechende Partnerschaftsvereinbarungen entwickelt und geschlossen werden. Das Ziel ist, ein Partnerschaftsnetzwerk aufzubauen, das sich gegenseitig unterstützt und motiviert und in der Lage ist, die erforderliche Marktdynamik zu generieren.

    Die Maßnahmen im sechsten Handlungsfeld sind:

    • Beiträge der Berliner Akteur:innen zur Umsetzung des Masterplans Solarcity Berlin
    • Aktivierung des Privatsektors zur Unterstützung der Masterplanumsetzung
  • 7) Vorbilder durch Leuchtturmprojekte

    Die Solarenergie muss in der Stadt sichtbar werden, um die Akteur:innen zu motivieren, sich ebenfalls an der Umsetzung zu beteiligen. Deshalb werden in Handlungsfeld 7 Vorbilder durch Leuchtturmprojekte geschaffen und promotet. Ein Ziel ist es, dass das Land Berlin in den kommenden Jahren auf allen öffentlichen Gebäuden Solaranlagen errichtet. Die Realisierung dieser Solaranlagen wird als ein Indiz für die Entschlossenheit des Senats verstanden, den Masterplan Solarcity umzusetzen, und ist damit wichtig für die Gewinnung von Partner:innen für den Masterplan.

    Das Handlungsfeld 7 besteht aus folgenden Maßnahmen:

  • 8) Rahmenbedingungen verbessern

    Um 25 Prozent Solarstrom in Berlin zu erreichen, braucht es bessere Rahmenbedingungen für die Installation und Nutzung von Solaranlagen. Da viele Rahmenbedingungen auf Bundesebene gesetzt werden, wird in Handlungsfeld 8 empfohlen, diese Rahmenbedingungen systematisch zu prüfen und über Bundesratsinitiativen konkrete Verbesserungen anzustoßen. Zudem müssen auch Akteur:innen für die Realisierung von Solaranlagen gewonnen werden, die aus vielfältigen Gründen bislang nicht handeln. Deshalb sollte geprüft werden, ob die Einführung einer Solarpflicht für Neubauten und für konkrete Anlässe bei Bestandsbauten umsetzbar und zielführend wäre. Auch wurde vorgeschlagen, zu prüfen, welche möglichen Rechtsansprüche Mieter:innen eingeräumt werden könnten.

    Die folgenden drei Maßnahmen gehören zu Handlungsfeld 8:

    • Bundesratsinitiativen zum Abbau von Barrieren auf Bundesebene
    • Solarpflicht für Neubauten und für Bestandsbauten prüfen
    • Anspruch auf Solarenergie-Nutzungsmöglichkeit von Mieter:innen prüfen
  • 9) Koordinierung und Monitoring der Masterplanumsetzung

    Das abschließende Handlungsfeld 9 empfiehlt die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, um die Umsetzung des Masterplans zu unterstützen und in der Praxis kraftvoll voranzutreiben. Des Weiteren wird der Aufbau eines Monitoringsystems zur Erfassung der Fortschritte beim Ausbau der Solarenergie und zur Evaluierung der einzelnen Maßnahmen empfohlen. Diese Informationen sollen öffentlich zur Verfügung stehen, um die Masterplanumsetzung transparent zu machen.

    Zur Umsetzung des Handlungsfelds 9 werden folgende Maßnahmen empfohlen:

Dach einer Halle mit Solarmodulen, von unten fotografiert

Evaluierung

Die Firma Arepo GmbH hat im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe die Umsetzung des Masterplans Solarcity im Zeitraum März 2020 bis Mai 2023 evaluiert. Ergebnis ist, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt fast alle Ziele als vollständig erreicht eingestuft wurden.
In 2024 wird der Masterplan Solarcity auf dieser Grundlage weiterentwickelt.

  • Evaluierung Masterplan Solarcity

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