Eigenverbrauch

Verwandte Begriffe: Prosumer

Unter Eigenverbrauch wird die Menge an Solarstrom verstanden, den der Erzeuger unmittelbar im eigenen Gebäude beziehungsweise auf dem eigenen Grundstück verbraucht. Der Produzent (engl.: producer) und der Verbraucher (engl.: consumer) des Solarstroms sind hier juristisch ein und dieselbe Person, weshalb sie auch als Prosumer bezeichnet werden. Der Verkauf auch an Menschen in der Nachbarschaft oder gar im gleichen Gebäude gilt in Deutschland nicht als Eigenverbrauch (siehe Mieterstrom).

Die eigen- oder selbstverbrauchte Strommenge wird nicht an das Stromnetz abgegeben. Demzufolge gibt es für eigenverbrauchten Strom keine Einspeisevergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Gegenüber der Einspeisung ist selbstverbrauchter Strom ungleich wertvoller. Denn aufgrund der hohen Preise für Netzstrom sparen die Nutzer deutlich mehr Geld ein, das sie für den Stromkauf aufwenden müssten. Mit einem Stromspeicher im Haus kann der Solarstrom sogar nachts verbraucht werden. Hierdurch kann die Eigenverbrauchsquote bei einer gut ausgelegten Anlage teilweise deutlich gesteigert werden.

Der Eigenverbrauch wird umso interessanter, je niedriger die Preise für Photovoltaiktechnik und Stromspeicher (Gestehungskosten) sind und/oder je höher der Strompreis steigt. Durch Elektromobilität wächst der wirtschaftliche Vorteil noch stärker: Dann wird das Gebäude sogar zur Tankstelle für kostengünstigen Eigenstrom vom Dach – und das Elektromobil kann sogar als zusätzlicher Speicher in das Versorgungskonzept des Hauses integriert werden. Das kann die Kosten für den stationären Hausspeicher reduzieren, wenn dieser hierdurch kleiner ausgelegt werden kann.

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