Installation Solarpanel auf Dach

Noch unabhängiger – mit Stromspeicher

Solarstrom im Ein- und Zweifamilienhaus

Zusammenfassung

  • Stromspeicher machen selbst erzeugten Solarstrom zeitversetzt verfügbar. Besonders im Haushalt brauchen wir ihn meist morgens und abends – genau dann, wenn die Sonne nicht oder nicht mit Höchstleistung scheint.
  • Stromspeicher unterstützen die wechselseitige Einbindung eines Elektroautos in das Energiekonzept des eigenen Hauses.
  • Unterschiedliche Stromspeicher für unterschiedliche Bedürfnisse: Die Speicherleistung sowie die Kapazität sollte sich an Ihrem erwarteten Verbrauchsprofil und der PV-Anlagen-Leistung bemessen.
  • Die zusätzlichen Kosten holen Stromspeicher bei richtiger Auslegung im Laufe ihres Lebens in der Regel wieder rein – insbesondere, wenn Sie eine Förderung erhalten.
  • Zukünftige variable Stromtarife können den Nutzen des Stromspeichers gerade im Winterhalbjahr weiter verbessern (wenig Energie von eigener PV, aber viel Windstrom im Netz).
Lithiumspeicher Solaranlage

Speichert Strom und gibt ihn bei Bedarf wieder ab – Lithiumspeicher für eine PV-Anlage.

Durch Stromspeicher den Eigenverbrauch wesentlich steigern

Um möglichst viel aus Ihrer PV-Anlage herauszuholen sollten Sie Ihren Eigenverbrauch maximieren. Je mehr Solarstrom Sie selbst im Haus oder vielleicht für Ihr Elektromobil verbrauchen, desto höher sind Ihre Unabhängigkeit von der bzw. dem Stromversorger:in sowie Ihr finanzieller Ertrag. Der selbst produzierte Strom sollte deshalb verfügbar sein, wenn er gebraucht wird. Die Stromproduktion einer PV-Anlage (vorwiegend um den Mittag herum) deckt sich jedoch selten mit dem tatsächlichen Energiebedarf, der in Ein- und Zweifamilienhäusern anfällt (verstärkt morgens und abends bis in die Nacht).

So wird tagsüber Strom ins Netz eingespeist, an den Randzeiten des Tages aber wieder zurückgekauft – zu regulären Strompreisen, die vier- bis fünfmal so hoch liegen wie die zuvor erhaltene Einspeisevergütung. PV-Stromspeicher lösen dieses Problem: Sie speichern tagsüber den Solarstrom und geben ihn zeitversetzt wieder ab, wenn er tatsächlich gebraucht wird. Gut durchdachte Anlagen mit passendem Speicher erreichen auf diese Weise Eigenverbrauchsquoten von über 80 Prozent. Übrigens: Speicher lassen sich auch problemlos bei bestehenden Anlagen nachrüsten.

Lächelnde Frau lädt ihr Elektroauto, Handy in der Hand

Stromspeicher und Elektromobilität: ein tolles Team

Die Zukunft im Autoverkehr ist elektrisch. Ein Elektrofahrzeug kann daher durchaus schon jetzt in der PV-Anlagen- und Stromspeicherplanung mitgedacht werden. Dabei sind zwei Dimensionen interessant:
Wenn Sie Ihr Fahrzeug vor allem tagsüber nutzen und zu Hause ein gut durchdachtes Speicherkonzept für Ihre PV-Anlage haben, profitieren Sie von sehr günstigen „Tankfüllungen“. Dann fließt nämlich ein Großteil des tagsüber nicht benötigten Solarstroms nachts in die Batterie Ihres Elektroautos. Im Idealfall müssen Sie dann nur noch bei Fernfahrten hin und wieder an öffentlichen Ladesäulen halten.

Und auch andersrum ergeben sich Vorteile: Viele Elektroautos können mit ihrer Batterie zu einem zusätzlichen (kostenfreien) Stromspeicher für Ihr Haus werden! Das kann die Eigenverbrauchsquote durchaus noch um ein paar Prozentpunkte verbessern. Dieser Trend zeichnet sich an, aber aktuell ist das Angebot auf dem Markt noch nicht so groß.

Gerade in der Kombination von Solaranlage, Stromspeicher und Elektroauto schöpfen Energiemanager ihr Potenzial aus. Sie leiten die Ladeströme je nach Bedarf zwischen den einzelnen Stationen intelligent um. So „weiß“ Ihr Haus zukünftig, wann Sie in der Regel Ihr Auto brauchen und wann es als Stromspeicher zur Verfügung steht. Der Akku des Fahrzeugs versorgt dann einerseits Ihre Haustechnik mit, hält aber gleichzeitig immer genug Reserve für Ihre Fahrten vor.

Speicher Solaranlage

Was kostet ein Stromspeicher für ein Eigenheim?

Die Kosten für einen Stromspeicher hängen von der verwendeten Technologie und einigen anderen Faktoren ab, vor allem aber von der nutzbaren Kapazität. Die Preisspanne liegt aktuell etwa zwischen 600 und 1.000 Euro pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität.
Im Mittel können Sie für ein Einfamilienhaus mit 6 bis 10 kWh Kapazität rechnen, also mit rund 3.600 bis 10.000 EUR Anschaffungskosten. Ein seriöses Angebot sollte dabei auf Ihren Bedarf ebenso eingehen wie auf die konkrete Ausgestaltung der Anlage. Je nach Veränderung Ihrer Eigenverbrauchsquote können Sie den Amortisationszeitpunkt abschätzen. Soll der Stromspeicher auch stets eine Notstromreserve vorhalten oder in der Nacht zur Ladung des E-Fahrzeugs genutzt werden, sollte die Kapazität entsprechend größer ausfallen.

Förderprogramme: Aus dem Förderprogramm SolarPLUS können Sie eine Förderung für Ihren Stromspeicher erhalten.
Prüfen Sie auch, ob Sie den Speicher über die KfW Erneuerbare Energien (270) sowie Energieeffizientes Bauen (153) fördern lassen können!

Batterien für die Sonne

In Ein- und Zweifamilienhäusern sind Stromspeicher (Batteriespeicher) am gängigsten. Sie sind mit handelsüblichen Batterien vergleichbar, haben allerdings eine ganz andere Dimensionierung und werden, oft mithilfe intelligenter Steuerungen, in die PV-Anlage sowie die Haustechnik eingebunden. Da Stromspeicher Gleichstrom speichern, sind sie meist vor dem Wechselrichter eingebunden, sodass nicht verbrauchter Solarstrom nicht verlustreich hin- und hergewandelt werden muss.

  • Zentrale Kriterien für die Auswahl eines Stromspeichers

    Speicher ist nicht gleich Speicher. Jeder Stromspeicher sollte daher gut ins Gesamtkonzept der Anlage passen. Beim Vergleich sind vor allem die folgenden Kriterien relevant.

    • Nutzbare Speicherkapazität: Sie ist etwas geringer als die Gesamtkapazität, da sowohl die Beladung als auch die Entladung leicht begrenzt werden, um die Lebensdauer zu optimieren.
    • Vollzyklen (Ladezyklen): Stromspeicher verlieren mit jedem Ladezyklus an nutzbarer Kapazität (kWh), sodass die Speicherleistung sukzessive sinkt. Darauf wirken diverse Faktoren zusätzlich ein (Temperatur, starke Ladung oder Entladung etc.). Je mehr Vollzyklen ein Speicher hat, umso länger kann er optimal seiner Aufgabe nachkommen.
    • Lade- und Entladeleistung: Die Lade- und Entladeleistung eines Speichersystems sollte zur PV-Anlagen-Leistung und zum Leistungsbedarf des Haushalts passen. Hohe Ladeleistungen können bei nur kurzen Sonnenphasen eine zügige Beladung des Speichers realisieren (Netzeinspeisung wird vermieden oder reduziert). Hohe Entladeleistungen wiederum können auch den gleichzeitigen Betrieb mehrerer leistungsstarker Verbraucher gut abdecken (zusätzlicher Netzbezug wird vermieden oder reduziert).

Speicherkapazität am Energiebedarf ausrichten

Ein Stromspeicher sollte sinnvoll bemessen, also auf die PV-Anlage sowie den (zu erwartenden) Energiebedarf des Hauses zugeschnitten sein. Im Idealfall kann der Stromspeicher dafür sorgen, dass der Energiebedarf vom Abend bis zum Morgen gedeckt ist. Im Einfamilienhaus gelten meist 6 bis 10 kWh Speicherkapazität als Richtgröße.

Die richtige Kapazität ist das A und O: Ist der Stromspeicher zu klein, muss teurer Netzstrom hinzugekauft werden. Ist er zu groß, stehen mehrere Kilowattstunden Kapazität ungenutzt herum – das kann mitunter mehreren Tausend Euro Anschaffungskosten entsprechen.

Faustformel: Je 1.000 kWh, die ein Haushalt jährlich verbraucht, ist eine Anlagenleistung von 1 kWp mit 1 kWh Speicherkapazität sinnvoll. Zu groß dimensionierte Speicher sind ökologisch und ökonomisch nicht zielführend. Im Sommer findet aufgrund kurzer Nächte und viel Sonne kaum eine Entladung statt. Im Winter kann der Speicher aufgrund geringer Einstrahlung und langer Nächte kaum ausreichend befüllt werden. Teuer erkaufte Kapazität wird bei überdimensionierten Stromspeichern nur wenig ausgenutzt.

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