Zwei Personen mit Laptop vor Solarlpanel

So gelingt die Planung Ihrer neuen PV-Anlage

Solarstrom im Ein- und Zweifamilienhaus

Zusammenfassung

  • Eine richtige Vorbereitung ist die halbe Miete: Onlinetools (wie pv@now easy oder der Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin) helfen bei einer groben Einschätzung der eigenen Solarpotenziale. In einer professionellen Beratung, zum Beispiel beim SolarZentrum, klären Sie offene Fragen.
  • Die ungefähre Anlagengröße für Ihr Dach können Sie per Faustformel oder PV-Onlinetool selbst ermitteln. Daraus ergeben sich grob die Baukosten, die Einsparpotenziale und mögliche Erträge.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Vergleiche: Erst unterschiedliche Anlagenkonzepte, dann Angebote für die Umsetzung – Details machen den Unterschied! Auch hierzu berät das SolarZentrum.
  • Bevor es wirklich losgeht: Machen Sie sich mit formalen Aspekten, beispielsweise Meldefristen für Ihre Anlage, vertraut.

Aller Anfang ist schwer? Nicht mit der richtigen Vorbereitung!

Sie haben sich zur ganz persönlichen Beteiligung an der Energiewende entschieden und wollen eine PV-Anlage installieren? Super! Damit alles problemlos läuft, sind ein paar Dinge zu beachten. Die wichtigsten Planungsschritte haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Tisch mit einem kleinen Solarpanel und vielen Unterlagen zur Planung

Machen Sie eine grobe Vorabplanung

Nachdem Sie sich auf diesem Portal in das Thema eingelesen haben, verfügen Sie über ausreichend Wissen, um selbst eine grobe Überschlagsplanung für die Anlage durchzuführen. Unklare Begriffe können Sie außerdem in unserem umfassenden Energielexikon nachschlagen.

Eine professionelle, kostenfreie Beratung bietet das SolarZentrum Berlin.

  • Weitere Beratungsmöglichkeiten finden Sie hier.

    Unabhängige Erstberatungen gibt es umsonst oder zu geringen Kosten bei verschiedenen Institutionen. Kostenfreie oder günstige Beratungen erhalten Sie in Berlin zum Beispiel hier:

    • Das SolarZentrum Berlin bietet eine kostenfreie, unabhängige Basisberatung.
    • Energieberatung der Verbraucherzentrale – in den Beratungsstellen, telefonisch, per E-Mail und im Rahmen von Onlinevorträgen (kostenfrei), aber auch durch den Eignungs-Check Solar (PhotovoltaikV und Solarthermie) oder den Solarwärme-Check.
    • Unabhängige Bau- und Energieberater:innen vermittelt deren Landesfachverband LFE.
    • Erfahrene Handwerksbetriebe unterstützen Sie ebenfalls – im Rahmen einer Angebotserstellung, i. d. R. auch kostenfrei.
Einfamilienhaus mit Solaranlage auf dem Dach

Die Lage bzw. der Standort Ihrer Anlage

Zuerst muss der Standort ausgewählt werden. Viele Dächer sind für Solarenergie geeignet – egal ob Süd,- Ost-, West- oder auch in Ausnahmefällen eine Nordausrichtung (Voraussetzung hierfür ist allerdings eine sehr geringe Dachneigung). Unabhängig von der Ausrichtung sollte der Standort im Optimalfall möglichst frei von Verschattungen sein. Aber auch einzelne Verschattungen, wie zum Beispiel durch einen Nachbarbaum, stellen bei dem heutigen Stand der Technik keine Hürde mehr für die eigene Stromproduktion dar.

Tipp: Ein praktischer Ausgangspunkt für die erste Einschätzung ist der Berliner Energieatlas, der für die gesamte Stadt die Solarpotenziale der Dächer aufzeigt.

Fläche und zu erwartende Leistung

Anfangs ist vor allem wichtig festzustellen, welche Fläche für die Anlage zur Verfügung steht. Vielleicht haben Sie bereits ein Aufmaß Ihres Daches zur Hand, können selbst nachmessen oder Fachleute damit beauftragen. Bedenken Sie, dass es bei nicht frei stehenden Häusern – zum Beispiel Reihenhäusern – Vorgaben zu Randabständen gibt, siehe Bauordnung Berlin, § 6.

Eine ungefähre Abschätzung wird Ihnen aber auf jeden Fall selbst gelingen. Dabei helfen Ihnen zahlreiche Onlinetools, beispielsweise der SolardachCheck von co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH. Gute Tools berücksichtigen auch den tatsächlichen Verbrauch – eventuell sogar den des zukünftigen Elektroautos.

  • Faustformel: Anlagengröße und Leistung selbst überschlagen

    Ein ideal gen Süden ausgerichtetes einzelnes PV-Modul kann bis zu 400 W liefern, abhängig von Modulleistung – allerdings nur bei voller Sonneneinstrahlung und ohne Wolken. Durchschnittlich können Sie so je nach Modulart fest mit 40 bis 80 W pro Tag rechnen.

    Als Faustregel hat sich daher etabliert, dass Sie in Berlin mit 8 m² Modulfläche (auf einem südausgerichteten Dach) so viel Strom erzeugen können, wie ein Einpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von ca. 1.600kWh/Jahr verbraucht.

Die Art der Anlage – durchrechnen und vergleichen lohnt sich

Im nächsten Schritt sollten Sie mit den verfügbaren Tools oder mit Hilfe des SolarZentrums unterschiedliche Szenarien durchrechnen. Schauen Sie beispielsweise, wie sich ein Stromspeicher auf Ihre Eigenverbrauchsquote auswirken kann.

Außerdem ist die günstigste PV-Technik nicht unbedingt die optimale für Ihre Zwecke, also schauen Sie noch einmal auf die Unterschiede zwischen Dünnschicht- und kristallinen Modulen und gleichen Sie diese mit den örtlichen Gegebenheiten ab. Je nach Dachneigung und Fläche empfehlen sich hier nämlich durchaus unterschiedliche Module. Heutzutage werden überwiegend monokristalline Module verbaut.

Nahaufnahme monokristallines Solarpanel

Monokristallines Solarmodul der ersten Generation

Polykristallines Modul

Polykristallines Modul, ungerahmt in Prenzlauer Berg

Leichtbaumodul auf Kunststoffsubstrat, flexibel

Leichtbaumodul auf Kunststoffsubstrat, flexibel

Tipp: Vielleicht kommt bei Ihnen zusätzlich eine Solarthermieanlage oder gar eine Hybridanlage (PVT, also Photovoltaik mit kombinierter Solarthermie) infrage. Je nachdem, wie Ihre individuellen Möglichkeiten und Verbrauchsmuster sind, kann sich dies nämlich besonders lohnen.

Fachplaner:in oder Solarteur:innenbetrieb finden

Wenn Sie eine erste grobe Idee davon haben, wo Ihre Anlage in welcher Form realisiert werden kann, beginnt die Feinplanung. Dafür sollten Sie sich auf jeden Fall Fachleute zur Hilfe nehmen, zum Beispiel ein externes Planungsbüro. Handwerks- oder Solarteur:innenbetriebe, die die Anlage bauen, können eine solche Leistung ebenfalls übernehmen, oft im Rahmen eines Pauschalpakets für die gesamte Anlage.

Häufige Fehler bei der Planung einfach vermeiden

  • Falsche Planungsgrundlage: Wenn Sie Baupläne nutzen, sollten diese aktuell sein. Gerade im Bestand und bei älteren Gebäuden weichen die Baupläne oft vom Istzustand ab. Im Zweifel sollte ein Aufmaß gemacht werden.
  • Eventuell brauchen Sie statische Nachweise. Die mit der Solaranlage beauftragten Unternehmen können sicher eine kurze Einschätzung abgeben, ob weitere Expertise notwendig ist.
  • Achten Sie darauf, dass rechtliche Vorgaben eingehalten werden. So gibt es beispielsweise Mindestabstände der Anlage zu Brandwänden, aber auch Vorschriften zu Windlasten oder zum Blitzschutz.
  • Die falsche Dimensionierung von Wechselrichtern führt im schlimmsten Falle zu unnötigen Mehrkosten und/oder Leistungsverlusten. Lieber einmal mehr nachfragen!
  • Nicht selten werden Ertragseinbußen durch Verschattungen oder Verschmutzungen nicht in den Berechnungen und Simulationen berücksichtigt, sodass der Ertrag der Anlage hinter der Prognose zurückbleibt.
Drei Einfamilienhäuser mit Solaranlagen auf dem Dach

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