Person mit Unterlagen und Laptop vor einem Solarpanel

Die richtigen Handwerksbetriebe finden

Solarstrom im Ein- und Zweifamilienhaus

Zusammenfassung

  • In Berlin gibt es viele Unternehmen, die Solaranlagen planen und umsetzen. Da eine Solaranlage sehr individuell ist, sollten Sie ausreichend Zeit für eine ordentliche Suche aufbringen.
  • Anbieter:innenlisten des SolarZentrums Berlin und der Berliner Innungen helfen bei der Suche.
  • Das Angebot sollte einige Leistungen unbedingt gesondert auflisten. Erst so werden Angebote vergleichbar.
  • Gute Fachbetriebe unterstützen Sie neben dem Bau der Anlage auch mit den Formalitäten einer Solaranlage.
Installation von Solarmodulen, Nahaufnahme zwei Personen tragen Modul

In Berlin gibt es viele Handwerksbetriebe, die eine hohe Kompetenz im Bau von Solaranlagen haben.

Richtig recherchieren und Angebote einholen

Das Angebot an Handwerksbetrieben, die Sie bei der Umsetzung Ihrer Solaranlage unterstützen, ist groß. Es reicht von kleineren Traditionsbetrieben über große Unternehmen bis hin zu dynamischen Start-ups mit innovativen Solargeschäftsmodellen. Die Entscheidung für den „richtigen“ Fachbetrieb können wir Ihnen leider nicht abnehmen. Allerdings wollen wir Ihnen einige allgemeine Hinweise und Tipps geben, worauf Sie bei Ihrer Suche achten sollten.

Wo suche und finde ich einen Solarteur:innenbetrieb?

Anbieter:innenlisten

Das SolarZentrum Berlin führt eine Anbieter:innenliste. Die zuständigen Innungen stellen auf ihren Websites ebenfalls Anbieter:innenlisten bereit: Elektro-Innung | Dachdeckerinnung | Innung SHK. Auch auf dem Landesportal berlin.de finden Sie eine entsprechende Liste.

Wer bietet Solaranlagen an?

Sie erhalten eine Solaranlage vor allem beim Elektrohandwerk, beim Dachdeckerhandwerk oder bei SHK-Betrieben, wobei Letztere vor allem auf Solarthermie spezialisiert sind.

Der Begriff „Solarteur:in“ ist keine festgelegte Berufsbezeichnung und kann grundsätzlich frei genutzt werden. Allerdings nutzen ihn viele Unternehmen gar nicht in ihrer Selbstdarstellung, obwohl sie gute Solaranlagen bauen. Das kann einfach daran liegen, dass sie sich in ihrem „eigentlichen“ Gewerk verorten wollen.

Solarmodule Anlagenaufblick

Anbieter:innensuche Solaranlage: Worauf sollte ich achten?

Qualifikationen und Referenzen helfen bei der ersten Auswahl

Bei der ersten Einschätzung der fachlichen Güte eines Betriebs kann es helfen, auf die Qualifikationen zu schauen, die der Betrieb und die Angestellten erworben haben. Hier gibt es keine einheitlichen Zertifizierungen oder Fortbildungen, allerdings können die Anzahl und die ungefähre Bezeichnung schon weiterhelfen. So spricht beispielsweise eine PV-Zusatzausbildung durch die Handwerkskammer dafür, dass hier mit Fachkunde gearbeitet wird.

Zeigt der Betrieb dann noch Referenzen bereits umgesetzter Projekte vor, die nachvollziehbar und überprüfbar sind, dann sollten Sie schon nah dran sein an einem verlässlichen Unternehmen, mit dem Sie Ihr Vorhaben umsetzen können. Betriebe, die von ihrer Arbeit überzeugt sind, zeigen gute Referenzen oft auf ihrer Website.

Das Angebot: Leistungen ganz genau abfragen und vergleichen!

Stellen Sie sicher, dass die Angebote möglichst alle erforderlichen Leistungen enthalten! Vor allem Zusatzleistungen können sich als Segen erweisen und Sie ganz konkret entlasten. Wichtig ist auch, dass die technischen Hauptkomponenten (siehe unten) der Anlage einzeln aufgeführt und benannt sind. Nur dann können Sie mehrere Angebote miteinander vergleichen und entsprechende Rückfragen stellen oder Wünsche äußern. Das SolarZentrum schaut sich die Angebote ebenfalls gerne an und berät Sie. Erfragen Sie auch, welche Garantien gewährt werden.

Wichtig: Akzeptieren Sie keine Angebote, die für Anlagenteile (Hersteller:in, Typenbezeichnungen) Formulierungen wie „ähnlich zu“ oder „vergleichbar mit“ verwenden.

Blindangebote, die es beispielsweise im Internet am Ende vieler Solarrechner gibt, sind nicht per se unseriös.

Ein umfassendes Angebot sollte sich allerdings immer auf einen Vor-Ort-Termin stützen, da Solaranlagen sehr individuell ausfallen. So können außerdem Fragen (beispielsweise zum Denkmalschutz oder zu Altlasten wie Asbest) rechtzeitig geklärt werden. Auch Ergänzungen der geplanten Anlage, wie die Kombination mit einer Dachbegrünung, können auf diese Weise früh in die Planung einfließen.

Zudem haben Sie bei einer solchen Begehung die Möglichkeit, die wichtigsten Fragen im persönlichen Gespräch zu klären. Auch die Besonderheiten Ihres Gebäudes können Sie sich erläutern lassen. Seien Sie offen, wenn die Fachleute Sie von Ihrer ursprünglichen Planung abbringen wollen und eine bessere Option vorschlagen! Aber scheuen Sie sich auch nicht, Fragen zu stellen und Ihre eigenen Bedürfnisse zu formulieren.

Tipp: Besonders serviceorientierte Betriebe werden Sie von der Planung bis hin zur Anmeldung und Inbetriebnahme der Anlage begleiten.

  • Darauf sollten Sie bei einem Angebot achten/Hauptkomponenten

    Ein seriöses Angebot für Ihre PV-Anlage sollte die folgenden Posten beinhalten, damit Sie die Leistungen richtig einschätzen und miteinander vergleichen können:

    • Anzahl und Art der Module inklusive Datenblättern
    • Art des Wechselrichters
    • String-Auslegung
    • Leistung der Anlage
    • Montage- und Befestigungssystem für die Anlage
    • Kabel
    • gegebenenfalls notwendige bauliche Veränderungen
    • Kosten und Zahlungsbedingungen
    • gegebenenfalls verfügbare oder beinhaltete Serviceleistungen
    • Zeitschiene, vor allem Montage- und voraussichtlicher Inbetriebnahmetermin

    Eine Ertragsprognose, die die Wirtschaftlichkeit der Anlage skizziert,
    sollten Sie ebenfalls unbedingt einfordern. Damit lassen sich Anlagen sehr gut vergleichen – untereinander, aber auch mit Ihren eigenen Vorstellungen von Einsparungen und Vergütungen.

    Ein weiteres Kriterium kann die Qualität der verwendeten Bauteile sein. Wenn auch dies für Lai:innen nicht unbedingt einfach nachvollziehbar ist, helfen beispielsweise Gütesiegel oder Zertifikate sowie eventuell Garantieversprechen bei Ihrer Entscheidung für das „richtige“ Angebot.

Ausgedruckter Plan für Hausbau, Hände daneben

Formale Aspekte im Blick behalten

Wenn Sie sich für einen Betrieb entschieden haben, sollten Sie vor Beginn der Umsetzung unbedingt noch einmal den formalen Zeitplan für Ihre Anlage überprüfen und im Kalender notieren. Im Idealfall leitet Sie der Solarfachbetrieb dabei an und unterstützt Sie mit allen notwendigen Informationen oder sogar entsprechenden Formalitäten – notfalls fragen Sie noch einmal nach! So eine PV-Anlage ist durchaus in ein bis zwei Tagen installiert.

Leitfaden: Das ist unbedingt zu tun

  • Vor Baubeginn bei der bzw. dem Netzbetreiber:in einen Antrag auf die Netzverträglichkeitsprüfung stellen und Ihre Anlage anmelden. Beachten Sie, dass hier Fristen gelten! Bei Stromnetz Berlin ist das für Anlagen mit einer Leistung bis maximal 30 kWp auch online im Einspeiseportal möglich.
  • Grundsätzlich ist für kleine Anlagen auf Ein- oder Zweifamilienhäusern keine Baugenehmigung notwendig, es gibt aber eventuell Ausnahmen (Denkmalschutzgebäude).
  • Auch Privatleute müssen ihre Solaranlage in das Marktstammdatenregister eintragen. Die Anmeldung wird jedoch meistens vom Installationsbetrieb übernommen.
  • Beachten Sie auch das Thema Steuern und Abgaben. PV-Anlagen bis 30 kWp sind seit 2023 steuerfrei. Es gilt eine Umsatzsteuer von 0 Prozent und ebenfalls eine Ertragssteuerbefreiung, wenn Sie die notwendigen Voraussetzungen dafür erfüllen. Wie steht es um die Versicherung von Anlage und Haus? Viele Hausversicherungen decken nur Teile des Risikos ab, andere hingegen sind ausreichend.
Handwerker mit Akkuschrauber auf Dach zwischen Solarmodulen

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