Pflege brauchen Menschen, die nicht mehr selbstständig sind, weil ihre Krankheit oder Schwäche das nicht mehr möglich macht. Manche brauchen nur wenig Hilfe im Alltag, zum Beispiel nur im Haushalt oder zum Einkaufen. Andere brauchen Hilfe und Betreuung rund um die Uhr.
Die Pflegeversicherung kann nur dann zu Hilfe kommen, wenn die Person schwer erkrankt ist und das so in Zukunft für mehr als sechs Monate, andauert. Bei weniger als sechs Monate kann es unter Umständen Hilfe zur Pflege geben (siehe Frage 16).
Pflege ist ein Thema, über das noch immer wenig und oft spät gesprochen wird. Viele Menschen haben Angst, dass es ihnen schwerfallen wird, zu pflegen oder selbst gepflegt zu werden, und sich ihr eigenes Privatleben komplett ändern wird.
Pflege kann schwer sein. Schwer für die Person, die pflegt, aber auch schwer für die kranke Person. Für alle Beteiligten ändert sich das tägliche Leben. Häusliche Pflege kann bedeuten, dass Sie Ihren Alltag anpassen müssen und sich Beziehungen und Rollen verändern.
Pflege kann bereichernd sein. Pflegende Personen berichten oft davon, dass sie pflegen, weil es Ihnen das Gefühl gibt, gebraucht zu werden und sie gleichzeitig etwas zurückgeben können. Oft ändert sich das Leben für Pflegende. Das kann aber auch positiv sein, durch die Aufgabe kann man auch Energie und Zufriedenheit bekommen. Wer gepflegt, bekommt Zuwendung und Gesellschaft und wird nicht allein gelassen.
Gut zu wissen
- In Berlin gibt es laut dem „Datenreport 2023 Pflege in Berlin“ ungefähr 185.000 Menschen, die Pflege brauchen.
- Mehr als 85% davon werden zu Hause gepflegt.
- Geschätzt 200.000 Berliner und Berlinerinnen sind pflegende Familienmitglieder.
- Es gibt viele unterschiedliche Formen der Pflege, so zum Beispiel die Pflege durch Familienmitglieder mit und ohne Hilfe von ambulanten Pflegediensten, die 24-Stunden-Betreuung, Pflege in Wohngemeinschaften, Pflege von weiter weg und viele mehr. Jede Pflegeform hat andere Vorteile, aber auch Schwierigkeiten.
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Die Pflegestützpunkte beraten kostenlos, unabhängig und bei allen Fragen. Sie sind unter der Telefonnummer (0800) 59 500 59 zu erreichen.
- Immer noch pflegen meistens Frauen, viele davon sind berufstätig. Bitte informieren Sie sich über Möglichkeiten, wie Sie Beruf und Pflege zusammen bringen (siehe Frage 23) und Hilfe dazu bekommen können (siehe Frage 8, Fragen 21 bis 25).
- Berlin hat für Sie ein breites Netz von Informations- und Beratungsangeboten.