Veranstaltungen des Bündnis für Pflege

Redebeitrag_Lily_Wolf_von_Caritas_Altenhilfe_Berlin_auf_der_Buendnistagung_2023

Auf dieser Seite finden Sie – sobald verfügbar – Termine, Anmeldemöglichkeiten sowie Dokumentationen zu Veranstaltungen, Vernetzungstreffen und Austausch der Berliner Pflegebranchen.

Dokumentationen

Tagung “Starke Pflegeberufe – neue Aufgabenteilung” am 19.06.2024

Unter dem Titel „Starke Pflegeberufe – neue Aufgabenverteilung“ fand die Jahrestagung des Berliner Bündnisses für Pflege statt und bot ein abwechslungsreiches Programm aus begrüßenden Worten der Senatorin, Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern sowie tollen Vorträgen zu Organisationsentwicklung hin zu konkreten Gesprächen über eine Aufgabenumverteilung im Qualifikationsmix der Pflegeberufe.

In unserer folgenden Dokumentation zur Tagung finden Sie eine Erläuterung zu allen Tagungspunkten sowie Anschauungsmaterial und Links.

  • Begrüßung

    Referentin: Elke Ahlhoff, ArbeitGestalten GmbH und Referent: Dr. Kai Uwe Bindseil, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, Health Capital

    Frau Ahlhoff begrüßte im Namen des Projektteams „Fachkräftesicherung in der Pflege“ die Anwesenden. ArbeitGestalten führt im Auftrag der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege das Projekt durch.
    Herr Dr. Bindseil schloss sich der Begrüßung als Kooperationspartner der Tagung an.

  • Eröffnung der Tagung

    Referentin: Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege

    Die Senatorin verwies in ihrer Rede auf die zahlreichen Veränderungen, die bereits in den letzten Jahren in der Pflege angestoßen wurden bzw. aktuell anstehen und erwartet werden. Ziel sei es, immer attraktivere Arbeitsbedingungen in der Pflege zu gestalten, um mehr Personen für die professionelle Pflege zu gewinnen. Nur dann könnte auch der künftige Bedarf an einer guten pflegerischen Versorgung sichergestellt werden. Mit Organisationsentwicklung könnten Strukturen geschaffen werden, die die Zusammenarbeit auch sektorenübergreifend verbessern und somit die ganzheitliche Patientenversorgung fördern.
    Sie freue sich, dass mit dem Berliner Verbund der Pflegeschulen e. V. (Pflegeschulbund Berlin) ein weiterer neuer Partner im Berliner Bündnis für Pflege begrüßt werden kann und wünscht allen Teilnehmenden einen anregenden Austausch.

  • Organisation entfalten

    Referent: Edward Kanitz, Organisationsentfaltung

    Der Referent stellte in seinem Beitrag darauf ab, welche Skepsis Menschen Veränderungen zumeist entgegenbringen. Um neue Prozesse in Gang zu setzen und auch erfolgreich zu einem Ende zu bringen, ist eine gute Planung und das stetige und kontinuierliche Verfolgen des Ziels notwendig. Wie Veränderungsprozesse bewältigt werden können, dazu machte Kanitz einen Vorschlag.

    Präsentation Organisationsentwicklung von Herrn Kantiz

  • Aufgabenprofile akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen

    Ein Gespräch mit Prof. Dr. Annerose Bohrer, EHB und Christine Vogler, Deutscher Pflegerat

    In einem von Ute Kathmann, ArbeitGestalten, moderierten Gespräch legten Frau Vogler und Frau Prof. Bohrer dar, dass der aktuelle Bedarf an akademisch qualifizierten Pflegefachkräften nicht gedeckt werden kann. Sie hoffen, dass sich durch die Überführung des primärqualifizierenden Studiengangs in eine duale Studienform mehr junge Menschen für das Studium begeistern. Auch die stärkere Anbindung an einen Träger der praktischen Ausbildung ist für die Studienwahl förderlich. Mit mehr akademisch qualifizierten Fachkräften wird es in der Pflege eine andere Aufteilung von Aufgaben geben. Jedoch werden daraus keine Veränderungen für die schulisch qualifizierten Pflegefachkräfte erwachsen. Jedes berufliche Qualifikationsniveau wird dringend benötigt und ist wichtig, um eine qualitätsvolle Pflege umzusetzen, was nur gemeinsam gelingt. Pflegehilfskräfte, Pflegefachassistenzen, schulisch qualifizierte Pflegefachperson und akademisch qualifizierte Pflegefachperson haben in allen Bereichen der Pflege einen eigenen Aufgabenbereich, der von ihnen ausgefüllt werden muss. Das Tätigkeitsgebiet von akademisch qualifizierten Pflegefachkräften sehen die Gesprächspartnerinnen eher im Bereich von hochkomplexen Pflegesituationen. Mit dem erwarteten Pflegekompetenzgesetz wird das Profil der akademischen Pflege an Deutlichkeit gewinnen.

  • Forum 1.1: Organisationsentwicklung in der stationären Langzeitpflege

    Referent: Thomas Kalwitzki, Socium Universität Bremen

    Herr Kalwitzki stellte die Ergebnisse der Forschung zur Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege vor. Das Instrument PeBeM, das auf Basis der Erkenntnisse entwickelt wurde, ermöglicht den Pflegeeinrichtungen, mehr Personal vor allem auf dem Qualifikationsniveau der Pflegefachassistenz einzustellen. Eine Reduzierung der Arbeitsdichte für Pflegekräfte und eine Verbesserung der Pflegequalität werden erreicht, wenn gleichzeitig eine qualifikationsgerechte Aufgabenteilung erfolgt.

    Präsentation Organisationsentwicklung von Herrn Kalwitzki

  • Forum 1.2: Die Führungskraft im Veränderungsprozess und Planung für eine erfolgreiche Umstellung

    Referenten: Sebastian Stauer und Jens Swetlik, Korian Gruppe

    Herr Stauer und Herr Swetlik berichteten von ihrer Herangehensweise und den ersten Erfahrungen bei der Umsetzung der Personalbemessung bei Korian im Haus Gartenstadt Berlin/Rudow.

    Präsentation Führungskraft im Veränderungsprozess und Planung

  • Forum 2: Anregungen zur Entwicklung eines Tätigkeitsprofils für Pflegefachassistenz im Qualifikationsmix

    Referentin: Katrin Rohde, Evangelische Hochschule Berlin

    Nach einem Kurzinput der Referentin wurden vor dem Hintergrund exemplarischer Auszubildenden-Typen (Personas) Tätigkeiten, die selbstständig unter (Prozess-) Verantwortung einer Pflegefachperson und Tätigkeiten, die unter Anleitung und Überwachung einer Pflegefachperson durchgeführt werden können sowie Unterstützungsmöglichkeiten der heterogenen Lernenden, diskutiert. Dabei dienten die Vorbehaltsaufgaben als Orientierungsrahmen.

    Präsentation Pflegefachassistenz

  • Forum 3: Aufgabenprofile akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen

    Referentinnen: Prof. Dr. Annerose Bohrer, Evangelische Hochschule Berlin und Christine Vogler, Deutscher Pflegerat

    Die Teilnehmenden gingen mit den beiden Referentinnen in einen lebhaften Austausch. Zahlreiche Themen zur Ausbildung und beruflichen Tätigkeit von akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen wurden diskutiert und Fragen beantwortet.

    Von besonderem Interesse war der künftige Aufgabenbereich von hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen. Teilnehmende berichteten von sehr individuellen Lösungen bzw. Stellen, die in der Vergangenheit geschaffen wurden. Je nach Einrichtung müssen die Bedarfe ermittelt und entsprechende Stellen für akademisch qualifizierte Pflegekräfte eingerichtet werden.

    Die Eingruppierung in eine Gehaltsstufe erfolgt bisher nach Tätigkeiten oder nach Qualifikation. Plädiert wird für Letzteres, um klare Strukturen zu schaffen und dem Modus der Rechtfertigung zu entkommen. Eine höhere Qualifikation muss sich auch in der Entlohnung widerspiegeln – so ist es auch in anderen Berufen und Branchen üblich.

    Der zentrale Unterschied zwischen schulisch und akademischer Pflegeausbildung besteht in der wissenschaftsbasierten Pflege. Hochschulisch ausgebildete Pflegekräfte kennen den aktuellen wissenschaftlichen Standard und können ihr Wissen in die Pflegeprozesse einfließen lassen. Den Beschäftigten muss ein Zugang zu aktueller Literatur ermöglicht werden – auch in der ambulanten Pflege.

  • Forum 4: Gesundheitsförderung im Rahmen von Organisationsentwicklung

    Referentin: Prof. Dr. Antje Ducki, Berliner Hochschule für Technik und Referent: Sabine Brase, Geschäftsführerin Pflege – Bildung – Zukunft der Ernst von Bergmann Gruppe

    Das vom Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital organisierte Fachforum widmete sich dem Zusammenhang zwischen Gesundheitsförderung und Organisationsentwicklung. Prof. Antje Ducki, Berliner Hochschule für Technik, gab eine Einführung in die Thematik. Sie erläuterte, dass sich Organisationsentwicklung und Gesundheitsförderung gut ergänzen und im Idealfall immer gemeinsam gedacht werden sollten. Weiterhin gab sie Einblicke in das Projekt Care4Care, das mit Hilfe von Onlinetrainings und Präsenzveranstaltungen Pflegeeinrichtungen und Pflegekräfte dabei unterstützt, ihre Arbeit möglichst gesundheitsförderlich zu organisieren.

    Webseite Care4Care

    Sabine Brase, Geschäftsführerin Pflege – Bildung – Zukunft am Ernst von Bergmann Klinikum, berichtete aus der Praxis und legte dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Rolle der Führung. Unter anderem thematisierte sie die Bedeutung von positive Leadership, agilem Lernen, Netzwerken und Wissensmanagement sowie der Förderung von Innovationsfähigkeit in der gesamten Organisation.

    Präsentation Gesundheitsförderung und Organisationsentwicklung