Diskriminierung ist ein konkretes Erleben. Für Betroffene sind Diskriminierungen tiefgehende, verletzende Gewalterfahrungen der Benachteiligung, Ausgrenzung und Entwürdigung. Diese manifestieren sich u. a. in unbedachten Scherzen, verbalen und körperlichen Attacken, Beleidigungen und stereotypen Darstellungen in z.B. Schulbüchern oder Medien, die Benachteiligungen von Personen befördern.
Diskriminierungen wirken sich nachteilig auf die Psyche und auf das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen aus, sodass nicht nur ihre Schulleistungen darunter leiden, sondern in extremen Fällen in Suizidalität enden können.
Alle am Schulleben beteiligten Menschen können sich gegen jede Form von Diskriminierung wehren und sich dafür professionelle Unterstützung suchen. Grundlage dafür ist das Berliner Schulgesetz, welches mit § 2 Abs. 1 insbesondere die folgenden Persönlichkeitsmerkmale, die Motive für Benachteiligungen sein können schützt und somit Diskriminierungen an Schule verbietet:
- Geschlecht
- Ethnische Herkunft
- Rassistische oder antisemitische Zuschreibung
- Glauben
- Religiöse oder politische Anschauungen
- mögliche Behinderung
- Sprache
- sexuelle Orientierung
- Geschlechtsidentität
- Soziale und familiäre Herkunft seiner selbst und seiner Erziehungsberechtigten
- Nationalität
- vergleichbare Gründe
Niemand darf aufgrund der oben genannten Merkmalen oder aus vergleichbaren Gründen, diskriminiert werden. Bei der Frage, ob eine Diskriminierung vorliegt ist allein die benachteiligende Auswirkung auf die diskriminierte Person oder Gruppe entscheidend. Es kommt also nicht auf die Absicht der handelnden Person oder Gruppe an.
In der akuten Situation der Betroffenheit benötigen Betroffene von Diskriminierung schnelle und kompetente Hilfe und Schutz. Deshalb ermutigen wir Sie, alle beobachteten und real erlebten Vorfälle ernst zu nehmen und kurzfristig in der Schule, bei der zuständigen Schulaufsicht oder direkt bei der Antidiskriminierungsbeauftragten anzuzeigen damit rechtzeitig und adäquat darauf reagiert werden kann. Über die persönliche Beratung hinaus haben Sie mit diesem Formular zudem die Möglichkeit, Diskriminierungsvorfälle an Schulen anonym zu melden.