2. Preis im Wettbewerb

2. Preis: 17.500 €

Schieferdecker Landschaftsarchitektur, Dresden

Verfasser:in: Franziska Schieferdecker
Mitarbeiter:in: Anne Schäfer, Julius Ahnert

  • Beurteilung durch die Jury

    Der Entwurf formuliert einen starken Rahmen, der den Platz fasst. Als Band mit Aufenthaltsorten fungiert es als Gegenüber der Bebauung und der Arkaden (wiederverwendetes Kleinsteinpflaster und Holzdecks). Der Rahmen setzt sich durch die Pflanzenauswahl mit Blühaspekt vom Platzinneren ab, die angedachten Blutpflaumen schaffen allerdings keinen städtischen Maßstab. Der Bereich zwischen Bebauung und Urban Frame dient als Veranstaltungsort für Märkte und Feste. Die Platzmitte ist stark vegetativ geprägt und implementiert naturnahe Systeme, die sich positiv auf das Platzklima auswirken sollen. Das Bestandspflaster wird entnommen und mit neuer Verlegestruktur vor Ort wiederverwendet. Dabei werden zwei größere Grüninseln integriert, die Urban Wilderness vor dem Rathaus und der Cloud Forest auf der nord-östlichen Platzecke. Eine L-förmige Fläche auf dem nord-westlichen Platzteil dient als zentraler Veranstaltungsplatz mit einer urbanen Bühne (Green Stage) als wichtige Platzmöblierung. Die Positionierung der Bühne direkt an der Kreuzung ist jedoch ungeschickt, vor der Hochschule oder dem Rathaus wäre sie sinnvoller. Das Regenwassermanagement wird positiv hervorgehoben. Dies sieht ein angemessen dimensioniertes Mulden-Rigolen-System vor, es berücksichtigt aber in Teilen nicht den Aspekt der notwendigen Abdichtung. Die Urban Wilderness als Setzung direkt vor dem Rathaus ist in der Dimension und Undurchlässigkeit unangemessen. Die Platzmitte wirkt unterprogrammiert, besonders hinsichtlich fehlender Sitzmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten im Bereich vor der Hochschule. Auch werden Schwierigkeiten der Umsetzung von Barrierefreiheit mit dem gewählten Fugenpflaster gesehen. Die Jury würdigt den Ansatz der klaren Fassung des Platzes durch den Rahmen mit urbanen Nutzungen, gleichzeitig sieht sie jedoch ein Missverhältnis zwischen sehr programmiertem Rand und wenig Aufenthalt auf dem Platz. Auch der Ansatz der großzügigen und sehr differenzierten Vegetation auf der Platzmitte wird begrüßt, die Urbane Wildnis vor dem Rathaus wirkt jedoch hier als urbanes Zentrum deplatziert. Die Berücksichtigung des Leitungsbestands und die damit einhergehende zeitnahe Realisierbarkeit werden gewürdigt. Insgesamt werden der klima-ökologische Ansatz und die gute Bilanzierung positiv hervorgehoben, die Gestaltqualität und die damit entstehende Anmutung des Platzes mit der fehlenden Eindeutigkeit der Platzmitte, wird von der Jury kritisch diskutiert.

  • 2. Preis Perspektive

    Perspektive

  • 2. Preis Lageplan

    Lageplan

  • 2. Preis Präsentationsplan 1

    Präsentationsplan 1

  • 2. Preis Präsentationsplan 2

    Präsentationsplan 2