3. Preis im Wettbewerb

3. Preis: 8.500 €

bgmr landschaftsarchitekten berlin gmbh, Berlin

Verfasser:innen: Martin Stokman, Lena Flamm, Beatrix Mohren, Carlo Becker
Mitarbeiter:innen: Luis Kann, Vincent Schröder, Leon Giseke

  • Beurteilung durch die Jury

    Straßen und Grünanlagen sollen als ein gemeinsamer Raum verstanden werden. Großzügige bepflanzte Baumstandorte unmittelbar vor der bestehenden Randbebauung und die Aufweitung der Zugänge zum zentralen Platzbereich stützen dieses Anliegen auch wenn formal zwischen orthogonalen Formen am Rand und kristallinen Figuren im Zentrum durchaus unterschieden wird. Das klug aus dem Bestand heraus entwickelte Prinzip erleichtert die selbstverständliche Integration unterschiedlicher Nutzungen wie Spielflächen im Norden und Zugang zur Kirche von Osten. Die Zufälligkeit der so entstehenden Räume und ein gewisser Konflikt zur gründerzeitlichen Ordnung des Platzes werden aber auch kritisch gesehen. Auf der Nordseite sind die Flächenangebote für Gastronomie noch nicht überzeugend, hier scheint auch die angebotene Mischverkehrsfläche noch nicht auszureichen.

    Positiv werden die zum Teil recht großen Grünflächen und die Integration von Flächen für Biodiversität gesehen, auch wenn gerade hier für die sehr intensiv bepflanzte Biodiversitäts-Fläche westlich der Kirche auch Sicherheitsbedenken bestehen. Trotz des hohen Grünanteils ermöglicht die freie Formensprache glaubwürdige, direkte Wegeverbindungen über den Platz hinweg. Sowohl die Verbindung der beiden Schulstandorte als auch die wichtige Diagonale nach Nordosten zur Eisenbahnstraße werden selbstverständlich Teil des Konzepts. Immer wieder werden auch die kleineren Suborte schön entwickelt.

    Die sorgfältig durchgearbeitete Typologie der Fußgängerzonen auf der West- und Ostseite lässt mit breiten, begrünten Versickerungsflächen und dazwischenliegenden Aufweitungen eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten. Konflikte mit Fahrrad- und Lieferverkehr werden minimiert. Allerdings ist die Mischverkehrsfläche an einigen Stellen zu schmal. Die differenzierten Vorschläge zum Regenwassermanagement überzeugen. Dies gilt generell für das mit dieser Arbeit vorgestellte Nachhaltigkeitskonzept. Ein unterdurchschnittlicher Versiegelungsgrad, sinnvolle Vorschläge zur Weiternutzung vorhandener Materialien (Beläge, Mobiliar und Spielgeräte) sowie das Vegetationskonzept lassen insgesamt eine hohe Umweltqualität erwarten.

    Das vorgeschlagene Konzept ist in seiner Erstellung als wirtschaftlich eingeschätzt. Für die besonders intensiv genutzten Bereiche werden robuste Oberflächen angeboten. Auch wenn gewisse Zweifel an einem gelingenden Unterhalt der Grünflächen an diesem Ort bleiben, scheint so auch der Unterhalt im Vergleich mit angemessenem Aufwand leistbar. Den großen funktionalen Vorteilen der Arbeit und dem durchweg überzeugenden Nachhaltigkeitskonzept steht die Frage nach der Angemessenheit der formalen Antwort an diesem Ort gegenüber.

  • 3. Preis Perspektive 01

    Perspektive

  • 3. Preis Perspektive 02

    Perspektive

  • 3. Preis Lageplan

    Lageplan