Los 3 „T-Haus“

1. Preis: 14.000 €

Springer Architekten, Berlin
Verfasser:in: Prof. Jörg Springer, Dipl.-Ing. Architekt BDA
Mitarbeitende: Tornike Kublashvili, Maximilian Küchler

  • Beurteilung durch die Jury

    Das Haus zeichnet sich durch seine klare, klassische Gliederung aus, die sowohl horizontal als vertikal ausgebildet ist. Der zweigeschossige Sockel mit zentral gelegenem Wohnungseingang wird durch zwei frivole runde Fenster akzentuiert. Die Materialisierung der Fassade in Keramik und die abweichenden runden Fenster verleihen dem Haus Leichtigkeit und eine jugendliche Frische. Die Hoffassade weist eine Analogie zur Straßenfassade auf, wird aber in den oberen Geschossen als Putzfassade vorgesehen.

    Die Wohnungen werden an der Breite Straße über einen angemessenen, großzügig gestalteten Eingangsbereich erschlossen. Die dreiläufige Treppe mit Treppenauge verleiht dem Treppenhaus eine angenehme Wertigkeit.

    Die Wohnungen werden über alle Geschosse über kompakte Stichflure erschlossen.

    Das Haus hat eine klassische Grundrissstruktur mit gut zugeschnittenen Wohnungen.

    Die Position der Wohnungstrennwände, die an den Fensterpfosten der zweiflügligen Fenster enden, werden kontrovers diskutiert, da sie unstimmig mit dem äußeren Erscheinungsbild der Fassade erscheinen. Die einseitig zur Breite Straße hin orientierten Wohnungen werden kritisch hinterfragt.

    Aufgrund des rückseitigen Anbaus zum Innenhof, ist das archäologische Fenster ausschließlich mit einer begehbaren Glasscheibe im Fußboden verortet. Die Höhenlage der archäologischen Funde ist im Schnitt nicht richtig dargestellt. Der hier angebotene Lösungsansatz wird dem Anspruch an die geforderten archäologischen Fenster nicht gerecht. Die Flexibilität hinsichtlich einer möglichen Teilbarkeit und Nutzung der Gewerbeeinheit wird in großen Bereich eingeschränkt.

    Die Arbeit gilt als kostenintensivster Entwurf mit Baukosten von 8 % über dem Budget aufgrund des größten Bauvolumens, den höchsten Rohbaukosten und überdurchschnittlichen Ausbau- und Fassadenkosten.

  • Los 3 1. Preis Modellfoto

    Modellfoto

  • Los 3 1. Preis Ansicht BS

    Ansicht Breite Straße

  • Los 3 1. Preis Hofansicht

    Hofansicht

  • Los 3 1. Preis Schnitt

    Schnitt

  • Los 3 1. Preis Grundriss EG

    Grundriss EG

  • Los 3 1. Preis Grundriss 3OG

    Grundriss 3. OG

  • Los 3 1. Preis Grundriss 4OG

    Grundriss 4. OG

2. Preis: 10.500 €

dreibund architekten, Bochum
Verfasser:in: Dipl.-Ing. Olaf Ballerstedt
Mitarbeitende: Anna Schubert M.A. Architektur

  • Beurteilung durch die Jury

    Der Gebäudeentwurf für das Wohn- und Geschäftshaus, entworfen in der maximal möglichen Gebäudekubatur und innerhalb der vorgesehenen Höhenentwicklung, ist charakterisiert durch eine klare, klassische und unaufgeregte Baukörpergliederung und ruhige Gestaltung der Straßen- und Hoffassaden. Während die Straßenfassade gegliedert wird in eine massive aber flächig und robust gestaltete Sockelzone mit großen Schaufensteranlagen, zeigt sich die Wohnhausfassade der oberen Geschosse als lebendiges mit Rücksprüngen versehenes Relief. Das oberste Geschoß ist in der Verbindung der höheren Fensteröffnungen und der hohen Attika als ein besonderes Geschoss im Gebäudeabschluss ablesbar.

    Werden an der Straßenfassade die Materialien Ziegel und Recycle-Beton in braun-beigem Farbton verwendet, so sind die Hoffassaden, in ihrer Gliederung angelehnt an die Stadtfassade, in einer Putztechnik bekleidet.

    Die Jury beurteilt den eindeutig mittig in der Gebäudeachse gelegenen Eingang als eine angemessene Adressierung, ebenso die Sensibilität, mit der der archäologische Fund im Untergeschoß in eine erlebbare Inszenierung und in eine Nutzung, in Verbindung mit der Gewerbenutzung im Erdgeschoss gebracht wird, als sehr positiv.

    Der Vorschlag, zugunsten einer größer nutzbaren Fläche für Außen- und Spielräume auf eine Hofüberbauung zu verzichten, wird als ein wichtiger Beitrag für die Außenraumgestaltung gewertet.

    Der Erschließungskern, der aus dem kompakt gehaltenen Entree im Erdgeschoß in die Obergeschosse geführt wird, erscheint gut dimensioniert zu sein. Insgesamt wird zwar die gewünschte Anzahl und Größe der als förderfähig konzeptionierten Wohnungen erreicht, jedoch sind nicht alle Grundrisse als zufriedenstellend hinsichtlich innerer Laufbeziehungen und Möblierungsfähigkeit zu beurteilen. Ferner erklärt sich die in den Grundriss- und Ansichtszeichnungen undeutlich lesbare Anlage von Loggien vor den straßenseitigen Zimmern noch nicht.

    Bei den Kosten ergeben sich eine Abweichung zum Budget von 5 %, verursacht durch überdurchschnittliche Rohbaukosten durch den hohen Anteil von Balkonen und Ausbaukosten durch Schallertüchtigung über Deckendämmung. Die Betriebskosten werden als durchschnittlich eingeschätzt.

  • Los 3 2. Preis Modellfoto

    Modellfoto

  • Los 3 2. Preis Ansicht BS

    Ansicht Breite Straße

  • Los 3 2. Preis Hofansicht

    Hofansicht

  • Los 3 2. Preis Schnitt

    Schnitt

  • Los 3 2. Preis Grundriss EG

    Grundriss EG

  • Los 3 2. Preis Grundriss OG

    Grundriss OG

  • Los 3 2. Preis Grundriss 5OG

    Grundriss 5. OG

3. Preis: 7.500 €

ChartierDalix, Paris
Verfasser:in: Frédéric Chartier, Mickael Hassani
Mitarbeitende: Iris Maass, Alix Gasser, Pauline Labarthe,
Félix Waldner, Sophia von Olnhausen

  • Beurteilung durch die Jury

    Die Auslobung ruft zum Experiment auf und dieses Projekt antwortet mutig auf diese Herausforderung mit Verdrehungen der Grundrisse bzgl. der Fassadenausrichtung, wodurch geschossweise Außenräume geschaffen werden. Dies wurde in der Jury kontrovers diskutiert, die Grundrissdarstellungen werfen bzgl. Möblierung, Belichtung, Konstruktion, Vorfertigung Fragen auf.

    Stellen wir uns die Breite Straße in der Zukunft mit diesem Haus vor. Wie ist die Atmosphäre dieses Hauses mit seinem rationalen, aber dennoch heimeligen Charakter? Eine Wand erhebt sich aus der Straße und Grünräume wachsen aus der inneren Struktur. Wie könnte das funktionieren? Wand und Natur. Vielleicht wirkt der Foyerbereich zu opulent und lässt die Intimität der anderen Räume vermissen. Vielleicht ist das großzügige, archäologische Fenster zu dominant. Doch gerade diese Großzügigkeit prägt das Projekt entscheidend. Die Rationalität der Fassade und die intuitive Gestaltung des Grundrisses betonen beide das Konzept der Häuslichkeit. Es scheint in diesem Projekt akzeptiert zu sein, dass Wohnen eine gewisse Informalität erfordert. Diese Informalität zeigt sich vor allem im Außenraum, der als weniger standardisierter Bereich des Hauses akzeptiert ist. Nichts ist Standard, aber trotz allem vernünftig und angemessen gelöst.

    Zur Großzügigkeit des Hauses gehört auch das Treppenhaus, das von natürlichem Licht von oben durchflutet wird. Alle Räume haben einen Bezug zum eigen gestalteten Außenraum, der in diesem Gebäude als neue Natur verstanden werden kann. Das Projekt besticht durch seinen luxuriösen Umgang mit Naturraum, Außenraum und architektonischem Raum. Die Wohnungen sind nicht pragmatisch, sondern großzügig gestaltet. Die Fassade ist jedoch sowohl pragmatisch als auch großzügig.
    Die ermittelten Baukosten liegen 4 % über dem Budget durch überdurchschnittliche Rohbaukosten.

  • Los 3 3. Preis Modellfoto

    Modellfoto

  • Los 3 3. Preis Ansicht BS

    Ansicht Breite Straße

  • Los 3 3. Preis Hofansicht

    Hofansicht

  • Los 3 3. Preis Schnitt

    Schnitt

  • Los 3 3. Preis Grundriss EG

    Grundriss EG

  • Los 3 3. Preis Grundriss OG

    Grundriss OG

  • Los 3 3. Preis Grundriss 5OG

    Grundriss 5. OG